Sägen von Lie- Nielsen und Veritas: Handgefeilt?
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Einer von Hundert?
[In Antwort auf #130365]
Dieter, ist das wahr? Das heißt, auch Du verkaufst fast nur noch Wechselblattsägen (und was es so an anderen Zahngehärteten gibt, falls Du sowas auch hast)? Weit überwiegend, das hätte ich erwartet. Aber Einer von Hundert?
Ich bin etwas erschüttert.
Friedrich
Dieter, ist das wahr? Das heißt, auch Du verkaufst fast nur noch Wechselblattsägen (und was es so an anderen Zahngehärteten gibt, falls Du sowas auch hast)? Weit überwiegend, das hätte ich erwartet. Aber Einer von Hundert?
Ich bin etwas erschüttert.
Friedrich
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Re: Einer von Hundert?
Hallo Friedrich,
ja, auf die japanischen Sägen bezogen, es ist so!
Wenn es die europäischen als Wechselblattsägen gäbe, wäre es genau so. Da ist noch eine Marktlücke :-)
Gruss
Dieter
Re: Frage an die Metaller
[In Antwort auf #130361]
Hallo Reinhold,
die guten Stähle die Du suchst, findest Du in Industrieanlagen, Chemieanlagen, in Fahrzeugen, in Fräsern der Metall und Holzbearbeitung, alles was der Markt verlangt, ein paar Freizeittischler sind kein Markt für den es sich lohnt zu fertigen.
Und übrigens, nach Vaters "Fuchsschwanz" war die erste Japansäge eine Offenbahrung...
Gruß Dietrich
Hallo Reinhold,
die guten Stähle die Du suchst, findest Du in Industrieanlagen, Chemieanlagen, in Fahrzeugen, in Fräsern der Metall und Holzbearbeitung, alles was der Markt verlangt, ein paar Freizeittischler sind kein Markt für den es sich lohnt zu fertigen.
Und übrigens, nach Vaters "Fuchsschwanz" war die erste Japansäge eine Offenbahrung...
Gruß Dietrich
Vaters Fuchsschwanz
Zitat:
Und übrigens, nach Vaters "Fuchsschwanz" war die erste Japansäge eine Offenbahrung...
Aber warum war das so, oder besser: warum wurde das so empfunden.
"Vaters Fuchsschwanz" ist doch nichts anderes als eine klassische Handsäge à la Disston & Co., halt nur nicht mit einem so schönen Griff, wie an vielen der alten Sägen.
Vermutlich lag die Offenbarung nicht am Fuchsschwanz, sondern am Vater, der einfach nicht wußte, daß man so ein Ding schärfen kann und auch muß und somit ein stumpfes und unbrauchbares Werkzeug herumliegen hatte.
Gruß, Philipp
Re: Vaters Fuchsschwanz
Hallo Philipp,
deshalb schrieb ich nicht irgendein sondern Vaters Fuchsschwanz.
Er wurde mit 13 Jahren ins Elektrofach "integriert" und hat dieses bis zum Renteneintritt nicht verlassen.
Waschmaschinen und Herdplatten wurden von ihm Jahrzehnte erhalten und er hatte auch Freude an schönen Dingen aus Holz obgleich es ihm schwer viel dort selbst Hand an zu legen.
Eine 32A Steckdose zum Schweißen in die Garage legen machte dagegen keine Probleme.
Seine wenigen Holzwerkzeuge und natürlich seinen Multimeter (Zeigermodell) bewahre ich auf.
Darunter einen kleinen Holzhobel mit recht kräftigem Eisen, den ich vor einiger Zeit zu ungeahnter Schärfe bringen konnte und eben auch den Fuchsschwanz, mit dem ich nie etwas anfangen konnte.
Meine beginnende Holzleidenschaft hat er noch mit bekommen, die 1996 entstandene jetzige Werkstatt hat er mit geplant aber nie fertig gesehen.
Gruß Dietrich
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Re: Frage an Dieter:
[In Antwort auf #130369]
Hallo Timo,
die Sägen von Klaus und Pedder verdienen den Vergleich mit Maybach, die zwei können auch nur dieses Niveau halten, da sie nicht davon leben müssen. Ich benutze nur seit Jahren wieder die Handsägen von meinem Großvater (geb. 1881)und das täglich. Und die Erfahrung, die auf dem Weg des selber Schärfens gesammelt habe möchte ich nicht mehr missen.
Liebe Grüße
Bert
Hallo Timo,
die Sägen von Klaus und Pedder verdienen den Vergleich mit Maybach, die zwei können auch nur dieses Niveau halten, da sie nicht davon leben müssen. Ich benutze nur seit Jahren wieder die Handsägen von meinem Großvater (geb. 1881)und das täglich. Und die Erfahrung, die auf dem Weg des selber Schärfens gesammelt habe möchte ich nicht mehr missen.
Liebe Grüße
Bert
Re: Sägen von Lie- Nielsen und Veritas: Handgefeil
[In Antwort auf #130341]
Hallo Friedrich Kollenrott, hallo Leute!
Nachdem ich jetzt schon länger mitlese, ist jetzt die Zeit gekommen wo ich mich zum Thema äußern muss.
Ich hatte diesen Sommer die Gelegenheit Thomas Lie-Nielsens Toolworks zu besuchen und einen vollen Tag bei der Sägenproduktion zu zu sehen. Es wurden an diesem Tag 30 15ppiRip Carcass Saws gefertigt.
