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Re: sachliche Umgangston

Verfasst: Sa 1. Mär 2008, 12:19
von Walter Heil

Hallo Volker,

da ich mich dem von Dir kritisierten Beitrag von Justus angeschlossen habe:

Ich habe Justus' Beitrag nicht als Angriff auf Dich oder Deine Arbeitsergebnisse betrachtet, sondern als Kritik an bestimmten industriell gefertigten Möbeln, sonst hätte ich meine Zustimmung zu Justus nicht geschrieben.

Mein Rat: einfach mehr IN statt ZWISCHEN den Zeilen lesen!

Gruß, Walter




Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Verfasst: So 2. Mär 2008, 11:23
von Dirk Boehmer
[In Antwort auf #41756]
Hallo Justus,

mit welchen Breiten der einzelnen Lamellen arbeitest Du, wenn Du Leimholz
herstellst? Gehst Du rein nach Optik, oder bestimmst Du die Breite nach
Gefühl? Bitte berichte doch mal...

Ich gehe mal davon aus, dass Du wesentlich größere Lamellenbreiten
verwendest als Volker.

--
Dirk




Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Verfasst: So 2. Mär 2008, 14:15
von Walter Heil

Hallo Dirk

ich weiß, Du hast mich nicht gefragt, aber ich tue so, als hättest Du mich gefragt.

Wenn Du unter Leimholz einen Werkstoff verstehst, der weiterverarbeitet werden soll, dann stelle ich überhaupt KEIN LEIMHOLZ her.

Am Anfang steht der Verwendungszweck und, damit zusammenhängend, die optische Bedeutung. Größere Flächen, Tischplatten und Flächen mit untergeordneter Bedeutung ausgenommen, werden Rahmen-Füllungskonstruktionen. Friese haben ein einfaches Streifenmuster, sind vornehmlich aus den äußeren Teilen des Stammes, (dort sind die wenigsten Äste) wenn's geht, stehende Jahresringe. Füllungen sollen ein Bild ergeben, am besten symmetrisch. Sie kommen mehr aus den inneren Teilen der Seitenbretter. Optisch wichtige Flächen wie Tischplatten sollen auch ein Bild ergeben, Holzauswahl und -anordnung sind immer dann gelungen, wenn die Leimfugen nicht oder kaum sichtbar sind. Es gibt Hölzer wie Birne, bei denen oftmals wenig Textur oder Jahresringe sichtbar sind, da ist die Auswahl nicht so kritisch, bei Nussbaum oder anderen Kernhölzern, bei denen der Splint mitverwendet wird, schon.

Bei optisch untergeordneten Flächen (Regalböden etc.) tu ich mir keinen Zwang an und nehme, was übrig ist. Da können die Breiten bis zu wenigen Zentimetern runtergehen; auf die Reihenfolge und Ausrichtung bei der Verleimung achte ich aber trotzdem.

Natürlich gibt es noch weitere Randbedingungen wie Qualität und Menge des vorhandenen Holzes, klar, man kann nur nehmen, was man hat.

Zusammenfassend muss ich aber sagen, dass die Frage (und natürlich auch die Antwort: soundsoviel cm) nach der (richtigen oder zulässigen oder wie auch immer) Breite von Lamellen bei Brettflächen dem Problem nicht angemessen und daher auch "falsch" ist.

Ich zeig hier mal noch ein paar Beispiele mit den zugehörigen Breiten.



Bild1: Lamellenbreiten von 9,5 bis 17,5cm



Bild2: Lamellenbreite 29cm



Bild3: Lamellenbreite 21cm

Gruß, Walter




Besäumbreite bei Holz

Verfasst: So 2. Mär 2008, 22:00
von Johannes M

Hallo Dirk,
ich habe früher oft und viele Tischplatten und später Treppenstufen hergestellt. Dabei wurde das Holz zunächst besäumt( nicht parallel), dann ausgehobelt, dann sortiert und verleimt. Die einzelnen Lamellen müssen nicht parallel sein. Das ist eine Entwicklung der (Maschinen-)Neuzeit.

Es grüßt Johannes




Re: Besäumbreite bei Holz

Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 08:29
von Stefan Wagner

Hallo Johannes,

kannst du zu den praktischen Details des "nicht parallelen Besäumens" vielleicht noch etwas sagen?

Bis zu welcher Steigung der entstehenden "Keile" kann man gehen? Ich nehme an, dass die eigentlich nur sehr flach sein dürfen, oder?

Gruß

Stefan




Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 09:20
von Dirk Boehmer
[In Antwort auf #41831]
Hallo Walter,

vielen Dank für die Bilder. Dann bliebt letztendlich alles
eine Geschmacksfrage, ob man nun breite oder schmale Lamellen
verwendet...

--
Dirk



Re: Besäumbreite bei Holz

Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 12:17
von Markus

Hallo Stefan,

mich hast du zwar nicht gefragt, aber ich denke, das da früher eben nur soviel weggesäumt wurde, das scharfe Kanten entstehen. Bei schön gewachsenen Stämmen ist der Keil dann nicht sehr groß.
Wenn man sich mal alte Möbel anschaut wird man kein 'Leimholz' heutiger Machart finden, daß wäre viel zu viel (Hand)Arbeit und Verschnitt gewesen.

Gruß
Markus



Re: Besäumbreite bei Holz

Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 12:48
von justus

guude,

die meisten fragen an mich sind ja schon beantwortet, danke. ich und die meisten professionellen "selbstverleimer" halten es so wie beschrieben. sicher, die keiligkeit sollte 50 mm, max. 80 mm / lfm. nicht überschreiten, sonst laufen die teile beim spannen weg. auch siehte se irgendwann nit mehr gut aus, obwohl meistens das an der bohle gegenüberliegebde teil auch konisch wird. so relativiert sich einiges.

hand aufs herz, bei kaum sichtbaren und untergeordneten teilen erlaube ich es mir auch, leimholz herzustellen. dazu verwende ich reste und möglichst breites ausgehobeltes material, meistens aus 52 mm oder 68 mm bohlen. dieses material schneide ich ca. 3 mm stärker als das endmaß werden soll und verleime es dann um 90° gekippt. dabei werden die teile in der reihenfolge, wie sie in der bohle lagen, wechselweise nach rechts und links gekippt. so entsteht wieder ein bischen zusammenhang des wuchses entsprechend.

gut holz, justus.



Re: Ahorn Tischplatte - Schleifproblem

Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 16:50
von Walter Heil
[In Antwort auf #41861]
Hallo Dirk,

der Geschmack liegt nicht in der Breite der Lamellen, sondern ob die Lamellen zusammenpassen.

Gruß, Walter



Re: Besäumbreite bei Holz

Verfasst: Di 4. Mär 2008, 12:16
von Stefan Wagner
[In Antwort auf #41865]
Hallo Markus, hallo Justus,

danke für eure Erläuterungen. Ich denke, das werde ich beim Verarbeiten der (alten) Ahornbohlen, die ich hier habe, dann auch so machen. Der Verschnitt wäre sonst zu hoch.

Gruß

Stefan