Kunz Putzhobel (länger) *MIT BILD*
Re: Kunz Putzhobel (länger)
[In Antwort auf #109718]
Hallo Rolf,
ich möchte auch nicht generell sagen, daß alle Stanleys schlecht sind. Nur mein Produkt war äußerst lieblos gearbeitet. Natürlich muß man auch den Preis mit ins Kalkül ziehen. Der LN kostet 4 X so viel, dafür ist er auch wirklich perfekt gearbeitet.
Zu den Cliftons haben wir ja neulich einen Beitrag gehabt (oder neudeutsch Thread) und in der Tat gab es da auch Grund zur Reklamation. Augenscheinlich haben die Cliftons auch neue und alte Gußformen und meine drei Hobel stammen von den neuen.
Ich würde gerne mal einen alten legendären Stanley sehen.
Gruß
Bernhard
Hallo Rolf,
ich möchte auch nicht generell sagen, daß alle Stanleys schlecht sind. Nur mein Produkt war äußerst lieblos gearbeitet. Natürlich muß man auch den Preis mit ins Kalkül ziehen. Der LN kostet 4 X so viel, dafür ist er auch wirklich perfekt gearbeitet.
Zu den Cliftons haben wir ja neulich einen Beitrag gehabt (oder neudeutsch Thread) und in der Tat gab es da auch Grund zur Reklamation. Augenscheinlich haben die Cliftons auch neue und alte Gußformen und meine drei Hobel stammen von den neuen.
Ich würde gerne mal einen alten legendären Stanley sehen.
Gruß
Bernhard
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Spanbrecher
Hallo Gerald,
wirkt das nur auf dem Photo so oder ist dein Spanbrecher wirklich so stark gewölbt? Normalerweise liegt er relativ flach auf dem Eisen auf und hat nur eine geringe Wölbung, um einen sicheren Kontakt zwischen den Eisen zu ermöglichen. Am vorderen Ende sollte der Spanbrecher eine kleine fast senkrechte Stufe von einem halben bis einen Millimeter Höhe haben.
Zur Bedeutung des Spanbrechers gibt es sehr unterschiedliche Meinungen. Der Artikel auf meiner Seite stammt von Oliver Montué und gibt wohl die damals im 'Neanderthal Haven'-Forum vorherrschende Meinung wieder. Danach bringt der Spanbrecher bei sehr dünnen Spänen gar nichts und sollte zurückgeschoben werden, damit der Hobel nicht stopft. Viele Amerikaner sind sowieso der Meinung, daß der Spanbrecher nur die Funktion hat, ein dünnes Eisen zusätzlich zu dämpfen.
Nachdem ich mehrfach in alten Fachbüchern gelesen habe, daß das vordere Ende des Spanbrechers als Stufe ausgebildet sein muß, wollte ich dazu eigentlich mal eine Versuchsreihe machen. Ich bin aber noch nicht dazu gekommen. In einem Artikel auf meiner Seite beschreibt der Gewerbeoberlehrer K. Krechberger aus Kiel (Lehrlingszeitschrift von 1934), wie er sich die Funktion des Spanbrechers vorstellt. Außerdem schreibt er, daß nicht der Spanbrecher allein, sondern auch ein kleines Hobelmaul für die Funktion wichtig sind. So ergibt das Ganze Sinn, finde ich. Und ich denke, daß die Einflüsse von Hobelmaul und Spanbrecher unterschiedlich groß sind bei einem Doppelhobel und einem Putzhobel. Eine saubere Testreihe dazu wäre sicher hilfreich.
Gruß, Wolfgang
Re: Spanbrecher
Hm, stark gewoelbt...ich kenne leider keine anderen Spanbrecher. Ich habe bisher nur diesen einen Hobel und kann daher schlecht vergleichen. Die Woelbung ist an der hoechsten Stelle 5mm. Die Stufe vorn habe ich noch nicht ran geschliffen weil ich den Hobel ja auch als Putzhobel einsetzen moechte und der Spanbrecher bei dem sehr engen Maul eigentlich kaum eine Rolle spielen soll. Ausserdem habe ich die Stufe schlicht und einfach vergessen ;).
Vielleicht hole ich das demnaechst nochmal nach und setze auch den Spanbrecher mal direkt hinter die Schneide. Ein Versuch kostet mich ja nix.
