Fragen zum Zaunbau

[Robert Hickman]

[In Antwort auf #63481]
Hallo Heiko,

ich hatte das Vergnügen, letztes Jahr über 50m Holzlattenzaun bauen zu dürfen, Zaunhöhe 80cm. Als Pfosten hab ich Vierkantrohr 50x50mm, 3mm Stärke, 1,2m Länge, verzinkt, genommen. Pfosten, alle 1,85m einer, waren roh aus dem Stahlfachhandel, dann hab ich sie gebohrt und entgratet und dann zum Verzinken gebracht. Für die Pfosten gibts Abdeckungen aus ABS. Die Zaunlatten und Querhölzer sind aus 30mm Douglasie, Kanten gefast, Unterseite mit 45 Grad hinterschnitten. Spitzen und Unterseiten der Latten sowie die Stirnseiten der Querhölzer sind mit PUR565 Nano Holzverfetiger von Kleiberit behandelt. Alle Bretter und Latten blieben sägerauh und unbehandelt. Schrauben alle VA. Nach einem Jahr sind bereits einige graue Stellen vorhanden.
Alles in allem eine sehr stabile Sache, die auch bei den Schnemmassen im Winter, die teilweise auch noch vom Schneepflug angeschoben wurden, keine Schwächen zeigte. Bisher auch keine Risse oder sonstige Schäden am Holz erkennbar. Würde ich wieder so machen.



Hier die Querhölzer an den Pfosten



Und hier fertig mit den Latten

Viele Grüße
Robert

[Heiko Rech]

Hallo Robert,

das mit dem Holzverfestiger klingt interessant. Kann der problemlos mit Lasur überstrichen werden?

Gruß

Heiko

[Robert Hickman]

Hallo Heiko,

ob Lasuren gehen, weiß ich leider nicht, da ich das Datenblatt davon nicht mehr habe. Eventuell nochmal mit Kleiberit in direkt Verbindung treten. Vermutlich kommt es dabei auch auf die Lasur an.
Deckende Anstriche gehen jedoch problemlos, da ich auch mein Geländer zum Hauseingang komplett damit behandelt und anschließend deckend weiß lackiert habe.
Ich habe mich übrigens leider vertippt: Das Zeug heißt PUR 555.6 Nano.

Viele Grüße
Robert

[Heiko Rech]

[In Antwort auf #63481]
Hallo,

der Zaun ist nun fertig. Er wurde mit Bodenhülsen aufgestellt und ist alles in Allem sehr stabil geworden.

Die Dokumentation zum Bau findet ihr hier:
http://heiko-rech.de/moebelbau/zaun.php

Ich muss gestehen, dass ich den Bau eines Zaunes auf einem abschüssigen Gelände doch etwas unterschätzt habe. Wenn man sowas zum ersten mal macht, merkt man, dass eine solche Baustelle ihre Tücken hat. Zaunbau ist eben kein Möbelbau. Einiges hat daher auch nicht so ganz funktioniert. So zum Beispiel der Plan, die einzelnen Zaunsegmente Bogenförmig zu machen. Wäre das Gelände eben, wäre das sicherlich kein großes Problem gewesen. Aber bei der leichten Hanglage in unserem Garten, ist das nicht so einfach. Gegangen wäre es sicherlich, aber ich habe es aus Zeitgründen sein lassen.

Abdeckkappen in passenden Dimensionen für die Pfosten habe ich auch noch zu einem vernünftigen Preis bekommen können. Diese decken nun auch die recht platt geklopften Pfostenenden ab. Glück gehabt.

An einem Pfosten, mit dem ich dann doch auf einen größeren Stein gekommen bin, ist mir beim Einschlagen ein Stück abgegangen, aber mit PU Leim konnte ich das noch richten.

Trotz einiger Patzer macht sich der Zaun ganz gut im Garten. Er gibt dem ansonsten eher langweiligen Gelände sogar noch ein wenig Struktur. Vielleicht werde ich ja im kommenden Jahr noch ein paar Blumenkästen mit kletterndem Grün dran stellen.

Die geplanten 10 Jahre sollte der Zaun so halten. Und das beste ist, ich bin pünktlich vor meinem Urlaub damit fertig geworden.

Gruß

Heiko

[Heinz Kremers]

Hallo Heiko,

sieht doch gut aus und die 10 Jahre wird der sicher halten.

