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Re: Wechsel- und Drehstrom

Verfasst: Di 14. Dez 2004, 15:47
von Heinz Roesch
[In Antwort auf #9734]
Hallo Walter,

so ungefähr war mir das auch bekannt,
wenn auch die Vorlesungen in Elektrotechnik
schon einige Jährchen zurückliegen.
Da können Deine Infos nicht schaden :-)

Aber jetzt kommt der entscheidende Punkt:
Kann ich bei Holzbearbeitungsmaschinen davon
ausgehen, dass ein 230-Volt-Motor immer ein
Asynchronmotor ist? Die Hersteller sind meiner
Erfahrung nach da mit Angaben doch zurückhaltend.

Meine Erika hat jedenfalls keinen wenn ich das
richtig sehe und macht einen dementsprechenden
Radau.

Viele Grüsse

Heinz


Re: Wechsel- und Drehstrom

Verfasst: Di 14. Dez 2004, 17:25
von Walter Heil

Hallo Heinz,

ich konnt's nicht glauben, aber es ist tatsächlich so: die haben der Erika eine Radaumaschine verpasst. Das ist wirklich ein Universalmotor (fachlich: ein Reihenschlussmotor, mit (üblich) zweipoligem Ständer, entsprechender Ankerwicklung, Kollektor und Kohlebürsten). Dieser Motor dreht vermutlich so um 6-8-10000U/min und wird untersetzt auf so um 3-4000U/min.

Nein, unsere hausmäßige Stromversorgung ist 230/400V. Eine Phase unserer (Dreh)stromversorgung hat 230V gegen den Nullleiter, aber 400V zwischen den Phasen. Jede einphasige Steckdose hat 230V. Das nennt man auch "Lichtstrom". Da kann man einen Universalmotor oder einen einphasigen Induktionsmotor betreiben. Bei 400V Drehstrom kann man natürlich eine Phase weglassen und einen einphasigen Universalmotor mit 400V betreiben. (Was ich da schreibe, ist natürlich wirklich nix , aber auch garnix!! für experimentierfreudige Laien, also Finger weg von so Sachen!!) Das macht aber niemand. Es macht vielmehr Sinn, mit 400V Drehstrom einen Induktionsmotor zu betreiben, der ist billig, macht keinen Krach, kann bis zu 7,5KW bei "normaler" 16A-Sicherung leisten, muss allerdings über 4KW mit einer strombegrenzenden Anlaufvorrichtung (z.B. Stern-Dreieck-Schalter) versehen sein. Der Nachteil: er läuft mit ziemlich konstanter Drehzahl entweder 3000/min oder 1500/min oder 1000/min mit jeweils etwas Abschlag. Die konstante Drehzahl ist für die meisten Anwendungen aber auch Vorteil. Betreibt man sowas mit einem FU, dann hat man fast nur noch Vorteile.

Gruß, Walter


Re: Einschaltstrom

Verfasst: Di 14. Dez 2004, 23:26
von Wilhelm Neunteufel
[In Antwort auf #9749]
Alles nur eine Frage der Trägheit und stärke der Sicherung, ein 100er Nagel leistet da ausgezeichnete Dienste!


Re: Wechsel- und Drehstrom

Verfasst: Mi 15. Dez 2004, 00:38
von Roman aus Wien

Servus Walter!

Habe vorsorglich 4 CEE Drehstromsteckdosen in der Werkstatt verlegt aber noch nicht verwendet. Ich weiß daher nicht ob die Drehrichtung stimmt. Brauche ich zum Prüfen der Drehrichtung unbedingt ein Prüfgerät (ca. 60 €) oder kann ich das auch mit Standbohrmaschine oder Bandsäge machen, deren Kauf ich plane.

Herzlichen Dank
Roman aus Wien


Re: Einschaltstrom *NM - Ohne Text*

Verfasst: Mi 15. Dez 2004, 06:21
von Georg




Re: Einschaltstrom

Verfasst: Mi 15. Dez 2004, 07:14
von Dirk Boehmer
[In Antwort auf #9786]
Hallo,

> Alles nur eine Frage der Trägheit

genau. Ich hatte das Problem auch mal mit der Kappsaege von meinem Vater. Der Motor ging beim Einschalten gleich so ins Geschirr, dass des oefteren die Sicherung heraussprang. Nach Ruecksprache mit meinem Elektriker wurde einfach die
alte Standardsicherung durch eine traegere Sicherung ausgewechselt. Seit dem
keine Probleme mehr.

--
Dirk


Re: Wechsel- und Drehstrom

Verfasst: Mi 15. Dez 2004, 08:38
von Heinz Roesch
[In Antwort auf #9787]
Hallo Roman,

die Bandsäge würde ich zum testen nicht nehmen.
Denkbar dass die den Betrieb in falscher Drehrichtung
übel nimmt.

Bohrmaschine kennt da sicher keine Probleme und wenn
sie verkehrt herum läuft einfach zwei Phasen in der
Drehstromdoese gegeneinander vertauschen (bei abgeschalteter
Stromversorgung natürlich :-))

Kann Dir aber passieren, dass die Bandsäge dann trotzdem
verkehrt läuft, weil ihr Stecker anders verschaltet ist.
Also ganz vorsichtig ein- und schnell wieder abschalten :-)

Viele Grüsse

Heinz


Re: Wechsel- und Drehstrom

Verfasst: Mi 15. Dez 2004, 13:52
von Jürgen z.H.

Praktisch sind für solche Fälle Stecker der Phasen man "verdrehen" kann ohne den Stecker zu öffnen. Zu sehen zum Beispiel auf:

http://www.elemot.de/c154.html
http://www1.conrad.de/scripts/wgate/zcop_b2c/~flN0YXRlPTIwMTQ5Mzk3Njk=?~template=PCAT_AREA_S_BROWSE&glb_user_js=Y&shop=B2C&zhmmh_lfo=&zhmmh_area_kz=&product_show_id=000621013&p_init_ipc=X&p_page_to_display=fromoutside&~cookies=1

Oder man sorgt dafür dass alle Steckdosen in einer Werkstatt gleich verschaltet sind und macht sich zu Anfang daran die Stecker aller Geräte den Steckdosen anzupassen, indem man ggfs die Phasen wendet. Wenn man mit den Geräten auch mal woanders arbeitet ist der Stecker mit Phasenwender praktisch.

Tschüß Jürgen




Re: Wechsel- und Drehstrom

Verfasst: Mi 15. Dez 2004, 16:19
von Ulrich Lanz

Manche Maschinen haben auch schon Anschlüsse mit eingebautem Phasenwender. Das kenne ich zum Beispiel von den Scheppach-Hobelmaschinen - da hat der Konstrukteur mitgedacht!

Gruß Uli