Multi-Werkbank in HolzWerken Nr. 37

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
meddie

Re: Multi-Werkbank in HolzWerken Nr. 37

Beitrag von meddie »

[In Antwort auf #70491]
Hallo Leute, habe die Werkbank bei YouTube gesehen, und bin schlichtweg begeistert. Auch wenn ich das eine oder andere skeptisch sehe. Zum Beispiel die Rechtwinkligkeit der Führungsschiene. Aber das ist nun kein Weltuntergang.
Was mich aber interessieren würde. Was sind die Kosten für diese Werkbank. Wenn man diese genau so nachbauen würde. Vielen Dank im Voraus
Gruß Eddie

bernhard

Re: Multi-Werkbank in HolzWerken Nr. 37

Beitrag von bernhard »

[In Antwort auf #70107]
Liebe Holzfreunde,

die Multiwerkbank ist sicherlich eine gut durchdachte Sache und dient der praktischen Unterbringung von E-Maschinen. Bevor sich einer an den Nachbau macht, sollte er sich seiner weiteren Arbeitsweise sicher sein. Regelmäßiges Stemmen von Zinken oder Handhobeln sind auf einer solchen Werkbank eher eine Qual. Gelegentliche Arbeiten dieser Art sollten bei den sonstigen Vorteilen auszuhalten sein.

Ich mag die jeweiligen Arbeitstische lieber separat.

Grüße
Bernhard

FlorianH
Beiträge: 55
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Welchen Einhandhobel ?

Beitrag von FlorianH »


Hi , also ich bin gerade dabei die Werkbank mehr oder weniger 1:1 nachzubauen.
Also ich habe dort
~620€ für das Plattenmaterial (ich habe immer ganze Platten genommen, da der Zuschnittpreis deutlich über dem m² -Preis bei Plattenabnahme liegt und man das Zeug ja immer mal brauchen kann)
1x 2500 x 1500 12 mm Buche Multiplex
1x 2500 x 1500 15 mm Buche Multiplex
2x 2500 x 1500 18 mm Buche Multiplex
1x 2500 x 1500 25 mm Buche Multiplex
1x 2500 x 1500 30 mm Siebdruckplatte

Was jetzt noch fehlt ist das Buche Vollholz da habe ich noch keine Ahnung was den Preis angeht.

Zusätzlich kommen noch Die Beschläge (hatte ich rumliegen)

Und wenn man Luxus mag:
120€ für die Incra-Platte
350€ für die passende Oberfräse
~ 90 € für die Festool-Schiene
15€ für den Halter der Schiene
Gut 80€ für T-Schienen usw..

+ KLeinkram wie Gewindestangen und Schrauben ect...

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Multi-Werkbank in HolzWerken Nr. 37

Beitrag von Guido Henn »


Lieber Bernhard,

woher weiß du das: "Regelmäßiges Stemmen von Zinken oder Handhobeln sind auf einer solchen Werkbank eher eine Qual"? Hast du sie bereits daraufhin getestet oder vielleicht sogar schon nachgebaut?

Ich kann jedoch versichern, wer eine 30er Siebdruckplatte nimmt und darunter wie im Bauplan angegeben ein Zargengerüst baut, kann jederzeit (auch regelmäßig) Zinken oder sonstige Stemmarbeiten problemlos ausführen. Und auch wenn die Hinterzange einer klassischen Hobelbank fehlt, ist das (ebenfalls regelmäßige) Hobeln von Hand überhaupt kein Problem. Die sicher über 150 kg schwere Bank steht fest und wackelt keinen Millimeter! Diese Konstruktion hat nichts mehr mit mobilen Spanntischen oder MFTs jeglicher Art zu tuen und kann sich durchaus mit vielen ausgewachsenen Hobelbänken messen und davon habe ich mehrere Modelle in meiner Werkstatt, so dass ich einen direkten Vergleich habe.