In der Sägenproduktionswerkstatt arbeiten zwei Leute. Sie bekommen diverse "Rohstoffe" aus anderen Produktionswerkstätten (anderen Gebäuden auf dem Firmengelände): Die Holzgriffe, die mit CNC-Maschinen hergestellt werden und dann von Hand an Poliermaschienen geschliffen und poliert werden; Die Sägeblattrohlinge, ohne Zähne; Die Bronze-Rücken, noch nicht geschlitzt; Schrauben.
Die Produktion sieht folgendermaßen aus:
Die Rücken werden mit einer Fräse geschlitzt. Das geschieht in mehreren Duchgängen, dass die Sache auch exakt und mit der notwendigen Oberfächengüte passiert. Die Sägeblattrohlinge werden zuerst geschliffen und poliert, das geschieht von Hand an Schleif- und Poliermaschinen. Dann werden sie an einer Stanzmaschine, die Zahnlücke für Zahnlücke ausstanzt, mit Zähnen versehen. Anschließend werden sie mit einer uralt anmutenden Maschiene geschränkt. Die Sägeblätter werden in die Rücken geklebt. Die Rücken nochmals von Hand an einer Bandschleifmaschine schön fein geschliffen. Die Sägeblätter werden in die Griffe montiert.
Und dann, ganz zum Schluss, werden die Sägen in eine Feilkluppe, die vor einem großen Fenster an der Wand montiert ist, eingespannt und mit viel Sorgfalt von Hand geschärft. Nach einer Sägeprobe in Hartholz werden alle Bearbeitungsspuren (Fingerabdücke, Fettflecken oder ähnliches) abgewischt und die Säge kommt in einen Kasten in eine Halterung. Wenn alle fertig sind kommt dieser Kasten zum Verpacken.
So, jetzt wisst ihr's: Die Lie-Nielsen Sägen sind handgeschärft! Bei Gelegenheit werde ich vielleicht auch noch ein Bild der Sägenwerkstatt einstellen, jetzt ist mir das zu kompliziert.
Schöne Grüße
Peter
Hallo Friedrich Kollenrott, hallo Leute!
Nachdem ich jetzt schon länger mitlese, ist jetzt die Zeit gekommen wo ich mich zum Thema äußern muss.
Ich hatte diesen Sommer die Gelegenheit Thomas Lie-Nielsens Toolworks zu besuchen und einen vollen Tag bei der Sägenproduktion zu zu sehen. Es wurden an diesem Tag 30 15ppiRip Carcass Saws gefertigt.
In der Sägenproduktionswerkstatt arbeiten zwei Leute. Sie bekommen diverse "Rohstoffe" aus anderen Produktionswerkstätten (anderen Gebäuden auf dem Firmengelände): Die Holzgriffe, die mit CNC-Maschinen hergestellt werden und dann von Hand an Poliermaschienen geschliffen und poliert werden; Die Sägeblattrohlinge, ohne Zähne; Die Bronze-Rücken, noch nicht geschlitzt; Schrauben.
Die Produktion sieht folgendermaßen aus:
Die Rücken werden mit einer Fräse geschlitzt. Das geschieht in mehreren Duchgängen, dass die Sache auch exakt und mit der notwendigen Oberfächengüte passiert. Die Sägeblattrohlinge werden zuerst geschliffen und poliert, das geschieht von Hand an Schleif- und Poliermaschinen. Dann werden sie an einer Stanzmaschine, die Zahnlücke für Zahnlücke ausstanzt, mit Zähnen versehen. Anschließend werden sie mit einer uralt anmutenden Maschiene geschränkt. Die Sägeblätter werden in die Rücken geklebt. Die Rücken nochmals von Hand an einer Bandschleifmaschine schön fein geschliffen. Die Sägeblätter werden in die Griffe montiert.
Und dann, ganz zum Schluss, werden die Sägen in eine Feilkluppe, die vor einem großen Fenster an der Wand montiert ist, eingespannt und mit viel Sorgfalt von Hand geschärft. Nach einer Sägeprobe in Hartholz werden alle Bearbeitungsspuren (Fingerabdücke, Fettflecken oder ähnliches) abgewischt und die Säge kommt in einen Kasten in eine Halterung. Wenn alle fertig sind kommt dieser Kasten zum Verpacken.
So, jetzt wisst ihr's: Die Lie-Nielsen Sägen sind handgeschärft! Bei Gelegenheit werde ich vielleicht auch noch ein Bild der Sägenwerkstatt einstellen, jetzt ist mir das zu kompliziert.
Schöne Grüße
Peter
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Jetzt wird's doch noch interessant
Hallo Peter,
vielen Dank für Deinen Bericht! Beim Einstellen der Bilder bin ich gern behilflich, schick Sie mir einfach als E-Mail Anhang.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Sägen von Lie- Nielsen und Veritas: Handgefeil
[In Antwort auf #130389]
Hallo Peter,
willkommen im Forum, dann gleich so ein Beitrag!
Habe mir gerade deine Möbel angesehen, sehr schön.
Viele Grüße
Timo
Hallo Peter,
willkommen im Forum, dann gleich so ein Beitrag!
Habe mir gerade deine Möbel angesehen, sehr schön.
Viele Grüße
Timo