Sägen von Lie- Nielsen und Veritas: Handgefeilt?
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Re: Sägen von Lie- Nielsen und Veritas: Handgefeil
[In Antwort auf #130389]
Hallo Peter,
willkommen auch von mir. Und vielen Dank für den äußerst interessanten Bericht. 15 Sägen pro Tag und Werker. Das ist ein Arbeitsplatz, um die ich die Jungs nicht unbedingt beneide.. Jedenfalls erklärt der Preis sich so mühelos.
Friedrich
Hallo Peter,
willkommen auch von mir. Und vielen Dank für den äußerst interessanten Bericht. 15 Sägen pro Tag und Werker. Das ist ein Arbeitsplatz, um die ich die Jungs nicht unbedingt beneide.. Jedenfalls erklärt der Preis sich so mühelos.
Friedrich
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vielen Dank, sehr interessant...
[In Antwort auf #130389]
Hallo Peter,
vielen Dank für den Bericht und herzlich willkommen hier.
Grüße
Torsten (der auch die Threads über Sägen liest! ;-) )
Hallo Peter,
vielen Dank für den Bericht und herzlich willkommen hier.
Grüße
Torsten (der auch die Threads über Sägen liest! ;-) )
Re: Werkzeug und Holz gehen Hand in Hand
[In Antwort auf #130374]
Hallo Reinhold,
Die Industrie stellt nur Produkte her, die sie auch absetzen kann. Das ist nichts neues. Einen neuen Weg in Richtung hochwertiger Handwerkzeuge einzuschlagen würde ein Risiko bedeuten und wahrscheinlich wieder ein gewisses Maß an Pionierarbeit. Das alles kostet Geld, das aber die wenigsten zahlen wollen.
Bei so Dingen wie Stemmeisen bin ich in der glücklichen Lage, einen fähigen Schmiedemeister an der Hand zu haben, der mir entsprechendes Werkzeug überholen oder neu anfertigen kann. Was ich mich frage ist zum Beispiel, warum es ECE und Ulmia nicht fertig bringen, laminierte Hobelmesser anzubieten. Ich habe da ein uraltes, das aber an erreichbarer Schärfe alle modernen locker übertrifft. Sicher, es gibt kleine Manufakturen, die Ersatzmesser in hoher Qualität herstellen und die Originalmesser sind benutzbar, aber da ist bei den originalen noch extrem viel Spielraum nach oben.
Ein anderes Beispiel: Schlitzschraubendreher. Bisher kenne ich keinen deutschen Hersteller, der so durchdachte Klingenspitzen wie PB Swiss Tools anbietet. Sicher sind Wera, Wiha, etc. nicht schlecht, aber an Details wird gespart.
Das Thema scheint mir fast ein Fass ohne Boden zu sein. Ich bin der Meinung, dass man mit modernen Stählen manche Werkzeuge auch noch massiv verbessern könnte, nachdem ich gesehen habe, was ein moderner Stahl richtig verarbeitet als Dorn (beim Schmieden) aushält. Sicher kostet da das Material relativ viel, aber im hochwertigen Segment sollte das möglich sein. Nur steckt da viel Recherche und probieren und damit eine Menge Arbeit dahinter.
Was relativ einfach machbar sein müsste, wäre zum Beispiel Stemmeisen aus einfachem Kohlenstoffstahl in den bestehenden Anlagen zu fertigen. Die Wärmebehandlung müsste angepasst werden.
Nur: Wäre das absetzbar?
Grüße
Max
Hallo Reinhold,
Die Industrie stellt nur Produkte her, die sie auch absetzen kann. Das ist nichts neues. Einen neuen Weg in Richtung hochwertiger Handwerkzeuge einzuschlagen würde ein Risiko bedeuten und wahrscheinlich wieder ein gewisses Maß an Pionierarbeit. Das alles kostet Geld, das aber die wenigsten zahlen wollen.
Bei so Dingen wie Stemmeisen bin ich in der glücklichen Lage, einen fähigen Schmiedemeister an der Hand zu haben, der mir entsprechendes Werkzeug überholen oder neu anfertigen kann. Was ich mich frage ist zum Beispiel, warum es ECE und Ulmia nicht fertig bringen, laminierte Hobelmesser anzubieten. Ich habe da ein uraltes, das aber an erreichbarer Schärfe alle modernen locker übertrifft. Sicher, es gibt kleine Manufakturen, die Ersatzmesser in hoher Qualität herstellen und die Originalmesser sind benutzbar, aber da ist bei den originalen noch extrem viel Spielraum nach oben.
Ein anderes Beispiel: Schlitzschraubendreher. Bisher kenne ich keinen deutschen Hersteller, der so durchdachte Klingenspitzen wie PB Swiss Tools anbietet. Sicher sind Wera, Wiha, etc. nicht schlecht, aber an Details wird gespart.
Das Thema scheint mir fast ein Fass ohne Boden zu sein. Ich bin der Meinung, dass man mit modernen Stählen manche Werkzeuge auch noch massiv verbessern könnte, nachdem ich gesehen habe, was ein moderner Stahl richtig verarbeitet als Dorn (beim Schmieden) aushält. Sicher kostet da das Material relativ viel, aber im hochwertigen Segment sollte das möglich sein. Nur steckt da viel Recherche und probieren und damit eine Menge Arbeit dahinter.
Was relativ einfach machbar sein müsste, wäre zum Beispiel Stemmeisen aus einfachem Kohlenstoffstahl in den bestehenden Anlagen zu fertigen. Die Wärmebehandlung müsste angepasst werden.
Nur: Wäre das absetzbar?
Grüße
Max
Werkzeugpatrioten?
Hallo Max,
aber das gibt es doch alles, nur eben nicht alles aus Deutschland. So ganz komme ich bei dem Bedürfnis nach "hier" hergestellten Werkzeugen nicht mit. Kann man aber rund um den Globus in den Foren beobachten. Dabei ist da kein Land autark, was mir ganz gut gefällt.
Stechbeitel aus Kohlenstoffstahl gibt's zB von Lie-Nielsen und demnächst von Veritas (übrigens auf einer deutschen Maschine gefertigt). Aber da jammern dann wieder alle über die Preise. :o)
Liebe Grüße
Pedder
Re: Werkzeugpatrioten?
Hallo Pedder,
sicherlich kann man das als globale Arbeitsteilung betrachten. Ich halte es aber für relativ, naja, fragwürdig, Werkzeuge um den halben Globus zu karren, wenn es eigentlich in relativer Nähe die Anlagen, das Rohmaterial und eigentlich auch das KnowHow für deren Herstellung gibt (zB Stemmeisen).
Ich weiss, dass LieNielsen und Veritas hervorragende Produkte auch in optischer Hinsicht herstellen - mir geht es aber eher um die Gebrauchsqualität. Und ich bin der Meinung, dass letztere auch zu normalen Preisen möglich ist.
Muss jetzt aber los - Viele Grüße,
Max
Werkzeugpatrioten
Hallo Pedder, hallo Max,
m.M. nach darf Werkzeug auch wie Werkzeug aussehen, damit meine ich nicht einen verschlissenen Zustand, sondern eben das nicht alles neu designt werden muß.
Und natürlich gibt es bei uns im Land auch Hand-Werkzeuge die keinen Vergleich scheuen müssen, schaut Euch den Ganzstahl-Latthammer mit Ledergriff von Picard an, die Kurzstemmeisen von MHG (meine Lieblinge), Schraubstöcke geschmiedet von Heuer-Front, Hobelbänke von Epple (leider ist Diefenbach insolvent). Richtig, bei Handhobeln bzw. bei deren Eisen muß nachgebessert werden.
Gruß Dietrich
Re: Jetzt wird's doch noch interessant
[In Antwort auf #130391]
Hallo Forum,
vielen Dank für eure außerordentlich freundlichen Begrüßungen.
Hier nun die versprochenen Bilder:

Beweisfoto!
Und hier die fertige Säge:

Dieses Detail habe ich fotografiert, um die Passgenauigkeit des Rückens am Griff zu sehen.
Übirgens: Auf dem Youtubekanal von Lie-Nielsen ist ein Video zu finden, siehe Link, und bei ca. 5min13sek beginnt eine kurze Sequenz über die Sägenproduktion. Da kann man das Ganze in bewegten Bildern sehen.
Und nochmals übrigens: Bei ca. 7min2sek sieht man wie die Spiegelseite eines Hobeleisens plan geschliffen wird. Das wird jetzt nicht mehr mit Schleifpapier gemacht, sondern auf einem Läppblock mit Diamantpaste!
Schöne Grüße
Peter
Hallo Forum,
vielen Dank für eure außerordentlich freundlichen Begrüßungen.
Hier nun die versprochenen Bilder:

Beweisfoto!
Und hier die fertige Säge:

Dieses Detail habe ich fotografiert, um die Passgenauigkeit des Rückens am Griff zu sehen.
Übirgens: Auf dem Youtubekanal von Lie-Nielsen ist ein Video zu finden, siehe Link, und bei ca. 5min13sek beginnt eine kurze Sequenz über die Sägenproduktion. Da kann man das Ganze in bewegten Bildern sehen.
Und nochmals übrigens: Bei ca. 7min2sek sieht man wie die Spiegelseite eines Hobeleisens plan geschliffen wird. Das wird jetzt nicht mehr mit Schleifpapier gemacht, sondern auf einem Läppblock mit Diamantpaste!
Schöne Grüße
Peter
Re: Jetzt wird's doch noch interessant
Wow Peter, das war mal ein Link zu einem Video ... Respekt ...
Jetzt weiß ich auch ungefähr wie Pedder und Klaus ihre Sägen bauen ... ;^>
Es sollte noch ein Kontrastvideo geben, wie ANANT in Indien fertigt ...
Viele Grüße aus der Kurpfalz, Helle
Also ein paar Eisen von Gerd Fritsche habe ich ja auch schon ...