werkstattbau

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: werkstattbau

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #50681]
Hallo,

zu dem Thema hätte ich für meine Werkstatt nochmal eine Frage. Zum Aufbau.
Der Boden ist eine etwa 20cm dicke Betonplatte, die auch Schotter liegt.
Bodenbelag Fliesen, direkt auf der Betonplatte. Die Außenwände bestehen
aus 16mm OSB Platte, darauf eine dünne (ca. 25mm Lattung), dann senkrechte
Lärchenbretter, die sich abwechselnd überlappen. Zwischen (nicht darunter) den
Dachsparren Auskleidung mit OSB Platten. Dachdeckung mit Trapezblech. Klar,
man hätte gleich Dämmen können, der Aufbau hätte dazu optimaler geplant werden
können. Aber damals war der Raum, der hinter einem Doppelcarport liegt, als
einfache Außenwerkstatt ausgelegt worden. Mit Holz habe ich zu der Zeit nicht
viel gemacht.

Jetzt frage ich mich, ob sich hier überhaupt irgendwelche Dämmmaßnahmen
lohnen würden, zumal ich keinen zusätzlichen Innenraum verschenken möchte.
Ich kann mir vorstellen, dass eine Dämmung zwischen der Lattung nicht viel
bringt, zumal die Werkstatt nur abends mal geheizt wird.

Wie seht ihr das?

--
Dirk


Heinz Kremers
Beiträge: 2801
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #50785]
Hallo Manfred,

wenn das mit dem Flachsilo eine dauerhafte Einrichtung bleiben soll würd ich mir an Deiner Stelle Gedanken über eine Isolierung machen. Du hast ja nicht nur kalte, sondern wahrscheinlich auch relativ feuchte Wände.

So ein Fahrsilo ist doch meist so angelegt, daß man gut drumherumkommt. Ich würd da mal mit einem Minibagger die Wände freilegen und isolieren und vor allem auch für eine Drainage sorgen.

Meine Werkstatt liegt auch zu 2/3 im Boden, ist allerdings mit Bims-Kellersteinen gebaut und hat außen eine "Isolierung" aus Rollkies, mit dem ich den Arbeitsraum wieder verfüllt habe. Das Flachdach hat zwischen den Sparren eine Isolierung.

Beschlagene Maschinen im Sommer kenn ich eigentlich nicht und trotzdem ist es dann angenehm kühl. Jetzt im Winter kann ich mit einem Dauerbrandofen heizen. Das geht auch recht schnell; Bei der extremen Kälte konnte man nach 2 Stunden bequem arbeiten und nach einem Tag war der Pullover zu viel - bei ca 70 qm.

Gruß aus dem Vorgebirge in die belgische Eifel

Heinz



Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Werkstatt "unterirdisch"

Beitrag von Rolf Richard »


Es scheint nicht so selten zu sein, dass jemand "unterirdisch" arbeitet.

Ich werkele in einem alten Schwimmbecken unter Kellerbodenniveau.

Dort sind Temperaturschwankungen stark gedämpft. Des Sommers gehts auch in sehr heissen Perioden nicht über +25°C. Andererseits fiel die Raumtemperatur im letzten, kalten Winter nie unter +10°C. Heizen ist schwierig. Die Luftfeuchte hält sich in Grenzen.

Der Gesamtraum liegt weitgehend unter Geländeniveau, hat auf einer Schmalseite eine Ausschachtung mit Fenster und Tür ins Freie. Für Luft und etwas Licht ist somit gesorgt.

Gruss

Rolf



manfred
Beiträge: 126
Registriert: Di 21. Jan 2014, 22:45

Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden

Beitrag von manfred »


Hallo Heinz

Zum Glück habe ich nicht viel mit Wassereinbruch zu tun.
Als wir den Garten angelegt haben hatten wir (£Gott sei Dank) an die Dränage gedacht und diese scheint auch zu funktionieren. Wenn ich jetzt mit einem Minibagger in den Garten komme glaube ich das meine Regierung wohl ein VETO einlegt (und mit der Hand ......bei 150cm tiefen Gräben.......).

Ich bekam den Tipp von einem Freund die Wände von innen mit OSB auszukleiden oder alles mit Schränke auszubauen. Diese müssen natürlich hinten Luft behalten. Dadurch würde das Holz einen Puffer für die Feuchte bilden.
Was haltet ihr von der Idee
Wie gross soll der Luftspalt sein; reichen da 2cm ??
Plus unten und oben einen Ein- bzw Ausgang für die Luftzirkulation.

Meine derzeitige Lösung gegen die Taufeuchte ist die Tür (ca 140mm) immer ganz offen zu lassen das so viel wie möglich Luftausgleich mit der angehängten Garage erfolgt.

