Seite 5 von 5
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Mo 31. Mär 2025, 23:53
von Michael2024
Pedder hat geschrieben: ↑Mo 31. Mär 2025, 21:32
Ein Hobel ist aber kein Winkel, Michael.
Es kommt nur darauf an, wie er hobelt, nicht ob man ihn zur Bestimmung des rechten Winkels verwenden kann.
Wenn am Werkstück der WInkel stimmt, ist der Hobel in Ordnung.
Wenn man das mit nur mit Einstellungen erreichen kann, ist dasallerdings in der Tat ein wenig unkomfortabel,
Lieber Pedder,
ich und auch niemand sonst in diesem Thread haben je bahauptet, einen Hobel zur Überpüfung des rechten Winkels benutzen zu wollen!

Wie kommst Du darauf, dass ich einen Hobel derart einsetzetn wollte? Obwohl das bei einem exakt gefertigten Hobel ja sogar gehen würde.
Es gibt genug Quellen im Internet, bei denen Hobel miteinander verglichen wurden. Es wird nicht nur einmal auf die Genauigkeit und die exakte Rechtwinkligkeit z. B. bei Lie-Nielsen Hobeln hingewiesen. Warum sollte Lie-Nielsen denn solche Hobel bauen, wenn es auch mit einer minimalen Abweichung geht?
Leider ist es auch schon vorgekommen, dass mir Feine Werkzeuge oder Dictum mal eine Zitrone verkaufen wollten. Ich bin der Meinung, dass man als Kunde mangelhafte Artikel nicht akzeptieren und direkt retournieren sollte, auch wenn das den Händlern nicht schmeckt. Das ist halt meine Meinung zu diesem Thema. Wenn andere Menschen das anders sehen, habe ich keinerlei Problem damit.
Liebe Grüße
Michael
Re: der Rolls unter den Hobeln
Verfasst: Di 1. Apr 2025, 19:18
von Fabi
Nur so, als Gedanke zum Thema:
Mancher braucht sein Auto um gemütlich von A nach B zu kommen, oder um im geräumigen Kofferraum Dinge hin und her zu transportieren.
Andere ersuchen im Besitz eines Exemplars mit makellosem Lack und passenden technischen Daten ihr Ego zu einem armonischeren Miteinander zu besänftigen.
Nun, was hat dies mit Werkzeug oder Hobeln zu tun?
Beim Lesen dieses Threads kam mir die Vermutung, dass auch der Besitz eines Hobel aus ähnlichen, zweierlei Motivationen zu kommen scheint.
Ich hab mal über RollsRoys die Anekdote gehört (keine Ahnung ob da wikrlich was drann ist) dass beim Verkauf als Qualitätstest eine Fünfmark Münze auf die Motorhaube gestellt(!) wurde. Kippt sie beim Motor anlassen um ist das Auto dem Kunden nicht anzumuten - Retour - neue Karre.
Lasst uns gemeinsam wünschen, dass die sich bei Veritas nun endlich auch mal so einen praktischen Test einfallen lassen, damit auch ihre Hobel in Zukunft einigermassen brauchbar ihren Dienst zu verrichten fähig und dem werten Kunden auch wirklich zumutbar angeboten werden können.
Veritable Grüsse von hier,
Fabien
Re: Rolls-Royce? ich dachte das ist Lie-Nielsen
Verfasst: Mi 2. Apr 2025, 10:53
von zahnfee
Habe gerade mal einige meiner Hobel mit einem Präzisionswinkel aus dem Metallerbereich geprüft.
Ausnahmslos alle erfüllen selbst Metaller-Anforderungen; d.h. Seiten und Sohlen haben 90° zueinander:
Reform-Putzhobel von ECE
uralter gebrauchter Ulmia Putzhobel
Stanley (#4)
Lie-Nielsen (#73, #52)
Das würde ich dann von Veritas auch erwarten.
Re: Rolls-Royce? ich dachte das ist Lie-Nielsen
Verfasst: Mi 2. Apr 2025, 14:29
von Michael2024
zahnfee hat geschrieben: ↑Mi 2. Apr 2025, 10:53
Habe gerade mal einige meiner Hobel mit einem Präzisionswinkel aus dem Metallerbereich geprüft.
Ausnahmslos alle erfüllen selbst Metaller-Anforderungen; d.h. Seiten und Sohlen haben 90° zueinander:
Reform-Putzhobel von ECE
uralter gebrauchter Ulmia Putzhobel
Stanley (#4)
Lie-Nielsen (#73, #52)
Das würde ich dann von Veritas auch erwarten.
Danke für die Information. Das sehe ich
als Kunde ganz genau so.
