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Anwendung Duodübler
Verfasst: Di 22. Nov 2005, 14:34
von Christian
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In Antwort auf #17992]
Hallo Thorsten und alle anderen Kenner,
du scheinst ein Fachmann bzgl. Duodübler zu sein. Ich hätte da zwei Fragen.
1.) Wenn ich einen Bilderrahmen, sagen wir mit 40mm breiten Hölzern bauen möchte (stumpf, nicht auf Gehrung), muß ich nach meinem Verständnis mit den roten Anschlägen arbeiten, wenn ich in die Stirnholzseite bohre. Damit sind die Löcher weniger als 32mm auseinander und ich habe bei 40mm Hölzern kein Problem. Was mache ich aber mit dem anderen Holzstück? Ich denke, ich muß dazu einen Bohrer ausbauen (Aufwand?), wie übertrage ich aber dann punktgenau die bereits gebohrten Löcher????
2.) Änliches Problem bei einem Bettgestell mit z.B. 200mm breiten Zargen und den Beinen. Bei 200mm kann ich den Anschlagstift verwenden und bohre Anschlagstift einmal links, einmal rechts, insgesamt vier Löcher, von denen ich aber nur zwei brauche. Richtig?
Wie kriege ich nun diese Löcher wieder auf das Bein übertragen.
Irgendwie stelle ich mir die Handhabung bei Breiten kleiner 40mm eher umständlich vor, aber vielleicht habe ich das Prinzip einfach noch nicht kapiert.
Danke und viele Grüße
Christian
Re: FESTOOL bringt neue Verbindungssystem?
Verfasst: Di 22. Nov 2005, 14:42
von Christian
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In Antwort auf #17992]
Thorsten, Uli,
Sorry, jetzt bin ich mit den Namen durcheinander gekommen. Ich meine einfach jeden, die sich mit dem Duodübler auskennt.
Redet mir doch bitte den Domino aus, damit ich schon was zu Weihnachten habe und nicht bis Februar warten muß!
Grüße
Christian
Re: Anwendung Duodübler
Verfasst: Mi 23. Nov 2005, 11:36
von Robert Hickman
Hallo Christian,
zur 1. Frage: Bei den Rahmen 40mm oder kleiner wirst Du um den Ausbau eines Bohrers nicht herumkommen, um in die Stirnseite zu bohren. Also: ein Bohrer raus, kleinen roten Anschlag rein, bohren. Kleinen roten Anschlag raus, anderen roten Anschlag rein (aber jetzt einer mit größerem Versatz), bohren. Stirnseite fertig.
Jetzt ist es zweckmäßig, Dübelspitzen einzusetzen, Abdruck abnehmen, zweiten, ausgebauten Bohrer in Tischbohrmaschine einspannen, Längsseite bohren. Fertig.
zur 2. Frage: Ja, du bräuchtest vermutlich nur 2 der vier Löcher. Bevor Du aber bohrst, zeichnest Du mit dem Winkel die die Mittellinie der Bohrung über das Brett bis in das Bein. Dann kannst Du den DD40 sowohl im Brett als auch im Bein auf der Mittellinie ansetzten und fertig. Insofern ist es auch nicht notwendig, zweimal zu bohren. Einmal reicht meistens. Auch beim Bettgestell.
Der DD40 hat eine ganze Anzahl von sehr gut sichtbaren Markierungen für die genaue Position der Bohrer. Einzig vermisse ich einen Sanftanlauf. Der DD40P ruckt beim Start ganz schön an. Wenn man da schon auf einer genauen Markierung ist und schaltet dann die Maschine ein, ist man oft nicht mehr auf der richtigen Position.
Das Domino-System dürfte gerade für kleinere Rahmen praktischer sein. Wenn es aber um den Holzbau geht und sollen mehrere Dübel für eine Verbindung eingesetzt werden, und werden auch 12- oder 16mm benötigt, führt am DuoDübler kein Weg vorbei. Nach meinem Empfinden ist es somit die flexiblere Maschine. Aber vielleicht denke ich nach dem Besuch in Nürnberg im März 2006 anders darüber.
