Wahl eines Rauhbankes

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Friedrich Kollenrott
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Danke, sehr schön! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Friedrich Kollenrott »




Alexander Fiedler

Re: Bau / Enwurf Hobelbank

Beitrag von Alexander Fiedler »

[In Antwort auf #121110]
Hi,
ich bin leider kein Hobelexperte...aber auch ich benötigte mal eine gute Raubank zum fügen.
Lie Nielsen kannte ich, aber das war halt wirklich viel Geld...Veritas kannte ich damals noch nicht und Holzraubänke mag ich irgendwie nicht.
Ich habe mich dann für die alnge Clifton Raubank entschieden und diese gekauft.
Mich wundert es jetzt das diese Marke anscheinend hier gar nicht diskutiert wird! Warum?
Hab ich da was nicht so tolles gekauft? Fehler gemacht?
Also ich bin damit zufrieden, cih verwende sie aber auch nur zum Fügen von Instrumententeilen.
ich bin da eher der Maschinenmacher, also ich wäre viel zu faul einen Balken mit der Raubank auf Maß zu bringen, habe aber vor Euch allen einen höllischen Respekt daß Ihr anscheinend viel mit eueren Hobelis macht.
Ist Clifton schlecht? Wenn ja warum?


Pedder
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Dafür ist Nebel :o)

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #121108]
Hallo Alex,

ich glaube wir verstehe unterschiedliche Dinge unter "dicken Spänen". Mit dick meine ich Späne in der Kategorie vom Schlichthobel.

wenn man Hobel vergleicht, muss man ganze auf die jeweilige Aufgabe abgestimmte Hobel vergleichen. Aus meiner Sicht ist ein BU mit 45° Schnittwinkel nicht ideal abgestimmt für dicke Späne, im obigen Sinn.

Der Standardhobel (bevel-down, BD) hat einen Spanbrecher, der helfen mag (Was ich mir nur bei mittleren Spänen vorstellen kann). "Dafür" hat ein BU das fein einstellbare Maul. Das ist auch wirksam gegen Vorreißen. Zwar haben auch die Stanley-Derivate einstellbare Maulöffnungen, aber das ist zu Komplex, um es mal eben zu machen. Ich bin daher nicht mal sicher, ob Deine These von der besseren Qualität stimmt. Das müsste man testen, da hilft uns diskutieren nicht weiter.

Wenn die These richtig ist, könnte es auch daran liegen, dass ein BU Messer weiter über die Auflage vorsteht und mehr flattert. (Wenn so ein 5mm Messer den flattern kann)

Liebe Grüße
Pedder


Rolf Richard
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Re: Sicher nicht!

Beitrag von Rolf Richard »


Clifton ist sicher keine schlechte Wahl! Persönlich kenne ich zwar die Bankhobel von Clifton nicht, aber die Marke hat schon Renommee. Mal sehen, ob hier jemand mehr dazu sagen kann.

Der Hausherr hat ja die Cliftons im Programm. alleine das ist für mich ein Zeichen guter Qualität.

Gruss

Rolf



Marc Waldbillig
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Alte Sichtweisen

Beitrag von Marc Waldbillig »


Es scheint mir so, dass man gerne alte Sichtweisen mit sich herumschleppt und sie nie einer erneuten Prüfung unterzieht. Die Realität ist eine andere geworden. Seht es endlich ein! :-)

Ich habe eben meinen Taschenrechner bemüht und folgende Preise herausgefunden. Die Preise sind inklusive Mehrwertsteuer (15%), resp. inklusive Verzollung (3,7%), falls das Ding nicht bei Dieter gekauft wird. Was fehlt ist einzig und alleine der Versand.

Veritas BU Jointer: 285 €
Lie-Nielsen #7 1/2 (Flachwinkelraubank): 228 €

Clifton #7: 359 €
Lie-Nielsen #7: 309 €
Lie-Nielsen #8: 367 €

Der Versand eines Hobels aus Übersee kostet meiner Erfahrung nach 40 €. Das relativiert den Preis. Aber auch aus Deutschland muss ich den Versand zahlen, wenn auch geringer.

Lie-Nielsen ist nicht mehr teuer, nein, es hat sich umgekehrt.

Clifton ist sicher eine sehr gute Marke, die auf gleichem Niveau anzusiedeln ist wie Veritas und Lie-Nielsen. Hinter den Hobeln steckt eine gute, gesunde Philosophie. Ich habe selbst einen. Nur überlässt Clifton die Vermarktung total den Händlern und hat meines Wissens nach keine eigene Homepage.

Ich geh jetzt hobeln mit einem #6, einem #8 und anschließend auch noch einem #7.

Gruß ;-)

Marc



Marc Waldbillig
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Die zwei Zuganker

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #121107]
Friedrich,

Ich denke, dass nicht nur die beiden Zuganker verhindern, den Griff nachträglich der Hand anzupassen, sprich einen Bogen hineinzubekommen, sondern dass dies schon bei der Konstruktion der Fall ist. Ist man da nicht einen Kompromiss eingegangen seitens der Ergonomie zugunsten der Befestigung und hat sich damit einen Weg verbaut? Weil man die beiden Zuganker hat, muss der Griff gerade sein, eine Biegung, dem Inneren der Hand folgend, lässt der benötigte Raum für die Bohrungen nicht zu. Schließlich ist dieser Raum mehr als doppelt so breit wie bei einem Zuganker.

Leider habe ich den Beitrag von Rob Lee selbst nicht mehr gefunden, aber Recai hat uns ja weitergeholfen :-)

Gruß ;-)

Marc

p.s. muss noch drei Tischbeine abrichten...


Pedder
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was wirklich zählt

Beitrag von Pedder »


Hallo Marc,

keine Kritik an der Kernaussage, nur lässt Du Dieters automatischen Rabatt außer Acht.

Der Clifton #7 kostet 352,73 EUR bis auf meine Türschwelle. Von Dieter Schmid in 24h.

Die Veritas LA-Rauhbank kostet 280,95 EUR bis auf meine Türschwelle. Von Dieter Schmid in 24h.

Aber sicher, wenn man Lie Nielsen will, sollte man ihn jetzt im Ausland besorgen. Wer das für Deutschland rechnet, sollte den hier geltenden Ust. Satz von 19% ansetzen.

Liebe Grüße
Pedder



Marc Waldbillig
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Das Argument ist tot...

Beitrag von Marc Waldbillig »


Ja Pedder,

Der Versand ist unterschiedlich, ich zahle ja auch ein wenig mehr. Wie du schon sagtest, das ändert nichts daran, dass alle drei Marken derzeit ungefähr gleich teuer sind.

Das Argument der teuren Lie-Nielsen ist also nicht mehr. Wir können uns in der Folge auf die technischen Eigenschaften aller Raubänke im Angebot konzentrieren.

Gruß ;-)

Marc



Dirk D
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Re: Das Argument ist tot...

Beitrag von Dirk D »


Hallo Marc,
der niedrige Dolarkurs hat dazu geführt,dass sich vor ca. 3 Wochen die HAZ (Tageszeitung) mit dem Thema Einfuhr aus den USA befasst hat.
In Deutschland landen alle eingführten Sachen beim Hauptzoll in Frankfurt.
Dort wird ein Einfuhrzoll von 12% erhoben die Mehrwertsteuer 19% und es bedarf eine Spedition um die Sachen weiter zu transportieren.
Als Summe kommt die Zeitung auf einen Aufschlag von ca. 33% des ürsprünglichen Kaufpreises. Somit kann sich jeder ausrechnen ob sich das ganze hier in Deutschland überhaupt rentiert.

Gruß, Dirk


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