Dein Hinweis auf die Daempfung macht natuerlich Sinn. Der Spannbrecher wirkt wie eine Feder. Damit gibt es dem Eisen eine bessere Stabilitaet damit es nicht irgendwie anfaengt sich aufzuschwingen und damit dann ueber das Holz "stottert".
Irgendwer hat sich wohl dabei schon etwas gedacht einen Spanbrecher auf das Eisen zu montieren und ihm dann auch diese Form zu geben. Mein Eisen alleine waere wohl auch wirklich etwas zu duenn wenn man es alleine verwendet(2mm).
gruss Gerald
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Re: Kunz Putzhobel (länger)
[In Antwort auf #109724]
Hallo Bernhard,
dieser Clifton - Thread war von mir initiiert, Bilder als Belege der Qualitätslage beigefügt. Und wie auch geschrieben kann sich (m)eine Bewertung immer nur an den vorliegenden Einzelstücken orientieren. So hat jemand bei Clifton vielleicht mehr Glück und dafür ist mein Stanley besser ausgefallen.
(Warum der Admin auf diese meine Feststellung zu einem individuellen Hobelexemplar so nervös reagierte, erschliesst sich mir allerdings nicht.)
Tatsache ist wohl, dass Clifton das Exemplar als eines mit schlechter Qualität anerkannt hat und umtauscht. Auch dazu gibts hier im Forum einen Threand von Ulrich Lanz. Die Aussage des Herstellers ist "...solch ein Exemplar hätte das Werk nicht verlassen dürfen" Volle Zustimmung! Bleibt die Frage nach der Wirksamkeit der Qualitätskontrolle?
Im amerikanischen Saw Mill Creek Forum ergab sich zu Clifton folgendes Bild: von 7 Postern äusserten sich 6 positiv zu Clifton, einer schilderte eine negative Erfahrung hinsichtlich der Produktionsqualität und meinte keinen reellen Gegenwert für den Kaufpreis erhalten zu haben.
Gruss
Rolf
Hallo Bernhard,
dieser Clifton - Thread war von mir initiiert, Bilder als Belege der Qualitätslage beigefügt. Und wie auch geschrieben kann sich (m)eine Bewertung immer nur an den vorliegenden Einzelstücken orientieren. So hat jemand bei Clifton vielleicht mehr Glück und dafür ist mein Stanley besser ausgefallen.
(Warum der Admin auf diese meine Feststellung zu einem individuellen Hobelexemplar so nervös reagierte, erschliesst sich mir allerdings nicht.)
Tatsache ist wohl, dass Clifton das Exemplar als eines mit schlechter Qualität anerkannt hat und umtauscht. Auch dazu gibts hier im Forum einen Threand von Ulrich Lanz. Die Aussage des Herstellers ist "...solch ein Exemplar hätte das Werk nicht verlassen dürfen" Volle Zustimmung! Bleibt die Frage nach der Wirksamkeit der Qualitätskontrolle?
Im amerikanischen Saw Mill Creek Forum ergab sich zu Clifton folgendes Bild: von 7 Postern äusserten sich 6 positiv zu Clifton, einer schilderte eine negative Erfahrung hinsichtlich der Produktionsqualität und meinte keinen reellen Gegenwert für den Kaufpreis erhalten zu haben.
Gruss
Rolf
Neuer Thread?
Hallo,
können wir daraus einen neuen Thread machen? Das scheint mir ein wichtiges/interessantes Thema zu sein. Von einer Stufe oder einem 90° Winkel am Spanbrecher habe ich bisher nichts gehört oder gelesen. Auch nicht wenn´s um Hobeltuning geht. Da wird immer beschrieben, wie dafür zu sorgen ist, daß zwischen Spanbrecher und Eisen keine Spalt besteht. Von Winkel woßte ich bisher nichts. Scheint aber irgendwie logisch.
Viele Grüße,
Gerhard
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Clifton
Es bestreitet sicher niemand, daß die Qualität dieses Hobels so mangelhaft ist wie beschrieben. Ich selbst habe noch nie einen Clifton-Hobel gesehen, der eine solche Anzahl an Mängeln hatte. Und ich sehe viele! Und daher muß man hier die zweifelhafte Herkunft ins Spiel bringen, die ein wenig mehr bei der Darstellung hätte berücksichtigt werden müssen, insbesondere hätte man mal abwarten können, Crosspostings auch in englische Foren zu stellen.
