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Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Sa 24. Feb 2024, 18:47
von Tom B.
Schönen guten Abend,
mal vorneweg. Ich habe eben 3 meiner LN Hobel mit verschiedenen Haarliniealen "vermessen". Für mich als Nicht-Metaller war das, was ich da gesehen habe "plan". Die Hobelergebnisse, die ich mit diesen Hobeln erziele "reichen" mir. Meine Hobel von Gerd sind ebenfalls auf diesem Niveau.
Ob das jetzt -im technischen Sinne - "plan" ist, ist mir ehrlich gesagt egal.
Was mir aber nicht egal ist, welche Toleranz von Dir akzeptiert werden würde, damit Du von einer "planen Hobelsohle" ausgehen würdest? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es da unterschiedliche Ansichten gibt. Davon würde ich dann gerne zum einen unterscheiden, was Veritas in diesem Kontext zugesichert hat (ich kenne keine Fundstelle dazu) und zum anderen, wie sinnvoll eine absolut plane (gibt's sowas in "bezahlbar" überhaupt?) Hobelsohle bei der Arbeit überhaupt sein kann? Ich würde mir ein sehr unangenehmes Hobeln erwarten, weil die Reibung & Adhäsion (?) dann exorbitant hoch werden. Ich kann mich da aber irren - und lausche gespannt, den weiteren fundierten Ausführungen dazu.
Euch einen schönen Abend - wir sind nun in einer geselligen Runde bei Freunden
Herzliche Grüße
Tom
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Sa 24. Feb 2024, 20:34
von Michael2024
Pedder hat geschrieben: ↑Sa 24. Feb 2024, 18:14
ich glaube Du hast falsche Vorstellungen von Löhnen in Kanada und dem, was ein Premiumpreis ist.
Pedder hat geschrieben: ↑Sa 24. Feb 2024, 18:46
Bridge City wird seit einiger Zeit nicht mehr in den USA gefertigt, sondern in China.
OK, also so viel zum Zusammenhang zwischen Löhnen für Mitarbeiter und den Produkt- bzw. Premiumpreisen
Wir müssen uns hier aber nicht weiter mit Nebensächlichkeiten und Vermutungen beschäftigen. Das Thema soll ja auch mal beendet werden.
Es hat sich erledigt. Ich habe mittlerweile eine hilfreiche Information von jemandem aus dem Forum erhalten, der sich wohl wirklich mit der Materie auskennt. In jedem Forum findet sich zum Glück immer jemand, der wirklich zur Lösung eines Problems beiträgt. Vielen Dank an Alexander Sp.
Meine Antwort dazu steht weiter unten in diesem Thema.
Nochmals vielen Dank in die Runde
Michael
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Sa 24. Feb 2024, 20:37
von Michael2024
Tom B. hat geschrieben: ↑Sa 24. Feb 2024, 18:47
Was mir aber nicht egal ist, welche Toleranz von Dir akzeptiert werden würde, damit Du von einer "planen Hobelsohle" ausgehen würdest? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es da unterschiedliche Ansichten gibt. Davon würde ich dann gerne zum einen unterscheiden, was Veritas in diesem Kontext zugesichert hat (ich kenne keine Fundstelle dazu) und zum anderen, wie sinnvoll eine absolut plane (gibt's sowas in "bezahlbar" überhaupt?) Hobelsohle bei der Arbeit überhaupt sein kann? Ich würde mir ein sehr unangenehmes Hobeln erwarten, weil die Reibung & Adhäsion (?) dann exorbitant hoch werden. Ich kann mich da aber irren - und lausche gespannt, den weiteren fundierten Ausführungen dazu.
Vollkommen richtig, es gibt anscheinend sehr unterschiedliche Meinungen dazu. Aber das Thema hat sich zumindest für mich mittlerweile erledigt. Die Infos dazu stehen weiter unten in diesem Thema.
Danke an alle, die sich mit dem Thema in diesem Beitrag beschäftigt haben
Michael
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Sa 24. Feb 2024, 20:45
von Michael2024
Alexander Sp. hat geschrieben: ↑Sa 24. Feb 2024, 17:50
Wenn man eines der Hobel auf eine Messplatte stellt, dann sind alles Ränder bzw. äußeren Flächen der Sohle perfekt Plan. Auch die Spitze des Hobelmauls, ist ziemlich auf der selben Höhe der äußeren Ränder. Dagegen ist die ganze Hobelsohle in Längsrichtung, wie auch in der Breite leicht konvex bzw. hohl. Es geht dabei um 5 hundertstel.
Das war der entscheidende Hinweis.
Ich habe meine Hobel aus Unwissenheit nur entlang der Mitte der Hobelsohle vermessen. Dort habe ich die leichte Wölbung festgestellt.
Nach dem Hinweis von Alexander Sp. habe ich noch mal alle Hobel nachgemessen. Und siehe da, es ist genau so wie er es beschreibt. Die Ränder sind für meine (wahrscheinlich ursprünglich zu pingeligen) Ansprüche annähernd plan, klasse.
Ich bedanke mich ganz herzlich für diesen fachlich fundierten Hinweis. Nun kann ich meine Veritas Hobel wieder lieb haben

Michael
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Mo 26. Feb 2024, 13:10
von Michael K.
Hallo,
ich konnte vor einigen Jahren mal die Produktionstätte der Veritashobel besuchen und war damals von der Fertigung sehr beeindruckt. Die fertigen Hobelkörper, die ich sah, hatten Zertifikate, dessen Inhalt ich aber nicht kenne. Wenn man Lee valley anschreibt bekommt sicher eine kompetente Anwort in Bezug auf die zu erwartende Toleranz. Wen es interessiert, der mag sich mal ein paar Bildchen ansehen.
Gruss,
Michael K.