Wer jedoch ausschließlich mit Handwerkzeugen arbeitet, der sollte besser zur klassischen Hobelbank greifen, denn die Multiwerkbank ist extra für den mit Maschinen arbeitenden Holzwerker konzipiert und optimiert worden.

Schöne Grüße und allen einen guten Rutsch!

Guido



HannesH
Beiträge: 41
Registriert: Di 16. Feb 2021, 14:01

Re: Welchen Einhandhobel ?

Beitrag von HannesH »

[In Antwort auf #70739]
Hallo!

Ich bin auch schon am Überlegen, ob ich mir diese Werkbank nicht nachbauen soll. Zuallererst muß ich aber mal einen Händler in der Nähe suchen, der eine Siebdruckplatte anbietet.
Für die Hinterzange aus Buchenholz hätte ich vielleicht eine Idee für FlorianH. Bei uns im Baumarkt gibts Buchenleimplatten in verschiedenen Formaten, alle in einer Stärke von 18mm. Solch eine Platte zugeschnitten und mehrschichtverleimt macht sicher einen wortwörtlich starken Eindruck.

bernhard

Re: Multi-Werkbank in HolzWerken Nr. 37

Beitrag von bernhard »


Lieber Guido,

Hast du sie bereits daraufhin getestet oder vielleicht sogar schon nachgebaut?

Nein Guido, habe ich nicht. Aber ich muß auch nicht mit einem Auto gegen einen Baum gefahren sein, um zu wissen, dass zumindest das Auto Schaden trägt. Allerdings habe ich an einer Schlosserbank arbeiten dürfen, die mit einer Siebdruckplatte belegt war. Ich spreche also nicht ganz ohne Erfahrung.

Ich wundere mich, dass Dir als Schreinermeister nicht bekannt ist, dass Material wie Siebdruckplatten die auftretenden Kräfte ungleich schlechter absorbieren, wie eine ordentliche Hobelbank. Zudem ist eine Siebdruckplatte in meinen Augen unangenehm glatt. Das mag ich nicht.
Ich kann nur raten, vorher zu testen und zu vergleichen, ob man damit klar kommt. Die Kosten sind nicht unerheblich und gebrauchte ordentliche Hobelbänke sind gelegentlich günstiger zu haben.

Das die Bank nicht nachgibt, mag ich gerne glaube. Mir geht es lediglich um das "Federn" beim Stemmen und "Rutschen" beim Hobeln.

Wer jedoch ausschließlich mit Handwerkzeugen arbeitet, der sollte besser zur klassischen Hobelbank greifen, denn die Multiwerkbank ist extra für den mit Maschinen arbeitenden Holzwerker konzipiert und optimiert worden.


Wenn jetzt noch ausschließlich durch überwiegend ersetzt wird, habe ich nichts anderes gesagt. Wobei ich immer noch individuelle Arbeitsplätze vorziehe, aber das ist auch eine Platzfrage.

Viele Grüße und ein gesundes Neues Jahr wünscht
Bernhard


Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Multi-Werkbank in HolzWerken Nr. 37

Beitrag von Guido Henn »


Lieber Bernhard,

Ich wundere mich, dass Dir als Schreinermeister nicht bekannt ist, dass Material wie Siebdruckplatten die auftretenden Kräfte ungleich schlechter absorbieren, wie eine ordentliche Hobelbank.


Woher nimmst du diese Erkenntnis? Ich kann dir - gerade wegen meiner langjährigen Erfahrung als Tischlermeister - versichern: Wenn man die nötigen Vorkehrungen getroffen hat, dann federt eine 30er Siebdruckplatte nicht.

Allerdings habe ich an einer Schlosserbank arbeiten dürfen, die mit einer Siebdruckplatte belegt war. Ich spreche also nicht ganz ohne Erfahrung.


