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Re: Flache Beläge (korrigiert)

Verfasst: Do 26. Jun 2008, 13:53
von Rolf Richard.

Hallo Dirk,

Fliehkraft scheidet ganz sicher aus, denn die durch die Bandspannung verursachte Kraft ist um ein Vielfaches höher. Sonst würde die Säge nicht funktionieren können.

Was geschieht, wenn ein schmales Band auf einer Seite des Belags - also nur auf einer Seite neben der "Erhöhung" läuft? nach meiner Überlegung müsste es eher nach aussen abdriften.

Was ist eigentlich mit schmalen Bändern überhaupt? Da dürfte die Balligkeit ja kaum zum Tragen kommen, was dann aber, weil diese Bänder auch laufen, ihre Wirksamkeit in Frage stellt!

Gruss

Rolf



Frage an alle: Balligkeit u. autom. Zentrierung

Verfasst: Fr 27. Jun 2008, 06:46
von Dirk Boehmer

Hallo,

vielleicht kann einer von euch das irgendwie beantworten. Bänder/Riemen
auf balligen Rollen zentrieren sich von selbst. Warum?

Für viele scheint das unlogisch. Ich kann das praktisch gut nachvollziehen,
das es wirklich so ist. Aber erklären kann ich das nicht.

--
Dirk



Antwort: Balligkeit u. autom. Zentrierun

Verfasst: Fr 27. Jun 2008, 07:43
von Johannes M

Hallo Dirk,
ich versuche mal zu erklären wie es funktioniert.
Bei einem Transmissionsriemen der auf einem Balligen Rad sitzt ist der Laufradius der Vorderkante und der Hinterkante gleich. Wenn der Riemen jetzt nach vorne geht, muß die Hinterkante über einen größeren Raddurchmesser laufen und die Spannung erhöht sich und zieht den Riemen nach hinten, bis die Spannung wieder vorne und hinten gleich ist. Auf gleiche Art geht es auch bei der Bandsäge. Allerdings nur wenn die Sägeblätter relativ dünn sind (für Holz), Bei Metallbandsägen wo das Sägeband zum Sägen gedreht wird, funktioniert das Prinzip glaube ich nicht.

Es grüßt Johannes




Re: Frage an alle: Balligkeit u. autom. Zentrierun

Verfasst: Fr 27. Jun 2008, 08:07
von Carsten Rödiger
[In Antwort auf #44678]
Hallo an alle,

wenn eine Rolle ballig ist,dann ist ihr Durchmesser in der Mitte etwas größer als an den Rändern. Somit ist dort die Umfangsgeschwindigkeit ein kleines bißchen größer als an den Rändern. Und wenn das Band dort etwas schneller läuft, dann sind die Spannungen im Blatt dort etwas höher. Wenn die größte Spannung nun genau mittig im Blatt ist, läuft das Blatt ohne zu wandern. Sitzt dise größte Spannung nicht mittig, sondern etwas nach (z.B.) rechts ausgewandert, so zieht sie dort stärker. Das Band, was ja eine Einheit ist, versucht diese ungleichen Spannungen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Da, wo das Band auf der Rolle aufliegt, kann es sich nicht mehr (seitlich) bewegen, nur noch da, wo es sich frei durch die Luft bewegt. Zur Veranschaulichung simmuliere ich das Stückchen Band unmittelbar vor dem Auflaufen auf die Rolle durch ein auf dem Tisch liegendes Blatt Papier. Zieht man an der rechten vorderen Ecke etwas stärker als an der linken, so wandert die rechte hintere Ecke nach rechts aus, d.h. das Blatt läuft leicht schräg in Richtung zum großen Durchmesser auf die Rolle auf und wandert so zum großen Durchmesser hin. Das passiert so lange bis die Längsspannungen im Blatt wieder symmetrisch sind und das Blatt zentrisch läuft.
Daraus ergeben sich ein paar Konsequenzen: Balligkeit der Rollen ist nur notwendig, wenn beide Rollen nicht wirklich parallel zueinander eingestellt sind (Diese Parrallelität der Rollen muß natürlich unter Last gemessen werden).
Das aus der Balligkeit resultierende, ständig wechselnde Spannungsspiel im Blatt (quer zur Walzrichtung!!) walkt das Blatt durch und verkürzt die Lebensdauer u.U. erheblich, vor allem, wenn man , wie einige US-Bürger das empfehlen, die obere Rolle auch noch ballig fräst.
Meine alte Bandsäge ist zwar immer noch nicht benutzbar, ich brauche u.A. noch neuen Gummibelag für die 800er Rollen, aber ich werde die nicht ballig fräsen, vor allem, weil ich 38mm Blätter verwenden will.
Und die Zähne sollten sowieso nicht auf der Rolle laufen sondern gerade so frei davon, sodaß man für jede Sägeblattbreite eigene Rollen braucht...
Ich werde auf Balligkeit verzichten, muß dann meine Bandsäge natürlich entsprechend sauber einstellen.

