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In Antwort auf #4108]
Hallo Berthold, Hallo Dieter,
ich bin froh über diese Beschreibung, die ich eigentlich auch so kenne, die Probleme stecken aber (für mich) im Detail.
Grund aller Übel ist, dass ein Klotz von 30 x 30 cm (s. o.) nach wie vor ein Ausschnitt aus einem Zylinder ist, d.h., wenn das Holz auf der flachen Seite liegt - und nur so liegt es stabil - die zylinderische Oberfläche für Zirkel nicht geeignet ist: Mit dem Zirkel reißt man hier eine ovale Form an. Drehe ich das Stück um, kann ich zwar zeichnen, dass Ding kippelt aber, was die Arbeit mit der Kettensäge erschwert und extrem gefährlich macht.
Gibt es eine Methode, auf der runden Seite liegende Rohlinge zu fixieren?
Es muss dabei auch ein Untergrund sein, wo ein paar kleinere Schnitte mit der K'säge nichts ausmachen - auf der Hobelbank ist es problematisch ... Bohren oder schrauben möchte ich auf dieser Seite nicht, denn diese wird dann der Boden der Schale.
Aus diesem Grunde habe ich 2 Vorrichtungen gemacht, um auf die zylinderische Fläche anreißen zu können: erstens 1 Satz Schablonen aus Sperrhol 12 bis 60 cm, die benutze ich auch an der Bandsäge, bei Naßholz über 10 -12 cm geht da aber nichts mehr und über Stärken von 18 cm (kleine Bandsäge) schon gar nichts. Zweitens eine Aluschiene von 15 x 40 mm und ca. 350 lang, ein Loch an einem Ende, dann eine Lochreihe centimeterweise. Mit dem einen Loch wird die Schiene an der Werkstückmitte festgemacht, ein Stift in ein anderes Loch gesteckt und damit ein Kreis gezeichnet. Etwas schwierig ist, dass je nach Position auf der zylinderischen Fläche muss das Stift unterschiedlich tief durchgesteckt werden und auf grober Rinde geht nichts mehr. Hier nehme ich wiederum die Rundschablonen und notfalls schlage ich mit einem aussortierten breiten Stechbeitel den Umriss rein.
Wenn dann ein dem Kreis nahekommendes Vieleck entstanden ist, fangen für mich erst die richtige Probleme an:
Das Stück hat jetzt einen etwa kreisförmigen Grundriss, die Verteilung des Materials ist allerdings extrem. Es gibt schon Unwuchten (vor allem in leichten Hölzern, wie Tanne, Pappel, Linde etc.) wegen Knoten, assimmetrisch verteilten Kernholzbereichen etc. genug. In unserem Fall besteht der Rohling praktisch aus 4 Vierteln: 2 mit Materialstärken bis (bei dieser Größe) 15 cm und mehr (bei schiefem Wuchs auch weit darüber) und 2 mit Stärken bis 0 cm runter. Auch wenn der Rohling jetzt in etwa simmetrisch seien sollte, gibt es extreme Unwuchten. Bitte hierbei zu beachten, dass sowas für eine Steinert wohl kein Problem ist, um so mehr ist es eines für eine leichte Maschine, zumal bei einer Niedrigstdrehzal von 500/min.
Ich höre schon die spontane Antwort: Nimm' kleinere Stücke oder eine größere Drehmaschine. Ersteres mag ich nicht, Letzteres geht im Moment nicht.
So bleibt mir nichts anderes übrig, als die 2 "Höckerspitzen" mit der K'säge abzuschneiden, was kaum wirklich gleichmäßig geschehen kann. Un das ist nach wie vor die Frage der Fixierung: Zwingen rütteln sich weg beim Schneiden, Niederhalter auf der Werkbank (incl. Unterlage) packen die Höhe nicht.
Wenn dann der Rohling mit Spreizring oder Schraubenfutter aufgespannt wird, führt die Maschine (500/min!) einen Vitustanz auf, dass ich dem Erfinder von Gummiplatten und langer, dicker Schrauben dankbar bin. Wenn's dann wirklich zu arg wird, dann kommt die Kettensäge und der Arbortech-Fräser wieder ins Spiel, jetzt aber am aufgespannten Werkstück. Tatsache ist, dass mir auch schon mal so ein 40-cm-Rohling von 20 kg und mehr haarscharf am Ohr vorbei geschossen ist - ich achte pingelig darauf, in diesem Stadium den Kopf aus der Flugbahn zu halten - da haben sich 3 Stück 4,5 x 50er Spaks' losgerissen.
Da das eigentliche Problem für mich ist, den Rohling zum Drehen zu bringen, kann ich auch nicht mit dem Fräser beim Drehen arbeiten. Es ist dann ein Spiel von Probieren und Nacharbeiten bis das Stück einigermaßen läuft. Man kann dabei aber viel zeit verlieren.
Nun, um mir dies alles leichter zu machen, bin ich für Vorschläge offen. Es würde mich besonders die Fixierung des Werkstückes zwecks Zurichtens interessieren. Ich komme allmählich auf die Idee einer Vorrichtung zum Verschrauben an der glatten Seite des Rohlings und zum Festmachen vielleicht im Schraubstock oder so. Es geistert mir auch noch eine Art grobe Schruppscheibe für Holz, Gebrauch am großen Flex, im Kopf herum.
So ich Dieter und manche Andere in dieser kurzer Zeit, seit dem ich meinen Senf überall im Forum ungefragt dazugebe, "kennengelernt" habe, wird es bald eine Revolution in Sachen Rohlinge-Zurichten geben.
Bis dahin wünsche ich viel Erfolg beim Ab-, Zu-, Her- und Aufrichten und haltet schön die Köpfe aus der Flugbahn.
Mit besten Grüßen
Tibor K.