Aber sag mal, ist es optische Täuschung oder warst Du so sparsam, jeweils vor den Pfosten ein Brett zu sparen:-))

Erstaunt bin ich, daß Du die Hülsen mit den Pfosten eingeschlagen hast. Normalerweise nimmt man dafür ein Opferholz welches nach getaner Arbeit im Kamin landet. Dann könntest Du Dir für 10 Jahre die Kappen sparen.

Gruß
Heinz

[Heiko Rech]

Hallo Heinz,

ja, vor den Pfosten fehlen noch Bretter. das habe ich in der Doku auch am Schluss erwähnt. Leider hab ich im Moment kein passendes Holz mehr. wenn ich wieder im Sägewerk ordere, bestelle ich das mit und dann werden die noch montiert. Das hat aber momentan keine hohe Priorität.

Die Pfosten habe ich wirklich direkt eingeschlagen. Bis auf einen, bei dem ein Stück abgesprungen ist, haben das auch alle gut überstanden. Ich war ehrlich gesagt zu faul, das mit dem Opferpfosten zu machen. Es war allerdings höchst Grenzwertig.

Die Kappen hätte ich dennoch montiert. Sieht irgendwie besser aus, wenn die drauf sind.

Gruß

Heiko

[Franz Kessler]

Hallo Heiko

Ich hab mir Deine Dokumentation angesehen, wie immer gut dargestellt, auch denke ich wie Heinz, 10 Jahre dürften kein Problem sein, Douglasie hat schon was für sich.
Eine Anregung zu Deiner ursprünglich geplanten Bogenform, erstaunt war ich damals als ich noch bei den Walzwerkbauern in St. Ingbert arbeite, da hatte doch jeder der älteren Entwickler eine dünne Kette in seinem Schreibtisch, sollte nun z.B. ein hängender Hydraulikschlauch zeichnerisch dargestellt werden, nahm er seine Kette, hielt sie an die beiden Anschlussstellen und markierte mit kleinen Markierungen den Verlauf der Kette, um dann mit Radiusschablonen das ganze nachzuziehen, gleichzeitig entnahm er aus der Länge der Kette die Bestelllänge des Schlauches.
Das wäre bei Dir auch zu machen, nach Montage eine Kette oder ähnliches an beiden Pfosten angehalten usw, vielleicht am Mittleren Brett einen dritten Punkt genommen.

Gruß Franz

[justus]

guude,

da bin ich mal wieder mit meinen unangenehmen fragen nach dem konstruktiven holzschutz zu einer im neuzustand super aussehenden arbeit mit toller dokumentation:

die zaunbretter sind oben gerade abgeschnitten? unten auch?
die horizontalen bretter sind an den waagerechten kanten in beiden richtungen horizontal ausgerichtet?
die zaunbretter sind an den befestigungspunkten mit je 2 schrauben befestigt?
die schrauben sind verzinkt?

es geht mir nicht darum zu meckern, sondern darum gegebenenfalls eine gute arbeit noch besser machen zu können.

gut holz! justus.

[Heiko Rech]

Hallo Justus,

der Zaun muss nur 10 Jahre halten. Das wurde schon mehrfach erwähnt. Der Konstruktive Holzschutz, dessen Wichtigkeit ich mir durchaus bewußt bin habe ich an den von dir aufgeführten Punkten nicht berücksichtigt. Aufgrund der nur begrenzten Nutzungsdauer halte ich das für übertrieben. Eine Kolzkonstruktion, die möglichst lange halten soll, hätte ich anders ausgeführt.

Ich werde diesen Punkt aber noch in meine Dokumentation mit aufnehmen.

Was die verzinken Schrauben im Bezug auf Edelstahlschrauben angeht, denke ich dass da in den letzten Jahren vieles übertrieben wird. Ich kenne viele Konstruktionen, die bereits viele viele Jahre mit verzinken Schrauben sehr stabil und ohne besondere Vorkommnisse stehen. Ob die Schrauben sich bei einer Demontage noch gut ausdrehen lassen ist mir persönlich meist egal.

Gruß

Heiko

[justus]

hallo Heiko,

ich finde es sehr schade, dass Du bei all der arbeit bereits in ein paar wochen die ersten auswirkungen der eingespaarten 10% mehrarbeit wirst feststellen müssen.
mit einer vorhersage über das aussehen in 2 jahren möchte ich Dich nicht jetzt schon frusten.

gut holz! justus.