Cheerio,
Carsten



Re: Antwort: Balligkeit u. autom. Zentrierun

Verfasst: Fr 27. Jun 2008, 09:14
von Hans (Gast)

Hier kann man die Lösung nachlesen:




Re: Frage an alle: Balligkeit u. autom. Zentrierun

Verfasst: Fr 27. Jun 2008, 12:16
von Rolf Richard

Danke Carsten!

Die Erklärung für den Auflaufeffekt habe ich verstanden!

Es bleibt wohl die wesentlich grössere Bandbelastung bei Balligkeit.

Das Problem des Zahnüberhangs ändert sich somit auch nicht. Wäre ja auch nicht anders zu erwarten, denn eine Balligkeit, die die Schränkung kompensiert und so diese nicht verändert, wäre ja extrem.

Wie schon mal erwähnt, bei meiner Säge ist es einfach, die Bänder auch auf den nicht balligen Belägen sauber laufen zu lassen. Somit werde ich das nicht ändern.

Ein schönes Wochenende.

Rolf



Bandsäge restaurieren *MIT BILD*

Verfasst: Mo 7. Jul 2008, 23:25
von Michl
[In Antwort auf #366]
Hallo,

nachdem heute mal meine Digicam funktionieren wollte, hab ich gleich ein paar Bilder gemacht. Jetzt könnt Ihr mal die Bandsäge sehen. Hoffe, daß auf den Bildern einigermaßen was zu erkennen ist.













Gruß,

Michl




Re: Bandsäge restaurieren

Verfasst: Di 8. Jul 2008, 08:51
von Heinz Kremers

Hallo Michl,

einen schönen Oldie hast Du da, aber warum soll der nicht auch ordentlich sägen können.

Was mir spontan auffällt ist die fehlende Abdeckung des aufsteigenden Sägeblattes und die falsche Einstellung der Blattführung, die ja fast wie ein APA-Vorgänger aussieht und nicht schlecht zu sein scheint.

Bezüglich der Blattabdeckung kann ich Dir gerne Detailbilder der (Original-)Lösung an meiner Bäuerle schicken. Das ist nur eine Holzkiste mit klappbarem Deckel.

Gruß

Heinz




Bandabdeckung - Eigenbaulösung

Verfasst: Di 8. Jul 2008, 12:30
von Guido

Hallo Heinz

Ich habe auch eine ältere Bandsäge ohne Blattabdeckung.
Bisher hab ich noch nicht gesägt, vorher soll schon noch was daran geändert werden. Die Höhenverstellung soll dabei noch so funktionieren, das man nicht beide Teile separat voneinander einstellen muss.

Daher bin ich an Bildern, wie Ihr das gelöst habt sehr interessiert.

Gruß
Guido




Re: Bandabdeckung - Eigenbaulösung

Verfasst: Di 8. Jul 2008, 14:18
von Heinz Kremers

Hallo Guido und Michl,

hier die Bilder:

zuerst mal zwei Bilder, die zusammengesehen den gesamten Schutz zeigen. Guido, der ist fest am Maschinenarm angeschraubt und wird nicht verstellt! Wenn Du allerdings die Sägeseite meinst, dazu folgen auch Bilder.





Das Ganze ist eine Kiste mit den Innenmaßen 25 x 100 mm.

Zum Bandwechsel hat diese Kiste vorne einen Deckel, der mit diesem Verschluß gesichert ist:



Oben und unten ein kleines Scharnier dran und fertig



Die Bandabdeckung im Sägebereich sieht bei mir so aus und wird zusammen mit der Rollenführung auf und ab bewegt. Zusatzlich kann vorne noch ein Brett in einem Langloch bis auf das Werkstück geschoben werden. Das hab ich aber noch nicht benutzt und seh auch nicht den rechten Sinn darin, weil ich dann ja nicht mehr nach Anriss sägen kann.



Stört euch nicht an der Unordnung; es laufen wieder mal fünf Dinge gleichzeitig, die alle wenig mit Holz zu tun haben.
Da werden nicht benötigte Dinge in die Ecken geräumt.

Gruß

Heinz