Überlegungen zur Anschaffung einer Motorsäge

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Überlegungen zur Anschaffung einer Motorsäge

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Gerhard,

zu den von Steff genannten Dingen kämen dann noch:

- Schärfwerkzeug (Speziell geformte japanische Wassersteine für Sägeketten hab ich aber noch keine gesehen:-) )
- Ein Doppelkanister, idealerweise mit Automatikstutzen
- Entharzer

Gruß

Heiko



Heinz Kremers
Beiträge: 2801
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Überlegungen zur Anschaffung einer Motorsäge

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Gerhard,

Hab noch mal in den Katalog geschaut und möchte zur Stihl MS 260 (MS 249) noch was sagen:

Serienmäßig werden diese Sägen mit Kettenteilung .325" angeboten. Das ist der Hobbybereich, in dem Du bei der Kettenauswahl sehr eingeschränkt bist und nur wenig aggressive Ketten findest.

Nach meiner Meinung sollte eine MS 26o folgene Ausstattung haben:

1.: Ringkettenrad mit 3/8" -Teilung; so brauchst Du nur den (billigen) Ring wechseln und nicht die ganze Kupplungsglocke.

2.: 40-cm Schiene in "Rollomatic E" oder "Duromatic E" (benutze ich)

3.: Sägekette RSC3 = Profi-Schnittleistung verbunden mit geringer Rückschlagneigung für erhöhte Sicherheit.

Kettenschnellspannung braucht man nicht, ebensowenig Griff- und Vergaserheizung. Katalysator für den Hobbyeinsatz? Must Du entscheiden.

Warum 40 cm statt 37? Die "Profisägen" beginnen alle bei 40 cm, also gibt es auch die Profiketten lagermäßig in der Länge. 37 cm müßte der Händler bestellen oder machen aus Meterware. Außerdem bist Du beim Arbeiten für jeden cm mehr dankbar und das Gewicht merkst Du kaum. 50 cm Schwert + Kette wiegen 1,7 kg gegenüber 1,3 kg bei 40 cm.

Wenn Dein Händler technische Probleme vorschiebt sag ihm, daß die Umrüstung problemlos geht und da er die gewechselten Teile als Neuteile verkaufen kann ergibt sich nur ein wirklich minimaler Mehrpreis. Du hast dann aber eine Säge, die in der Schneidausrüstung einer Profisäge entspricht und kannst im Bedarfsfall z.B. ohne Problem eine Hartmetallkette auflegen. Entscheidend ist aber, daß Du mit Ketten aus dem Profibereich arbeitest und glaub mir, in der Schnittleistung liegen da Welten zwischen.

Gruß

Heinz



Martin Höche
Beiträge: 371
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Überlegungen zur Anschaffung einer Motorsäge

Beitrag von Martin Höche »

[In Antwort auf #35154]
Hallo
Kann ich in allen Punkten bestätigen.Selbst das mit der Verleihsäge.Eine Stihl ist selbst unter Forstarbeitern personengebunden.

Gruß
Martin Höche



Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Überlegungen zur Anschaffung einer Motorsäge

Beitrag von Stefan Hintzen »


An die Sägler,

das mit der 3/8 Teilung mag seine Berechtigung haben, wenn man so denkt wie ich: Hin und wieder brauche ich eine HM-Duro-Kette, und da es diese leider nur in 3/8 Teilung gibt, habe ich es gewagt, meiner Kleinen026 ein Ringkettenrad zu spendieren, für´s Durchtrennen von Wurzelholz, aber generell benutze ich die .325erKette, mit der 3/8 hat die Maschine schon arg zu arbeiten, auch wenn meine Ketten annähernd so scharf sind, wie Friedrich Kollenrott seine Werkzeuge per Hand geschliffen bekommt. Die Auswahl an .325er Ketten bei meinem Händler ist als gut zu bezeichnen, und wenn man erst einmal so richtig tief in der Materie steckt, dann ordert man Markenketten eh nur noch über den Preis online.

Kettenschnellspanner finde ich unnötigen Firlefanz, es gibt viele Profis, welche das Ding am liebsten wieder ausbauen würden, aber das ist immer eine Sache der Pflege, zu gerne verschmutzt der Mechanismus und dann ist es vorbei mit dem "Schnell"spannen. Und eben diese Zeit wenden Profis nicht auf, die Maschinen werden runtergeritten und landen nach Ablauf ihrer durchschnittlichen Lebenserwartung in der ##### und bringen noch einmal richtig gutes Geld.

Zu der Schienenlänge: Ich hab´s gerne kurz und handlich, derweil die "Möchtegerns" zu immer längeren Schwertern tendieren, mit dem 3/8 40er Schwert kommt mir meine Maschine unhandlich vor, ist auch ein subjektiver Eindruck.

Meine Baumpflegesäge aus dem gelobten Land hat von Haus aus ein 35er 3/8 LP Schwert, das macht die ganze Balance kaputt. Bei Gelegenheit hole ich mir ein kürzeres Schwert.