Du hast aber noch nicht auf meiner Multiwerkbank gearbeitet und daher nochmals: Die Konstruktion ist nicht vergleichbar und daher wackelt und federt auch nichts, da sind 110 mm hohe Zargen (auch in der Mitte) drunter geleimt. Und bevor hier durch deinen Beitrag dieser Eindruck entsteht, möchte ich das noch mal ganz deutlich klarstellen! Deshalb muss also niemand auf den Bau der Multiwerkbank verzichten ;-)

Die Kosten sind nicht unerheblich und gebrauchte ordentliche Hobelbänke sind gelegentlich günstiger zu haben.


Das ist richtig, dafür lässt sich eine "ordentliche" Hobelbank mit "arbeitender" Massivholzplatte nicht mit den zusätzlichen Maschinenfunktionen ausstatten und genau deshalb braucht es auch eine glatte bzw. gleitfähige Oberfläche. Aber wem die Siebdruckfläche zu glatt ist, der kann auch einfach eine normale Multiplexplatte nehmen.

Übrigens was den Preis angeht: Ich habe mir den Luxus dieser großen Werkbank gegönnt, weil ich über ausreichend Platz in meiner Werkstatt verfüge. Wer diesen Platz nicht hat, kann sich aber auch problemlos eine kleinere und deutlich günstigere Version bauen siehe z. B. den Beitrag von Heinz-Dieter, der übrigens auch von der Stabilität her mit seiner Version zufrieden ist:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/page/1/md/read/id/93504/sbj/multi-werkbank-nach-holzwerken-37/

Schöne Grüße

Guido



FlorianH
Beiträge: 55
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Multi-Werkbank in HolzWerken Nr. 37 *MIT BILD*

Beitrag von FlorianH »

[In Antwort auf #70751]
Hallo zusammen,

bevor das hier in einer Grundsatzdiskussion endet hätte ich noch eine Frage zum eigentlichen Thema ;)

@Guido: Du schreibst , dass die Zargen mit Lamellos und normalem D3 Leim verklebt werden. Sehe ich es richtig, dass du also nur die Lamellos verklebst ?
Die Kante der Zarge wird mit normalem Leim ja nicht auf der Siebdruck-Oberfläche halten, oder etwa wegen der Rauhen Oberfläche doch ?

Ich freue mich schon tierisch auf den Nachbau und lade dann auch gerne herzlich jeden ein das Ding auf Herz und Nieren bei mir (nahe München) zu testen ;)

Grüße Floh

PS: Für alle die es interessiert anbei mal mein Schnittplan für das Plattenmaterial:








FlorianH
Beiträge: 55
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Welchen Einhandhobel ? *MIT BILD*

Beitrag von FlorianH »


Hallo zusammen,

bevor das hier in einer Grundsatzdiskussion endet hätte ich noch eine Frage zum eigentlichen Thema ;)

@Guido: Du schreibst , dass die Zargen mit Lamellos und normalem D3 Leim verklebt werden. Sehe ich es richtig, dass du also nur die Lamellos verklebst ?
Die Kante der Zarge wird mit normalem Leim ja nicht auf der Siebdruck-Oberfläche halten, oder etwa wegen der Rauhen Oberfläche doch ?

Ich freue mich schon tierisch auf den Nachbau und lade dann auch gerne herzlich jeden ein das Ding auf Herz und Nieren bei mir (nahe München) zu testen ;)

Grüße Floh

PS: Für alle die es interessiert anbei mal mein Schnittplan für das Plattenmaterial:






Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Welchen Einhandhobel ?

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Floh,

ich habe sowohl in die Lamelloschlitze als auch auf die Zargenkante ordentlich Leim aufgetragen. Den Leim, der innen herausquillt, habe ich dann noch mit dem Finger (wie bei einer Silikonfuge) in der Ecke verstrichen - das hält bombenfest! Wenn du ganz sicher gehen willst, mach einfach ein paar Lamellos mehr rein, ist ja auch nicht viel mehr Arbeit.

Wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Nachbau (wirst ja sicher hier berichten, wenn du fertig bist)

Guido

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