- Hobelkörper mit Zertifikat.jpg (51.1 KiB) 87546 mal betrachtet

- Läppen der Eisen.jpg (55.38 KiB) 87546 mal betrachtet

- Putzhobelmontage.jpg (70.5 KiB) 87546 mal betrachtet

- Schabhobel.jpg (73.91 KiB) 87546 mal betrachtet

- Flachwinkelhobel.jpg (77.06 KiB) 87546 mal betrachtet

- Blockhobel vor Endmontage.jpg (89.2 KiB) 87546 mal betrachtet
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: So 23. Mär 2025, 17:01
von nephilim
Hallo zusammen,
mein erster Beitrag in diesem Forum und dann greife ich auch noch einen mehr als ein Jahr schlummendern Faden wieder auf. Da der zwischendrin aber auch ein paar Jahre ruhte, bitte ich um Nachsicht.
Ich habe einen weiteren rein anekdotischen Datenpunkt zur Qualität von Veritas. Vorgestern kam ein Kantenhobel bei mir an. Die grobe Beschichtung des Hobelkörpers ist an drei Stellen abgeplatzt, die Lackierung aber weitgehend OK. Viel mehr ärgert mich, dass der "exakte" rechte Winkel nicht gegeben ist. Mein Shinwa Präzisionswinkel jedenfalls kippelt leicht. Eine 0.08mm Fühlerlehre bekomme ich gerade noch eingefädelt. Das wären ca. 0.2 Grad. Klingt nach wenig, aber für knapp 170EUR UVP für einen relativ einfachen Winkel erwarte ich mehr. Da ist mein deutlich günstigerer Juuma Einhandhobel von der Sohle aus zu beiden Seitenflächen besser bearbeitet.
Mal sehen, wie der Austausch läuft. Früher wäre ich schnell die 5km zu FW gefahren. Nun macht das leider DHL in deutlich längerer Zeit für mich.
Grüße
Torsten
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Mo 31. Mär 2025, 11:20
von Pedder
Halllo Torsten,
Dein Beitrag passt gut zum Thread, weil wieder ein Hobel kritisert wird, bevor er ausprobiert wurde.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Mo 31. Mär 2025, 12:50
von Michael2024
Pedder hat geschrieben: ↑Mo 31. Mär 2025, 11:20
Halllo Torsten,
Dein Beitrag passt gut zum Thread, weil wieder ein Hobel kritisert wird, bevor er ausprobiert wurde.
Liebe Grüße
Pedder

Um festzustellen, dass die Hobelsohlen nicht exakt rechtwinlig zu den Seiten sind, muss man den Hobel doch nicht erst ausprobieren,oder?.
Wenn alle Käufer die Mängel einfach hinnehmen, werden die Hersteller und Händler nichts dafür unternehmen, dass sich die Qualität verbessert!
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Mo 31. Mär 2025, 17:28
von nephilim
Danke, Michael. Das sehe ich auch so.
Lieber Pedder, ich habe den Hobel tatsächlich erst reklamiert, da ein gebrauchter Hobel sicher nicht zurückgenommen wird. In der Zwischenzeit bin ich aber ein wenig schlauer. Auf Reddit habe ich in einer ähnlichen Diskussion einen Link zu einem Beiblatt zum Bestoßhobel gefunden (
https://imgur.com/a/veritas-shooting-plane-txdz3Og. Demnach erfolgt die Fertigung mit einem absichlichen Winkelfehler, den man mit der Schiefstellung des Eisens wieder ausgleicht. Dazu hat er zwei Madenschrauben zur seitlichen Führung sowie eine dritte zur Schrägstellung. Mein Kantenhobel hat einen sehr ähnlichen Fehler (0.003") in die andere Richtung (Öffnungswinkel zu groß), daher gehe ich von einem ähnlichen Ansatz aus. Allerdings fehlt dem Kantenhobel die dritte Madenschraube zur Justage. Die Orientierung in der Ebene der Eisenauflage muss also bei jeder Änderung der Spanabnahme neu justiert werden.
Der Hobel ging allerdings nach Absprache mit FW retour, da die Beschichtung nicht in Ordnung war. Das Austauschexemplar ist deutlich besser beschichtet, wurde behalten und seitdem verwendet. Ordentlich justiert funktioniert er so gut, dass die Linkshändervariante ebenfalls Einzug gehalten hat. Alle drei Exemplare haben praktisch die gleiche Winkelabweichung.
Re: Genauigkeit bei Veritas Hobeln
Verfasst: Mo 31. Mär 2025, 21:32
von Pedder
Michael2024 hat geschrieben: ↑Mo 31. Mär 2025, 12:50
Um festzustellen, dass die Hobelsohlen nicht exakt rechtwinlig zu den Seiten sind, muss man den Hobel doch nicht erst ausprobieren,oder?. :?:
Wenn alle Käufer die Mängel einfach hinnehmen, werden die Hersteller und Händler nichts dafür unternehmen, dass sich die Qualität verbessert!
Ein Hobel ist aber kein Winkel, Michael.
Es kommt nur darauf an, wie er hobelt, nicht ob man ihn zur Bestimmung des rechten Winkels verwenden kann.
Wenn am Werkstück der WInkel stimmt, ist der Hobel in Ordnung.
Wenn man das mit nur mit Einstellungen erreichen kann, ist dasallerdings in der Tat ein wenig unkomfortabel,
Liebe Grüße
Pedder