woodworking.de

[In Antwort auf #95794]
Hallo Berthold,

ich habe mir gerade die Fotos von Deinem Werkzeugschrank angeschaut, den ich echt beeindruckend finde. Mich würde interessieren, wie du die Befestigung an der Wand (Der hängt doch an der Wand. Oder guck ich schief?)realisiert hast. Außerdem würde ich gern erfahren wie denn eigentlich die Rückwand mit dem Deckel den Seiten und dem Boden verbunden ist, die ja jeweils miteinander verzinkt sind.
Wäre Dir wirklich dankbar wenn Du mir das verraten würdest. Ich möchte nämlich auch einen Hängeschrank bauen. Jedoch für die Küche.

So jetzt schaue ich mir die Bilder noch mal an.

MfG
Fabian Fritsch

Hallo Fabian!
Ja, mein Werkzeugschrank hängt an der Wand. Wie ich den Schrank befestigt habe verrate ich eigentlich nur ungern, es ist nämlich äußerst primitiv. Ich habe einfach zwei Winkel mit einer Schenkellänge von etwa 15 cm auf den Schrank geschraubt und dann den Schrank an Haken auf an der Wand aufgehangen. Weil der Werkzeugschrank nun immer schwerer geworden ist, habe ich mittlerweile noch ein Kantholz unter dem Schrank an die Wand geschraubt, so daß der Schrank mehr steht als daß er hängt.
Die Rückwand liegt in einer Falz im Schrankkorpus und ist mit Schrauben und Leim befestigt. Nicht sonder originell, aber es funktioniert. Heute würde ich es anders machen, aber damals konnte ich es noch nicht besser.

Ich habe auch schon Hängeschränke für die Küche gebaut, die habe ich aber anders befestigt. Vielleicht hilft Dir die Zeichnung. Ich habe zwei identische Hartholzleisten angefertigt und die halten den Schrank wirklich sicher.
Hoffentlich kannst du mit der Zeichnung etwas anfangen. Ich hatte sie vor vielen Jahren einmal angefertigt und nun einfach eingescannt.



Übrigens habe ich nun auch meinen Werkzeugschrank erweitert. Ich habe endlich eine Möglichkeit gefunden den ziemlich unförmigen Nuthobel und die Hobeleisen zu integrieren. Daneben sieht man den Falz- und Grathobel.



Gruß
Berthold

Hallo Berthold,

einfach klasse, wie die drei Spezialhobel untergebracht sind. Bei mir liegen die zurzeit mehr oder weniger glücklich und sperrig in einer Schublade, darum reizt mich das schom zum Nachbauen. Hast Du vielleicht sogar noch eine Zeichnung dazu?

Gruß,
Bernhard

[In Antwort auf #96360]
Hallo,

kann ein Zahnhobel evtl. nützlich sein, um die Problemstellen zu bearbeiten?

Bei Ulmia heißt es:

"Zum Entfernen bzw. Ausgleichen von Unebenheiten, hervorgerufen durch Maschinenschläge, Hobelstöße, Kittstellen usw. bereits gehobelter Flächen. Wird ebenfalls zum Aufrauhen von gehobelten Flächen und zum Putzen wild gewachsener Maserfuniere verwendet."

Hat jemand von Euch Erfahrung damit?

Viele Grüße

Jürgen

[In Antwort auf #96371]
Hallo Berthold,

heißt diese Befestigungsmöglichkeit zufällig "French Cleat"?
Ein PDF Dokument dazu gibt es unter http://benchmark.20m.com/plans/FrenchCleat.pdf

Herzliche Grüße

Christian

[In Antwort auf #96371]
Diese Art Aufhängung benutzen die Amerikaner gerne, sie nennen das 'French cleats'. In amerikanischen Häusern hat man ja das Problem, daß man nicht einfach irgendwo Dübel einstecken kann. Deshalb werden solche Leisten an den Holzbalken (die man erst mal finden muß) angeschraubt. Daran hängen dann die Wandschränke usw. Man nimmt dort einfach eine breite Leiste, die der Länge nach mit einem schrägen Winkel aufgesägt wird (also nicht mit einer Stufe). Die untere Leiste wird an die Wand geschraubt, die obere hinten an den Schrank. Den Schrank aufhängen und durch die Rückwand an die untere Leiste anschrauben (als zusätzliche Sicherung).

