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Re: Das mit dem beizen ...
Verfasst: Fr 30. Jun 2006, 16:38
von Dirk Vogel
Hallo Alexander !
Vielen Dank für diese pertinente Bemerkung. Wer wie ich noch nie im Leben Holz gebeizt oder gebleicht hat, denkt eben nicht an die Einzelheiten :-) Du hast recht, ich dachte, erst zu beizen und dann zu leimen, aber die Nachbehandlung würde weiteres Beizen erfordern, und wie zieht man dann die Trennlinie ... Tja, mir scheint, Ahorn / Weißbuche + Nußbaum wird immer wahrscheinlicher.
Gruß von Dirk
Re: Beizen, Vergleich der Alternativen
Verfasst: Fr 30. Jun 2006, 19:37
von Michael Formanek
Hallo Dirk,
ich gebe auch noch meinen Senf dazu.
Also die Poren der Eiche würde ich wirklich nicht als Problem sehen. Mir würde dann nur die Idee kommen, die gesamte Bank aus Eiche zu bauen und Teile davon zu räuchern. Das habe ich bei einer Hobelsohle mal gemacht. Wird wirklich schön dunkel und du hättest genau das gleiche Holz, also keine Probleme mit unterschiedlichem Verhalten. Es kann bei stärkenen Holzstücken vielleicht ein Bisschen dauern, bis sie ausreichend tief gefärbt sind, aber auf ein paar Tage wird es ja bei dem Projekt nicht ankommen ;-)
Zur Esche kann ich noch sagen, dass sie teilweise recht nervig ist, weil sich die Faserrichtung ständig dreht und sie dann gerne reißt beim Hobeln (war ein Problem beim Bau eines Schammls aus Esche, der allerdings rein mit Handwerkzeugen erfolgte). Wenn es verschmutzt ist, setzen sich die Poren stärker vom übrigen Holz ab (sieht man oft bei Hammergriffen). Sieht aber meiner Meinung nach nicht wirklich dreckig aus, sondern macht das Holz teilweise optisch interessanter. Reine Geschmackssache, es wirkt dann auf jeden Fall insgesamt dunkler.
Übrigens falls du es nicht sowieso wusstest, bei Eiche (und eigentlich auch bei Esche) ist schnellwüchsiges Holz mit großen Jahrringbreiten zu bevorzugen, weil es weniger Poren hat und somit dichter ist.
So das waren mal meine Gedanken dazu.
Gruß Michael
ps: bin begeistert von deinem Hobelbankprojekt.
Wenge
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 10:43
von Dirk Vogel
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In Antwort auf #23999]
Hi Thomas !
Irgendwie habe ich Deinen Beitrag erst jetzt gesehen ... Ich hatte inzwischen mal ein Stück Wenge in der Hand. Scheint eine sehr interessante, aber auch ziemlich abgefahrene Holzsorte zu sein ! (So von der Struktur her.) Ich glaube, allein deshalb kommt Wenge wohl doch nicht in Betracht. Danke für Deine Info !
Gruß von Dirk
Poren
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 11:00
von Dirk Vogel
Lieber Michael,
danke für Deinen "Senf" ! :-) Jetzt weiß ich über Eiche und Esche besser Bescheid. (Eine Frage: was ist ein Schamml ?) Ich fahre demnächst zum Holzhändler, dann schaue ich, was am besten gewachsen ist, und entscheide mich. Der Tip mit den schnellwüchsigen Bäumen ist interessant, ich dachte nämlich, daß langsam gewachsenes Holz dichter und fester wird und sich daher für eine Werkbank besser eignen würde ...
Grüße von Dirk
Re: Das mit dem beizen ...
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 19:26
von Franz Kessler
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In Antwort auf #24098]
Hallo Dirk
Von Beizen würde ich Dir abraten, du könntest nie Deine Tolle Werkbank mal abschleifen, die Beize ist ja lediglich an der Oberfläche, jede kleine Schramme würde die ursprüngliche Farbe wieder ans Tageslicht bringen.
Das gleiche gilt auch für Räuchern und ähnliches, wenn also zwei Farben dann in Echtheit, so jedenfalls meine Meinung dazu.
Gruß Franz
Re: Poren
Verfasst: So 2. Jul 2006, 00:49
von Michael Formanek
Hallo Dirk,
ein Schamml ist ein kleiner Hocker. Recht praktisch wenn man mal ziemlich tief sitzen muss. Vielleicht kennst du den Ausdruck "Melkschamml" für das Teil auf dem man eben beim Melken sitzt.
Das mit der Dichte gilt bei ringporigen Hölzern, da es einen Porenring pro Jahresring gibt. Wenn du also ein langsam wachsendes Holz hast, hast du mehr Jahresringe und somit auch mehr Porenringe. Daraus ergibt sich natürlich auch ein erhöhter Anteil an Hohlräumen, womit die Dichte sinkt. Vor allem bei Konstruktionsholz dürfte es eine Rolle spielen, bei der Hobelbank ist es glaube ich nicht von so großer Relevanz.
Wenn du hingegen Nadelholz hast, das keine Poren besitzt, steigt die Dichte wenn es langsam gewachsen ist. Es verhält sich also genau umgekehrt, da du bei mehr Jahresringe mehr dichtes Spätholz hast (pro Jahrringe eine Frühholz und eine Spätholzzone) bzw. der weiche Frühholzbereich schmaler wird.
Gruß Michael
Re: Poren
Verfasst: So 2. Jul 2006, 08:55
von Dirk Vogel
Hallo Michael !
Alles klar, einen Schamml kenne ich als Schemel :-) Und danke für die Erklärung der Poren, so habe ich das noch nirgends gelesen.
Gruß Dirk
Re: Poren
Verfasst: So 2. Jul 2006, 09:11
von Georg
Die Erklärung mit den Poren ist mir neu, würde aber erklären, warumm es so viele relativ schnellwachsende schwere Tropenholzer gibt.
Re: Poren
Verfasst: So 2. Jul 2006, 11:57
von Edi Kottmair
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In Antwort auf #24116]
Hallo Michael,
ich kenne auch nur das Wort Schemel. Kommt "Schamml" aus einer bestimmten Region?
Das mit den Poren ist sehr interessant. Hast du Literatur darüber? So habe ich das noch nirgends gelesen.
Viele Grüße von
Edi
Schemel - Schamel - Schamerl
Verfasst: So 2. Jul 2006, 12:18
von Christian Aufreiter
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In Antwort auf #24116]
Schamel (der) ist hierzulande ein mundartlicher Ausdruck für
Schemel, ebenso
Schamerl (das). So steht es jedenfalls im Österreichischen Wörterbuch.
Christian