Dieser Hobel, gekauft bei einem regulären Händler, wäre von jedem anstandslos und sofort umgetauscht worden. Auch ist kaum zu glauben, daß jemand einen derart hochpreisigen Hobel überhaupt nicht ansieht, nachdem er ihn bekommen hat.
Dieser Hobel könnte folgende Wege gegangen sein:
1. Die Einzelteile gehen durch eine ganze Anzahl von Händen: Mitarbeiter in der Gießerei, im Werk, bei einem Händler (auch Ausland) greifen in das Ausschußfach und machen Nebengeschäfte. Die Teile sind ausgebucht und dann merkt es keiner. Eher unwahrscheinlich.
2. Als Händler hat man vielerlei Wege, mit nicht einwandfreier Ware umzugehen. Neben der Rücksendung an den Hersteller kann man sie billiger verkaufen, wobei auf die Mängel hingewiesen werden muß. Oder über Jahre sammeln sich solche Teile in einer Ecke, und einer denkt, da könnte man noch etwas zusammenbauen. Alles legitim, solange es dem Kunden ehrlich gesagt wird. Punkt 2 eher wahrscheinlich.
Ich weiß nicht wie es war, aber unter Berücksichtigung aller Umstände nehme ich an, daß dieser Hobel mal verbilligt abgegeben wurde und auf dem Wege über Ebbay die Wandlung zu neu und einwandfrei durchmachte.
Wie eingangs schon gesagt, ich habe einen solchen Hobel von Clifton noch nicht gesehen. Daher meine nicht unbegründete Annahme, daß er auf irregulärem Wege in Umlauf gekommen ist.
Grüße
Dieter
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Re: Kunz Putzhobel (länger)
[In Antwort auf #109663]
Hallo Marc,
es ist schätzenswert von Dir, daß Du Dir eine eigene Meinung bilden möchtest und einfach nicht dem glaubst was gesagt wird.
Die Kritik an der Qualität ist berechtigt. Man muß sie aber trotzdem in ein rechtes Verhältnis rücken. Ein bißchen zur Geschichte des Marktes:
Vor wenigen Jahren bedienten folgende Metallhobelhersteller den Markt (ich spreche jetzt nur von denen, die den Nr. 4 bzw. die Standardreihe bauten): Lie-Nielsen im Premiumbereich und Footprint, Record, Stanley, Kunz im Standardbereich. Clifton und Veritas bauten zu dieser Zeit noch keine Nr. 4. Indische Hobel waren damals viel schlechter und hatten keine Chance.
Die Qualität der 4 Standardhersteller zu dieser Zeit (ich meine vor 7 - 10 Jahren, nicht Vorkrieg)nahm sich nicht viel und so ziemlich alle von Marc erwähnten Kritikpunkte trafen auch auf die anderen zu und sind bekannt. Man konnte mit einem entsprechenden Aufwand sie sehr gut brauchbar machen aber ganz befreidigend war das natürlich nicht.
Von den 4 Standardherstellern haben drei ihre Produktion aufgegeben, Kunz ist der einzige der übrig geblieben ist. Von den drei anderen bieten einer oder zwei weiterhin Hobel an. Doch diese werden in Indien hergestellt und tragen nur das bekannte Label.
Der Preis ist aber der gleiche geblieben wie zu Zeiten, als in Europa mit hohen Lohnkosten produziert wurde. Hier haben die indischen Hersteller klug ihre Chance wahrgenommen. Die Verlagerung der Produktion nach Indien verlagerte auch das Know How und sie nutzten es zur Verbesserung ihrer Produkte, so daß sie mit ihren Hobeln in Europa marktfähig werden konnten. Und das zu konkurrenzlosen Preisen.
Und für diese Verschiebung kann Kunz natürlich nichts. In einem Hochlohnland wie Deutschland kann man für einen Verkaufspreis von 62 Euro keinen besseren Nr. 4 herstellen. Man kann sogar so sagen: Der Preis steht in einem ehrlichen Verhältnis zum tatsächlichen Herstellungsaufwand, was man von Unternehmern, die alte gute europäische Namen verwenden, in Indien produzieren lassen und trotzdem den gleichen alten Preis nehmen, nicht sagen kann.
Wie jetzt Kunz mit dieser stark veränderten Marktlage umgeht, darüber zu spekulieren steht mir nicht zu.
Viele Grüße
Dieter
Hallo Marc,
es ist schätzenswert von Dir, daß Du Dir eine eigene Meinung bilden möchtest und einfach nicht dem glaubst was gesagt wird.