Deine Hobelbefestigung gefällt mir auch sehr gut, Berthold. Richtig professionell! Ich muß nur staunen, wie häßlich diese heutigen Nuthobel sind. Schade, da ist uns etwas verlorengegangen.

Gruß, Wolfgang

Hallo!

Ich wollte auch nicht behaupten, daß ich die Wandbefestigung erfunden habe. Mir hat ein Bekannter mal so etwas erzählt und dann habe ich den Rest selber ausprobiert. Man kann auch eine Leiste einfach nur schräg auftrennen und dann an die Wand Schrauben, aber ich wollte verhindern, das sich der Schank festkeilt. Die Leiste an der Wand machen ich immer einige Zentimeter kürzer, dann kann man den Schrank auch noch verschieben. Die Leiste am Schrank wird mit langen Schrauben (5 x 60) in einem Winkel von 10° an dem Decken befestigt. Auf diese Weise habe ich schon viele Schränke gebaut. Vor allem hat man dann keine sichtbaren Befestigungen im inneren des Schranks.

@Bernhard

Eine Zeichnung für die Aufhängung habe ich leider nicht. Dafür gibt es ein paar Fotos. Die Befestigung für die Hobel war eine ziemlich fummelige Angelegenheit, - vor allem für den Nuthobel.
Auf den Bilder kann man sehen wie ich es gelöst habe.

Hier die obere Halterung


Und hier die untere Halterung


Und so sieht das ganze aus, wenn kein Hobel darin ist.


Und hier zur Wiederholung mit Hobeln:


@ Wolfgang
Tatsächlich muß man sich an den Anblick des Ulmia Nuthobel gewöhnen, aber er hat ganz entscheidende Vorteil zu den traditionellen. Ersten besteht die Hobelsohle aus einem Stück, dadurch ist sie vor und hinter dem Messer immer eben. Bei anderen Hobeln ist sie fast immer zweiteilig, und dann kann es leicht passieren, daß erhebliche Höhenunterschiede bestehen. Außerdem hat der Ulmia Nuthobel eine ganz tolle Verstellung des Parallelanschlags. Dadurch ist es einfach den Anschlag wirklich parallel am Hobelkörper auszurichten.

Gruß
Berthold

Hallo Berthold,

von deiner Liebe zum Detail und der hervorragenden Ausführung bin ich wirklich beeindruckt!!!
Einen Schrank aus ein paar Brettern zusammenschrauben/-leimen/-dübeln, das geht ja verhältnismäßig schnell. (Ich weiß natürlich, dass der Korpus deines Schranks gezinkt ist.) Aber an der Inneneinteilung hängt man dann Stunden. Ich kann mich erinnern, wie ich mit dem Bau meiner Kiste begann. Dübeln, Leimen, Schleifen, Lackieren waren schnell erledigt. Aber mit der Werkzeugunterbringung war ich sehr lange beschäftigt. Und immer wenn ich die Kiste öffne, fällt mir ein, was ich vielleicht noch umändern und verbessern könnte.

Herzliche Grüße

Christian

Hallo Berthold,

tut mir leid, wenn mein Hinweis auf die Amis so angekommen ist, als wollte ich dir etwas streitig machen. Offensichtlich hast du eine gute Idee noch weiterentwickelt.

Da hast du deinen Hobeln ein schönes Zuhause getischlert. Ich muß zugeben, daß mir Arbeiten für die Werkstatt am meisten Spaß machen, wenn meine Familie das auch anders sieht. Am Sonntag abend habe ich meinen Feinsägen einen Teil des Werkzeugschrankes überlassen. Jetzt sitzen sie da wie die Hühner auf der Stange und das sieht gleich viel netter aus.

Die Verstellung des Anschlags ist bei den alten Hobeln wirklich ein Problem. Nicht nur muß man auf Parallelität achten, sondern auch noch die Gegenmuttern festdrehen. Da genügt bei dem Ulmia wohl ein Handgriff, wo ich eine Weile beschäftigt bin.

Gruß, Wolfgang