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Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Bernd Grunwald hat geschrieben: ↑Mo 6. Jan 2025, 20:42
Ich habe (von den größeren Kalibern) folgende Hohleisen (ich meine natürlich auch die Schnitzeisen bzw. die Bildhauerbeitel):
Stich 5/35
Stich 5/40
Stich 5/50 (das entspricht etwa einem Berner Eisen)
Stich 7/50 (das entspricht etwa einem Berner Eisen)
Stich 9/30
Gruß
Bernd
Spricht eigentlich etwas gegen den MHG Hohlbeitel in 50mm von Feine Werkzeuge (Best.-Nr. 308473)? Der ist zwar nicht als Bildhauerwerkzeug gekennzeichnet, hat aber im Gegensatz zu den Stubai Bildhauereisen eine Zwinge am Griffende, was mir sinnvoll erscheint.
Was ist überhaupt der Unterschied zwischen den "normalen" Hohleisen und den Bildhauereisen?
den MHG Hohlbeitel, den du dir ausgesucht hast, kannst du für deinen Einsatzzweck vergessen. Das fängt schon damit an, dass in der Beschreibung kein Stich angegeben ist. Okay, er ist 50 mm (!) breit, aber welchen Stich hat er denn? Und was willst du mit dem 50 mm breiten Ding machen?
Diese Art Hohlbeitel sind keine Bildhauereisen. Es sind Zimmermannswerkzeuge, die für spezielle Arbeiten in diesem Handwerk benötigt werden. Sie sind nicht für die Herstellung von gewölbten Oberflächen gedacht.
Ich habe 4 Stück von solchen (Zimmermanns-) Hohlbeiteln. Zwei habe ich vor über 20 Jahren neu gekauft (Fehlkauf, das wusste ich damals aber noch nicht!) und zwei waren bei einem von mir aufgekauften Konvolut von gebrauchten Schnitzwerkzeugen dabei. Anfangs dachte ich, man könne sie auch zum Schnitzen nehmen, aber sie sind ganz anders angeschliffen. Sie haben eine kurze, steile Fase und eignen sich zum Schnitzen nur, wenn man sie umschleift. Das ist aufwändig. Außerdem haben sie eine stark gekrümmte Schneide, die mit Stich 8 und/oder 9 vergleichbar ist. Das ist alles nichts für deinen Zweck. Ich benutze sie fast nie (obwohl ich sie umgeschliffen habe). Trotzdem habe ich sie mit der für Bildhauereisen üblichen Kennzeichnung versehen: Stich 8/12, Stich 8/13, Stich 8/29, Stich 9/25 (für den Fall, dass ich beim Schnitzen eine Situation vorfinde, in der ein solcher Stich optimal wäre).
Ob das Heft am Ende eine Zwinge hat oder nicht, ist für deine Zwecke ebenfalls völlig vernachlässigbar. Du schlägst ja nicht mit einem Schlosserhammer oder einem Fäustel da drauf (das machen einige Zimmerleute aber durchaus manchmal!), sondern mit einem runden Klüpfel aus Holz (oder vergleichbarem Material). So machen es die Holzbildhauer schon seit Jahrhunderten. Die Hefte halten das aus. Ich habe noch nie eins kaputt geschlagen. Sollte es doch mal passieren, macht (oder kauft) man sich ein neues Heft und steckt es drauf. Das ist - wenn man es einmal gemacht hat - überhaupt kein Problem.
Die Bildhauereisen von Stubai und Pfeil sind richtig gut und für deinen Zweck optimal geeignet. Bildhauereisen von Kirschen/Dastra kann man selbstverständlich auch nehmen (obwohl ich - Preisgleichheit vorausgesetzt - die beiden Erstgenannten vorziehen würde).
20250107_201322.jpg (2.15 MiB) 16716 mal betrachtet
Mal zum Vergleich. Wobei ich die Fase vom Schnitzeisen, rechts, hier recht steil geschliffen hatte, wegen des zu bearbeitenden Holzes. Aber ich denke, man erkennt trotzdem den Unterschied. Wie Bernd schon sagte, sind die zum Schnitzen eher ungeeignet.
Gruß Michael
tausend Dank für Eure super Erklärungen zum Unterschied der beiden Eisen.
Jetzt ist mir klar, welches Werkzeug ich benötige. Wenn ich mir ein Bildhauereisen zulegen werde, wird es wohl ein Stubai oder Pfeil. Einen passenden Holzklüpfel habe ich bereits.