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Re: Hobelsohlen
Verfasst: Di 6. Sep 2005, 00:01
von Jürgen z.H.
Hallo Friedrich,
ich habe mal eine Granitplatte von einem Steinmetz für Grabsteine bekommen. Ich habe die Paltte zum Abplanen eines Zylinderkopfs gebraucht. Manchmal haben die Bruch, der für Deine Zwecke reichen könnte. Eine Alternative wäre eine Granitfensterbank.
Tschüß Jürgen
Re: Hobelsohlen
Verfasst: Di 6. Sep 2005, 10:50
von Ulrich Bergmann
Hallo Friedrich, ich glaub', jetzt hast Du das Problem wieder ins rechte Mass gerueckt. Tatsächlich war meine Fuge runder als die Hobelsohle, offensichtlich ist auch der Hobler etwas unvollkommen (aber trotzdem ärgert es mich, wenn mit feinst eingestelltem Eisen bei einigen Hobeln nur an den Brettenden Späne kommen), und in gewissen Fällen sollte wohl eher der Benutzer denn der Hobel getunt werden.
Damit bleibt dann nur noch das Problem, ob man den neuen Hobel vor November bestellt, um den Anschlag dabei zu kriegen.
Gruss Uli
Re: Hobelsohlen
Verfasst: Di 6. Sep 2005, 11:58
von Harald Stuerzebecher
Hallo Jürgen!
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß Grabsteine oder Fensterbänke auf wenige hundertstel Millimeter genau geschliffen werden.
Hattest Du die Möglichkeit, die Planheit Deiner Platte zu kontrollieren?
Harald Stürzebecher
Nein, ohne Anschlag
Verfasst: Di 6. Sep 2005, 22:36
von Friedrich Kollenrott
Hallo Uli,
es wird bei mir schon noch ein bißchen dauern, ich lass mir gern ein bißchen Zeit. Und ich bin nicht scharf auf den Anschlag. Der wird in den meisten Fällen irgendwo anstoßen. Und man kann auch ohne sowas wunderbar rechtwinklig hobeln. Es ist ja eine interessante Frage, wieviel Lehren und Führungen und Ähnliches man braucht.
Ich war mal sehr scharf auf den Eckenhobel (#95?), jetzt nicht mehr, geht auch so. Einen Radienhobel habe ich mir auch abgeschminkt, die Radien mit dem Einhandhobel sind mittlerweile gut genug (und ausrissfrei). Eine Stoßlade benutze ich dagegen auch. Das Ideal ist für mich, mit relativ wenigen, aber dafür sehr guten Werkzeugen auszukommen. Muss man aber nicht konsequent betreiben, tu ich auch nicht.
Thomas Lie-Nielsen hat sich neulich in einem Interview, das ich übersetzt habe (nicht ganz fehlerfrei), etwas abschätzig über die "gimmicks" geäußert, die immer wieder neu auf den Markt kommen. Und da sicher auch auf Veritas gezielt, nicht ganz zu Unrecht. Es ist ein bißchen wie in der Küche: Ein Koch macht mit dem Messer viele Dinge, für die sich die Hausfrau und der Hausmann immer wieder neue Spezialgeräte andrehen lassen.
Ich wünsche weiter viel Freude mit Veritas und Lie- Nielsen (der 8er von LN, der würd mich auch reizen. Ich habe einen #8 von Stanley aus den 30ern, ein richtiges Werkzeug mit Charakter, da weiss das Holz dass es ernst gemeint ist! So gut wie Dein LN ist er natürlich nicht).
Also nochmal, weiter viel Spass
Friedrich
Re: ohne die Gimmicks
Verfasst: Di 6. Sep 2005, 23:43
von Marc Waldbillig
Friedrich,
Da sprichst du was Wahres an. Ich glaubte am Anfang, man müsse viele verschiedene Hobel haben für viele unterschiedliche Zwecke. Das war pures Unwissen. Bei den Blockhobeln benutz ich regelmäßig meinen ersten, den rabbet block plane. Nur selten greif ich zu einem anderen. Er liegt eben gut in der Hand und ich kenn ihn. Das Eisen halt ich immer schön scharf.
Ach ja, die vielen Eisen! Man muss sie alle unterhalten und schärfen und das dauert, zumal bei Profilhobeln.
Und man erarbeitet sich ja den Hobel erst mit der Zeit, beim Benutzen, und soviel und sooft arbeite ich nicht an der Bank, dass ich in diesem Leben noch alles so beherrschen könnte. Andererseits kann z.B. ein Schabhobel eine Herausforderung sein (beim Schärfen mein ich jetzt) und einen ein Stück weiterbringen bei schwierigem Faserverlauf. Obschon mein #4 1/2 sehr gut geschärft ist, 55° Grad hat und Späne von um die 2 Hundertstel produziert und den Schabhobel so weitgehend überflüssig macht.
Allerdings kommt mit der Zeit eine neue Komponente ins Spiel: Man will mehr oder will Neues ausprobieren und so wird man dann Sammler.
Übrigens ich hab den #95. Jetzt wo ich die Stoßlade benutze (dank Dir), brauch ich ihn nicht mehr oft, nur bei widerwilligen Längskanten, oder wenn ich in Eile bin. Dann geht das ratzfatz.
Der 8er von LN steht auch auf meiner Wunschliste, das wird jedoch auch bei mir noch warten müssen.
Gruß,
Marc
Re: Hobelsohlen
Verfasst: So 11. Sep 2005, 00:31
von uli schiekofer
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In Antwort auf #108464]
hallo,
zur planheit der hobelsohlen: der grosse bayerische versender bietet ja seit kurzem den service an, die hobelsohlen zu planen. nach dem bild zu urteilen wird das mit der hand gemacht, mit einer art beitel. und es entsteht ein sehr markantes "muster" auf er hobelsohle. weiss jemand wie das geht? kann man so was selber machen und gibt es dazu anleitungen im internet? danke.
grusse
uli
Re: Hobelsohlen
Verfasst: Di 13. Sep 2005, 12:25
von Friedrich Kollenrott
Hallo Uli,
ohne das Bild beim bayerischen Versender gesehen zu haben: Es kann sich dabei nur um Schaben (von Hand) handeln. Da wird auf einer Referenzplatte mit Farbe "tuschiert" und dann die hochliegenden Flächenteile mit dem Schaber abgearbeitet.
Ich (als Maschinenbauer darf ich das) halte das für Unfug. Die speziellen technischen Eigenschaften geschabter Flächen (Schmiertaschenbildung, sehr hohe Zahl von Tragpunkten usw.) sind hier wirklich nicht nötig. Und der Aufwand für eine gut geschabte Fläche ist beachtlich, billig wird sowas sicher nicht.
Wenn Du Schleifpapier auf eine plane Fläche legst (die man auch beim Schaben braucht, als Referenz beim Tuschieren!) kannst Du jeden Hobel in die erforderliche Ebenheit bringen.
Friedrich