[
In Antwort auf #123165]
Hallo Bernhard,
habe diesen Thread gerade erst gelesen. Da ich selbst eine knapp 200 kg schwere Bank aus (gedämpfter) Buche gebaut habe erlaube ich mir einen Kommentar dazu:
Holz:
Wichtig ist, dass die Lamellen der Platte stehende Jahre haben. Das dürfte, wenn die Schwellen nicht aufgesägt werden, nicht in ausreichenden Masse zutreffen und damit langfristig zu starken Verwerfungen führen. Nach ein, zwei Jahren ist man schlauer!
Bei den Abmassen von 160 x 260 mm Querschnitt kann man annehmen, das die Jahre in Richtung der 260 mm stehen, falls das Holz überhaupt in diesem Sinne geschnitten ist. Dann muss diese Dimension senkrecht stehen, um das Arbeiten in dieser Richtung, das ja das stärkste überhaupt ist, in Richtung der Plattendicke zu bekommen. Auch hier würde Aufschneiden und Sortieren helfen.
Ob das Holz wirklich trocken ist, kann man letztendlich nur messen oder dem Verkäufer glauben. Warum sollten eigentlich Schwellen besonders trocken sein? Ich glaube nicht, dass sich jemand die Mühe macht, solches Holz auf Möbelbauqualität herunterzutrocknen. Das kostet nämlich Geld.
Ungedämpftes Buchenholz gehört zu den Hölzern, bei denen man besonders sorgfältig auf die Ausrichtung der Jahre achten muss, weil es besonders stark arbeitet. ich glaube nicht, dass ich mir das antun wollte. Es sollte gedämpft sein.
Verleimung:
Hauptproblem bei diesen Dimensionen ist in jedem Fall ein ausreichender Pressdruck. Mir fällt eigentlich nichts ein, wie der mit Hausmitteln erreicht werden könnte, wenn man die Balken nicht in schmälere Streifen schneidet - sagen wir mal max. 5-6 cm. Ponal 3 ist schon ok. Auf die Offenzeit achten! Eine grosse Platte auf einen Schlag zu verleimen ist nur mit exakter Vorplanung - möglichst noch Hilfe! - möglich. Es stehen einem ja nur wenige Minuten vom Einleimen des ersten teils bis hin zum vollständigen Spannen zur Verfügung.
Das Holz sollte natürlich möglichs eben sein. Je dicker, desto ebener! Sägerauh führt zu einer deutlich herabgesetzten Haltbarkeit, wenn man keine Montagekleber verwendet.
An die Möglichkeit, derart dicke Hölzer mit Gewindestangen zu spannen kann ich erst mal nicht recht glauben, habe aber keine eigenen Erfahrungen. Maloof hats getan, aber bei wesentlich kleineren Dimensionen.
Gestell:
Um das ganze stabil zu bekommen, sollte das Gestell in erster Näherung so schwer sein wie die Platte. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Platte und Gestell werden besser verschraubt ausgeführt, wenn man ein Maximum an Stabilität erreichen möchte. Dabei sind natürlich Langlöcher notwendig. Wie gross die Bohrungen sein müssen, kann man aus der vorhersehbaren Dehnung/Schrumpfung des Holzes berechnen. Auch hier wäre es wieder wichtig, dass die Platte aus Lamellen mit stehenden Jahren besteht, weil sich sonst die Änderung glatt verdoppelt (bis verdreifacht).
Jedenfalls wünsche ich gutes Gelingen.
Rolf