Zum Heizen gebrauche ich einen alten Holzofen vom Militär der im ersten Drittel steht. Wie du schreibst nach 2 Stunden ist es warm und am 2 Tag geht hobeln mit Pullover nicht mehr.
Dies ging aber erst nachdem ich über dem Ofen an der Decke einen ausgedienten Ventilator eines PC’s befestigt hatte der einen Zirkulation erzeugt und die warme Luft durch den ganzen Raum verteilt.

Gruss Manfred



Olli Trappe
Beiträge: 412
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39

Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden

Beitrag von Olli Trappe »


Hallo Manfred,

vielen Dank für die Schilderung der Situation in Deiner Werkstatt. Ich werde den Schornsteinfeger fragen, ob ich auch einen Holzofen in meiner Werkstatt installieren darf. Doch viel Hoffnung habe ich nicht. Ich habe nur ein Flachdach und die hohe Giebelwand der Nachbarscheune ist kaum 1 m von meiner Werkstatt entfernt. Da würde ich dem Nachbarn die Abgase gegen die Wand leiten.

Ich habe auch drei Wände meiner Werkstatt mit OSB verkleidet. Aber nicht um Feuchtigkeit zu binden, sondern einfach weil es freundlicher aussieht und ich die Möglichkeit habe, Werkzeug, Schränke und Kabelkanäle einfach an den Wänden zu installieren.

Ich habe ganz bewußt auf eine Hinterlüftung verzichtet. Dadurch verhindere ich, dass die durch meinen Katalytofen mühsam erwärmte Luft bei direktem Kontakt mit der Wand sofort wieder abgekühlt wird. Ich heize praktisch nur für meinen Aufenthalt in der Werkstatt. Den Ofen plaziere ich immer in der Nähe meines Arbeitsplatzes, um die Strahlungswärme effektiv zu nutzen. Sobald ich den Ofen ausschalte, kühlt es sofort deutlich ab. Wenn ich Feierabend mache, wird kurz gelüftet, damit Wasserdampf und CO2 entweichen.

Woher kommt die Feuchtigkeit in Deiner Werkstatt? Kommt Feuchtigkeit von außen durch die Wände? Das OSB wird Dich aber in keinem Fall vor Kondenswasser auf den Maschinentischen schützen. Die Wärmekapazität des Metalls ist einfach viel höher als die vom Holz. Sobald feuchte, warme Luft mit kaltem Metall in Berührung kommt, wird die Luft abgekühlt und es kommt zur Bildung von Kondenswasser. Dagegen hast Du keine Chance. Die Holzfasern nehmen bei Änderung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch Wasser auf bzw. geben dieses wieder ab. Aber dieser Vorgang geht leider viel langsamer vollstatten. Ist das Gleichgewicht erreicht, so ist es mit der Pufferwirkung sowieso dahin.

Immer wenn es draußen deutlich wärmer ist als in Deiner Werkstatt, musst Du Türen und Fenster konsequent geschlossen halten! Feuchtigkeit bekommst Du aus Deiner Werkstatt, wenn Du zunächst schön einheizt. Dadurch verdampft viel Wasser. Dann kannst Du lüften und bekommst ne Menge Wasser raus.

Viele Grüße

Olli



manfred
Beiträge: 126
Registriert: Di 21. Jan 2014, 22:45

Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden

Beitrag von manfred »


Hallo zusammen

Bilder bekommt ihr später mal von der Werkstatt denn jene die ich im Winter gemacht habe sehen aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. und ich dachte noch es wäre halb aufgeräumt.
ich bin zZ dabei sie komplett auf den Kopf zu stellen. Alles was rechts vom Eingang ist kommt links und umgekehrt. Der Grund ist der Kauf einer Hobelbank aus einer alten Schreinerei.
Der Vorteil wird sein das ich den Holzofen jetzt hinter mir (der Hobelbank) stehen habe und so die Wärme schneller "mitbekomme". Also soll die Zeit auf weniger als 2 Stunden verkürzt werden.

Olli,
Wenn ich dich richtig interpretiere sollen die OSB direkt an die Wand? Bin dazu aber eigendlich etwas bange. Auch wenn ich bis dato noch keine Wassertropfen an den Wänden gefunden habe, also keine Kondenz. Habe das aber auch noch nie so richtig analysiert bzw nachgegangen.
Ich glaube ich werde dem OSB ca 1-2cm Luft geben und die "Schächte" oben und unten sein lassen.
An den Maschinen hab ich es schon gesehen, habe aber noch nicht einen Flugrost oder ähnliches entdecken können. Ich schliesse daraus das die Feuchtigkeit auch wieder schnell irgendwo entweicht.
PS: Wenn ich richtig weiss ist ein Katalytofen, ein Ofen der mit Gas beheizt wird. Wieveil Gasflaschen brauchst du denn so?