Zum Zubehör: Feillehre ist wichtig, und fast noch wichtiger ist eine kleine Flachfeile, denn es verhält sich bei den Sägeketten wie beim Hobeln, sie heißen nicht von ungefähr "Hobelzahnketten" Ein scharfer Zahn sägt nicht von alleine, der Tiefenbegrenzer muß bei fortgeschrittenem Verschleiß angepaßt werden. Kettenfeilen haben eine bestimmte Lebenserwartung, wenn sie stumpf sind, werden sie ausgetauscht, und hier lohnt es sich, Markenprodukte zu kaufen.

Am Sonderkraftstoff scheiden sich die Geister, Tatsache ist, daß man die Maschine auf den Kraftstoff einstellt, und einmal darauf eingestellt, sollte man den Kraftstoff beibehalten. Ich mische selbst mit gutem Mischöl, und SK finde ich wie alkoholfreies Bier oder Koffeinfreien Kaffee, oder all den Light-Bio-Produkten. Vermeiden sollte man das Vermischen von z.B. einem kleinen, im Tank befindlichen Rest SK mit selbstgemischtem Kraftstoff, es kommt zu Ausflockungen, und der Vergaser ist schnell außer Gefecht gesetzt.

Zum Kettenhaftöl: Meine Einstellung zu "Bio"-Öl ist gespalten, fahre lieber mineralisches Öl, weil es nicht verharzt. Als gebranntes Kind will und kann ich dem Bioöl keine 2. Chance mehr geben, zuviele versiffte Maschinen samt Ketten sind durch meine Hände gegangen, die Schmiere klebt , wenn sie erst einmal verharzt ist, fast wie Pattex.

Wer es gerne mit dem Reinigen übertreibt, kann es mit Backofenreiniger probieren, wird gerne benutzt und ist bei verharzten Sägeblättern eine gute Wahl. Gibt es bei "Schlecker" für kleines Geld, man kriegt so weniger Ärger mit der Regierung....

Frohes und sicheres Sägen wünscht Steff



Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Überlegungen zur Anschaffung einer Motorsäge

Beitrag von Georg »


Da die Profis aber heute unterschreiben müssen, daß sie nur biologisch abbaubare Produkte im Wald verwenden, bleibt ihnen keine Wahl als das Bio-Haftöl zu nehmen.
Allerdings kenne ich etliche Profisäger die anstatt Bio-Haftöl einfach Sonnenblumenöl vom Discounter nehmen. Auf die Frage, ob sich das denn rentiert, erhielt ich die Antwort, daß zwar Die Schienen schneller verschleißen, aber die durch den Preisvorteil des Sonnenblumenöls bei weitem wettgemacht wird.



Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Überlegungen zur Anschaffung einer Motorsäge

Beitrag von Stefan Hintzen »


Ist auch OK so, aber wenn ich zu Hause säge, dann kann ich die öligen Späne über die Restmülltonne entsorgen. Außerdem wird das mineralische Öl abgebaut, es dauert nur länger.

Frohes Sägen

sTEFF


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Preise für gebrauchte Maschinen

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #35130]
Hallo,

ich habe mich mal nach gebrauchten Maschinen umgesehen. Lustig ist das. Gebrauchte Profimaschinen sind - wenn Sie von Profis gebraucht wurden - wohl eher VERbraucht. Und trotzdem sind die Preise nur so knapp unter Liste, daß man mit neuem Schwert und neuer Kette fast beim (verhandelten) Neupreis landet. Seltsame Zeiten.

Und dann gibt es da noch die Spezialisten, die US-Huskvarnas knapp unter deutschem Listenpreis verscherbeln.

Mit nachdenklichen Grüßen,
Gerhard



Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Preise für gebrauchte Maschinen

Beitrag von Robert Hickman »


Hallo Gerhard,

mit Gebrauchtmaschinen wäre ich auch vorsichtig. Gerade was Stihl angeht, da gibt es inzwischen auch Fälschungen, die bewußt als Gebrauchtmaschinen angeboten werden, um sie wenig unter Listenpreis zu verkaufen.
Kann Dir daher nur raten, etwas länger zu sparen und Dir eine gute Säge vom Händler des Vertrauens zu beschaffen. Gute Wartung und Pflege vorausgesetzt, hast Du daran dann lange Jahre Freude und kannst Brennholz machen soviel Du willst.

Grüße

Robert Hickman



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Preise für gebrauchte Maschinen

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Gerhard,

das mit den Gebrauchtpreisen ist so eine Sache. Das gleiche kannst du auch bei einigen anderen Marken beobachten. Da werden die ausgelutschten Oberfräsen für teuer Geld verkauft, Hauptsache es steht Festool drauf. Teilweise auch bei vollkommen heruntergekommenen Ulmia Maschinen oder Scheer Oberfräsen zu beobachten.

Gruß

Heiko


Heinz Kremers
Beiträge: 2801
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Preise für gebrauchte Maschinen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Gerhard,

gebraucht würde ich auch nur beim Händler des Vertrauens oder bei einer mir bekannten Person kaufen, niemals im Ramschladen online. Ansonsten: Spare in der Zeit, dann hast Du später keine Not (mit einer ausgelutschten Maschine).

Gruß

Heinz



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