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Mi 2. Apr 2025, 15:16
von Uwe.Adler
Ein Hallo in die Runde,
nun habe ich die Beiträge wirken lassen. Ich frage mich wirklich, ob ich von lauter Hochkarätern á la Röntgen oder den französischen Ebenisten umgeben bin. Selbst diesen war klar, dass sie sich mit Holz mühten und Holz ist selbst im geschnitten Zustand einer entsprechener natürlichen permanenten Bewegung (Luftfeuchte) ausgesetzt. Die Altvorderen haben nicht den heutigen Standard der Werkzeuge zur Verfügung gehabt, aber sie waren in der Lage ihre Werkzeuge auf ihr Niveau zu bringen. Klar haben sie Techniken gehabt mit denen sie darüber hinaus kompensieren konnten.
Wie schön dass wir heute CNC und Zigfachfräser und Shaper ect. haben, dies mag ja für die Nerds unverzichtbar sein, aber muss ich diesen Aufwand in meiner Werksstatt betreiben - NEIN. Holz arbeitet, jeder der Vollholz be- und verarbeitet wird sich ein Stück nach dem Holz richten müssen, denn es sagt uns wie es bearbeitet werden will. Jeder, der schon mal Hoadley gelesen hat wird auch verstehen warum.
Dieses alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich kein Freund von genauen Hilfsmitteln bin. Auch ich war nicht immer mit der gelieferten Ware zufrieden und habe meinem Lieferanten das Teil wieder zurückgegeben. Nur habe ich den Hersteller über den Missstand informiert. Mit den meisten Antworten/Reaktionen konnte ich eine Akzeptanz bilden bei den anderen war es eine einmalige Geschichte.
Und zu guter Letzt noch eine persönliche Anmerkung: Ein jeder der einen Hobel der höchsten Güte haben möchte sollt ihn sich selber bauen. Ich habe das gemacht und weiß wovon ich schreibe. Ansonsten sollte man Relationen und Vergleiche so anwenden, z.B. wie Rolls zu Holtey, Philip Marcou und Sauer und Steiner ect, dass sie auch passen.
Ach noch etwas, werden Eure Stoßladen regelmäßig auf die 90° Grad überprüft. Ich mache das nicht und werde bedingt durch die diversen Einstellmöglichkeiten meiner Hobel sicherlich einige Hobelstöße extra gemacht haben. Hauptsache am Ende sieht das Teil schön aus und gefällt und passt.
Viel Freude und Spass in der Werkstatt und bei der Bearbeitung von dem wunderbaren Werkstoff Holz!
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Mi 2. Apr 2025, 17:45
von zahnfee
naja, wenn selbst uralte Holzhobel, von denen ich es ehrlicherweise nicht erwartet hätte, als 90° Referenz herhalten könnten, dann scheint das so schwierig nicht zu sein. Wenn also ein neuer moderner Hobel das nicht schafft, ist da was faul.
Ich benutze gelegentlich den Hobel auf der Seite liegend, um eine Leiste abzurichten, die auf der Hobelbank liegt.
Damit will ich möglichst 90° erreichen und nicht 91° oder 89°
Und wenn ich auf der (Maschinen-)Abrichte den Anschlag von der Kreissäge rüberwuchte und auflege, dann prüfe ich immer, ob der Abrichttisch gegen den Anschlag auch 90° hat. Übrigens mach ich das auch beim Kreissägeblatt gegen Tisch und Queranschlag, wenn es genau werden soll.
Manchmal muß ich leicht nachjustieren, weil ein leichter Lichtspalt sichtbar ist; das hängt von der Klemmung des Anschlags ab.
Die 2 Minuten Zeiteinsatz vermeiden später ggf. Probleme beim Zusammenbau.
Daß man früher fünfe gerade sein ließ, mag an Zeitmangel und auch Mangel an Meßwerkzeugen gelegen haben; man sieht es aber bei manchem "antiken" Murks von "Profis", für den ich mich schämen würde.
Nur absolute Könner haben das damals per Augenmaß wirklich gut hingekriegt und davon bin ich nicht nur mangels Routine weit entfernt.
Dafür muß bei mir Amateur eben genaues Werkzeug herhalten.
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Mi 2. Apr 2025, 19:22
von flüsterholz
Hallo Uwe
Das sehe ich genau so.
Hallo Zahnfee
Falls du doch mal einen Hobel erwischst, an dem dem der Winkel um 0,00 irgendwas abweicht, oder die Bezugsfläche etwas schief ist, also die Hobelbankplatte, kannst du auch einfach das Eisen des Hobels etwas korrigieren.
Gutes Gelingen
Gruß Michael
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Do 3. Apr 2025, 15:45
von Uwe.Adler
Hallo Zahnfee,
Vorsicht bei Deiner Bestoßaktion. Mit einem Sims- oder Falzhobel wird das mit Erfolg gekrönt sein. Mit einem normalen Hobel ist bedingt durch die Geometrie der Hobelsohle und dem Hobelmaul/Hobeleisen eine solche Bearbeitung mit zusätzlicher Winkelüberprüfung am Werkstück angeraten.
Frohes Schaffen