Aber
Beim Nachlesen eurer Antworten fällt mir auf das das was ich geschrieben habe schlimmer empfunden wird als ich es ausdrücken wollte. Die Kondenz an den Maschinen hat sich mit der Zeit gelegt und tritt heute nur noch selten auf. Auch muss man sagen dass ich nicht jeden Tag in die Werkstatt gehe sondern nur Samstags und das häufiger im Winter.
Ich stelle wohl fest das bei jeder Veränderung (die sehr langsam sind) es besser und gemütlicher wird.
Langsam weil alles 3 mal durchdacht wird bevor die erste Schraube angesetzt wird; daher auch hier die Nachfrage.

Ich finde es jedenfalls toll das man in einem solchen Forum Leute trifft die die gleichen Problem“chen“ haben und auch darüber andere aufklären und helfen.

Gruss Manfred



Peter W.
Beiträge: 6
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Feuchtigkeit in der Werkstatt

Beitrag von Peter W. »


Hallo zusammen
ich kann meine Werkstatt (ca 15 Quadratmeter) auch nur mit einem Heizlüfter heizen, solange ich mich darin aufhalte. Im Winter geht die Temperatur schon mal bis auf 3-4 Grad runter. Da sie relativ klein ist, geht's aber ziemlich schnell, bis es angenehm warm ist.
Gegen die Feuchtigkeit hab ich mir schon vor Jahren einen Entfeuchter gekauft (musste halt mal auf ein Werkzeug verzichten ;- ). Seitdem habe ich keine Probleme mehr mit Kondenswasser oder rostenden Schneiden.

Grüsse eines Neulings hier
Peter


Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
Kontaktdaten:

Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Manfred,

ich weiß nicht, ob Luft hinter den OSB Platten etwas bringt.
Vielleicht hilft es ja, Folie zwischen Wand und OSB zu bringen.
Kann aber sein, dass das Mauerwerk das nicht mag, ich bin da kein
Experte.

Der Holzofen müsste doch eigentlich über den Schornstein die feuchte
Luft nach außen bringen und somit den Raum trockener machen, oder nicht?

--
Dirk


Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #50784]
Hallo Olli,

das hört sich nach nicht besonders schönem Arbeitsklima an. Einziger Ausweg ist wohl schneller zu arbeiten, daß einem nicht kalt wird ...

Nein, im Ernst - Du hättest die Möglichkeit entweder außen (wird bei Deiner Nutzung wahrscheinlich sehr wenig bringen) oder die Innenwände zu dämmen bzw. dämmen zu lassen. Eine funktionierende Dämmung der Innenwände ist eine sehr heikle Sache, die viel Fachwissen sowie jedesmal eine maßgeschneiderte Lösung erfordert. Der Vorteil ist aber, daß sich der Innenraum relativ schnell erwärmen läßt.

Zement ist bei alten Bauwerken meist in jeglicher Form problematisch, weil er sowohl Putz als auch Mörtel sehr hart macht. Meist zu hart für die Bewegungen und Eigenheiten, die ein altes Haus - vorallem ein Fachwerkhaus - mit sich bringt. Das führt dann zu Rissen und Abplatzungen, die unschön sind und durch die Wasser sehr leicht eindringen kann inkl. der ganzen Problematik die durch Frost dann dazu kommt. Von Fachleuten wird empfohlen, in solchen Fällen Mörtel und Putz möglichst "weich" (aber dadurch "bewegunstoleranter") auszuführen, Kalk wäre da geeigneter als Zement. Evtl. benötigt Dein Bruchsteinsockel gar keinen Verputz ?

Jedenfalls ist Kondenswasser an Maschinen keine schöne Sache.

Wünsche frohes Holzwerken !

Viele Grüße, Andreas



Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #50813]
Hallo Manfred,

so wie Du die Situation mit der Luftschicht zwischen Außenwänden und OSB-Platten beschreibst, hört sich das stark nach Kondenswasser inkl. aller Folgen an.
Muß nicht sein, aber kann.

Die warme (und dadurch feuchtere) Luft in Deiner Werkstatt gelangt zwischen OSB-Platten und Außenwänden. Sie Kühlt dort ab und kann nicht mehr soviel Feuchtigkeit halten. Diese Feuchtigkeit kondensiert dann an einer kalten Stelle aus und wird zu greifbarem "Wasser". Wenn das nicht abtrockenen kann, hast Du ruckzuck eine Schimmelbude.
Du müßtest also verhindern, daß warme (& feuchte) Luft mit kalten Stellen in Kontakt kommt. Das ist in der Fläche nicht schwierig, bereitet in der korrekten Ausführung (die ist ungemein wichtig !!!) der Detailpunkte selbst ausgefuchsten Fachleuten große Proleme bis Albträume.

Gruß, Andreas



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