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Re: Genauigkeitsanforderungen an Hobel
Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 13:36
von Heiko Rech
Hallo Firedrich,
ich habe kein Problem damit, nach dem Hobeln auch noch zu schleifen. Wir haben eben unterschiedliche Ansichten diesbezüglich. Wie ich schon schrieb, sind meine Handhobel eher zur Unterstützung und Arbeitserleichterung bei der Maschinenarbeit gedacht.
Gruß
Heiko
Re: Von den Japanern lernen?
Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 20:40
von Andreas Winkler
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In Antwort auf #118722]
Hallo Aschwin,
Metallhobel mit ausgehöhlten Sohlen gibt es schon - die haben nach der standardisierten Nummernbezeichnung #x ein "C" für `corrugated´ stehen (auf deutsch `gerieft´, was sich offensichtlich auf den Zustand der Sohle bezieht). Die Meinungen darüber gehen auseinander. Die einen sagen, der Hobel würde auf dem Holz durch die geringere Fläche weniger Reibung erzeugen; die anderen sagen, das wäre Quatsch und der einzige Vorteil wäre eben, daß man sich beim Richten der Sohle leichter tue.
Siehe Bild auf folgender Seite :
http://www.supertool.com/StanleyBG/stan1.htmSelbst habe ich mit so etwas aber noch nie gearbeitet, bzw. hatte sowas noch nie in der Hand.
Gruß, Andreas
Re: Von den Japanern lernen?
Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 23:48
von Bernhard Loos
Hallo Andreas,
diese Längsrillen in diversen Eisenhobeln sind aber was anderes, als die abgesetzten Flächen bei einem japanischen Hobel. Auch die Geometrie der Japaner mit ihrer extrem langen Vordersohle unterscheidet sich stark von unseren Hobeln.
Da kann uns hier eigentlich nur jemand weiter helfen, der über Erfahrung mit japanischem und westlichen Hobeln verfügt.
Gruß, Bernhard
Re: Von den Japanern lernen?
Verfasst: Do 29. Nov 2007, 09:31
von Ándreas Winkler
Hallo Bernhard,
schon klar, die Rillen bei den C-Hobeln sind ja senkrecht zur Schneide(wie auch bei japanischen Stemmeisen), die Aushöhlungen bei (japanischen) Holzhobeln eben parallel zur Schneide.
Wollte dem Aschwin nur schreiben, daß seine Idee mit der erleichterung des abrichtens gar nicht schlecht ist bzw. sich da andere ebenfalls schon Gedanken darüber gemacht hat.
Persönlich habe ich eigentlich nur Erfahrung mit Holzhobeln. Klar, daß die Sohle auch bei denen idealerweise absolut plan ist (was aber durch das Verkeilen selten bis nie der Fall sein dürfte). Lieber eine etwas konvexe (also nach außen gekrümmte mit "mehr" Kontakt an der Schneide, denn eine konkave mit auflage nur vorne und hinten).
Prinzipiell ist also wichtig, daß die Sohle an der Schneide min. genauso viel Kontakt zur Holzoberfläche hat, wie vorne und hinten, sonst funktioniert das Arbeiten nicht besonders gut. Deswegen nimmt man an den Stellen dazwischen lieber etwas mehr von der Sohle ab. Westliche Holzhobel haben im Vergleich zu Metallhobeln auch schon ein "langes Stück Weg" vor der Schneide.
Gruß, Andreas
Re: Von den Japanern lernen?
Verfasst: Do 29. Nov 2007, 19:09
von Bernhard Loos
Hallo Andreas,
Du schreibst: "Klar, daß die Sohle auch bei denen idealerweise absolut plan ist (was aber durch das Verkeilen selten bis nie der Fall sein dürfte)"
....deshalb sollte man man beim Abrichten der Sohle das Eisen unbedingt eingespannt lassen, natürlich etwas zurückgestellt.
"Westliche Holzhobel haben im Vergleich zu Metallhobeln auch schon ein "langes Stück Weg" vor der Schneide".
Das stimmt, der Veritas Low Angle Jack Plane macht da eine Ausnahme - sehr angenehm!
Gruß, Bernhard
Re: Von den Japanern lernen?
Verfasst: So 2. Dez 2007, 09:21
von Andreas Winkler
Hallo Bernhard,
ich bezweifle, daß auch ein beim Abrichten verkeilter Hobel dauerhaft eine absolut ebene Sohle wird. Das ist mir sowohl beim Abrichten per Schleifpapier auf einem Maschinentisch als auch beim Abrichten per Handhobel als auch per Abrichthobelmaschine aufgefallen.
Man verkeilt ja nicht immer gleich stark und irgendwie reagieren auch alte Hobel immer noch auf die wechselnde Luftfeuchte. Entweder von zeitzuzeit nacharbeiten oder mit gewissen Toleranzen leben und gleich vorne und hinten etwas mehr abtragen - wofür ich mich entschieden habe. ;-)
Gruß, Andreas