Die Kritik an der Qualität ist berechtigt. Man muß sie aber trotzdem in ein rechtes Verhältnis rücken. Ein bißchen zur Geschichte des Marktes:
Vor wenigen Jahren bedienten folgende Metallhobelhersteller den Markt (ich spreche jetzt nur von denen, die den Nr. 4 bzw. die Standardreihe bauten): Lie-Nielsen im Premiumbereich und Footprint, Record, Stanley, Kunz im Standardbereich. Clifton und Veritas bauten zu dieser Zeit noch keine Nr. 4. Indische Hobel waren damals viel schlechter und hatten keine Chance.
Die Qualität der 4 Standardhersteller zu dieser Zeit (ich meine vor 7 - 10 Jahren, nicht Vorkrieg)nahm sich nicht viel und so ziemlich alle von Marc erwähnten Kritikpunkte trafen auch auf die anderen zu und sind bekannt. Man konnte mit einem entsprechenden Aufwand sie sehr gut brauchbar machen aber ganz befreidigend war das natürlich nicht.
Von den 4 Standardherstellern haben drei ihre Produktion aufgegeben, Kunz ist der einzige der übrig geblieben ist. Von den drei anderen bieten einer oder zwei weiterhin Hobel an. Doch diese werden in Indien hergestellt und tragen nur das bekannte Label.
Der Preis ist aber der gleiche geblieben wie zu Zeiten, als in Europa mit hohen Lohnkosten produziert wurde. Hier haben die indischen Hersteller klug ihre Chance wahrgenommen. Die Verlagerung der Produktion nach Indien verlagerte auch das Know How und sie nutzten es zur Verbesserung ihrer Produkte, so daß sie mit ihren Hobeln in Europa marktfähig werden konnten. Und das zu konkurrenzlosen Preisen.
Und für diese Verschiebung kann Kunz natürlich nichts. In einem Hochlohnland wie Deutschland kann man für einen Verkaufspreis von 62 Euro keinen besseren Nr. 4 herstellen. Man kann sogar so sagen: Der Preis steht in einem ehrlichen Verhältnis zum tatsächlichen Herstellungsaufwand, was man von Unternehmern, die alte gute europäische Namen verwenden, in Indien produzieren lassen und trotzdem den gleichen alten Preis nehmen, nicht sagen kann.
Wie jetzt Kunz mit dieser stark veränderten Marktlage umgeht, darüber zu spekulieren steht mir nicht zu.
Viele Grüße
Dieter
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- Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Clifton
Die Vermutung, dass der von mir aufgrund einer Anzeige im Marktplatz erworbene Hobel irregulär in den Handel gelangt ist oder es sich Produkt von Markenpiraterie handelt hatte ich ja auch schon geäussert.
Hätte ich gewusst, dass fraglicher Hobel über (E)bay gehandelt worden war - ich hätte von einem Erwerb abgesehen! Aber diese Sachlage wurde bedauerlicherweise erst im Nachhinein bekannt.
Für mich persönlich bedeutet der Vorgang, Ware nur noch über nachvollziehbare Kanäle zu beziehen. Ich bin mir sicher - hätte ich fraglichen Hobel beim Hausherrn erworben, eine Reklamation wäre schneller und unkomplizierter erledigt worden. Aber da möchte ich nicht erneut eine verheilte Wunde aufreissen.
Jeder Hersteller produziert Ausschuss - das ist normal. Es ist allerdings auch seine verdammte Pflicht, minderwertige Komponenten zu vernichten und ihre Inverkehrbringung zu verhindern. Gegen kriminelle Energie, die sich leider bei einem bestimmten Prozentsatz von Mitarbeitern eines Unternehmens findet, dürfte es aber kein Allheilmittel geben.
Gruss
Rolf
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Re: Kunz Putzhobel (länger)
Hallo Dieter,
darf ich da jetzt mal nachfragen: Ein Stanley Nr. 4 ist im Prinzip ein Anant mit einer "umgelabelten" Eisenklappe?
Gruß,
Reinhard
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Re: Kunz Putzhobel (länger)
Hallo Reinhard,
ich habe die Firmennamen bewußt offen gelassen und werde sie auch nicht nennen. Es ist aber meines Wissens ein anderer indischer Hersteller, der einige Firmen mit europäischen Namen beliefert.
Viele Grüße
Dieter