Grüße
Robert Hickman
Re: FESTOOL bringt neue Verbindungssystem?
Verfasst: Mi 23. Nov 2005, 18:17
von Bernhard
also ich mach es Christian,
habe den Domino mit Volker in Garbsen betrachtet und ausprobiert, anschließend den Duo. Vorher dachte ich, den Duo benötigt kein Mensch und bin nur bei Mafell geblieben, weil der Mann hinter dem Tresen ein recht witziger Vollblutverkäufer war.
Ich war richtig beeindruckt von der Vielseitigkeit und behaupte heute, dass der Duo vor dem Domino und der Lamello kommt und zwar weit. Volker ist ebenfalls der Meinung.
Übrigens die Hilfslineale des Domino sind aus unglaublich billigem Plastik. In meinen Augen einer Firma Festo unwürdig, hätte man auch hochwertiger aus Alu machen können.
Erlöse Dich und Deine Eltern und lasse Dir den Duo unterm Baum legen.
Gruß
Bernhard
Re: FESTOOL bringt neue Verbindungssystem?
Verfasst: Mi 23. Nov 2005, 21:32
von Guido Henn
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In Antwort auf #18014]
Hallo Christian,
wenn du unbedingt etwas unter dem Weihnachtsbaum haben möchtest, dann empfehle ich dir - falls du so etwas noch nicht hast - eine Flachdübel (Lamello) Fräse. Ich persönlich - die Duodübler mögen mir verzeihen - würde mir auf jeden Fall keinen Duodübler kaufen, bevor ich nicht einmal mit einer Flachdübelfräse gearbeitet hätte. Die Vorteile der Verschiebbarkeit bei Lamellos - die gerne von den Mafell-Leuten "schlecht" geredet wird - ist das Beste was einem bei der Herstellung einer Eck-, T- oder Flächenverbindung passieren kann.
Ich habe noch nie einen Küchenbauer gesehen, der eine Arbeitsplattenverbindung mit Runddübeln (also mit einem Duodübler) machen würde. Denn ohne die Verschiebbarkeit des Flachdübels würde der schon nach wenigen Minuten frustriert das Handtuch werfen. Und ich möchte den sehen, der sich noch nie um wenige Millimeter vermessen hat, der hat beim Dübel schlechte Karten. Denn das Loch nach einer Seite zu erweitern ist nicht gerade förderlich für die Festigkeit des Dübels. Beim Flachdübel ist das kein Problem, entweder gibt er sowieso genug Spiel oder ich fräse den Schlitz wenige Millimeter breiter.
Aber der Flachdübel hat neben der Verschiebbarkeit noch mehr Vorteile:
- Größere Leimfläche
- aufquellender Flachdübel aufgrund der Leimprägung
- Duplex Scharniere, die in Sekunden eingefräst sind
- Die gesamte Palette der Knapp-Verbinder für die Lamello-Nut, damit können die kompliziertesten Bauteile ohne zusätzliche Zwingen verleimt werden!
und, und, und....
Der Duodübler ist sicher ein feines Gerät und hat ebenso seine Vorzüge, aber ihn weit vor der Flachdübelfräse zu sehen, wie es Bernhard formuliert hat, halte ich für sehr übertrieben. Um bei der Ausdrucksweise von Bernhard zu bleiben: ich sehe die Flachdübelfräse weit vor allen anderen Verbindungssystemen! Auf jeden Fall wird der, der einmal mit diesem System gearbeitet hat - und zwar richtig - den Runddübel nur noch dann einsetzen, wenn die Querschnitte so klein sind, dass ein Flachdübel nicht mehr möglich ist. Schneller, einfacher und genauer gehts nicht mehr!
Gruß Guido (der ein überzeugter "Flachdübler" ist)
Re: FESTOOL bringt neue Verbindungssystem?
Verfasst: Mi 23. Nov 2005, 22:11
von Robert Hickman
Hallo Guido,
da hst Du recht. Ich würde für die Küche und für vieles andere auch keine Runddübel verwenden. Deshalb habe ich neben dem DD40P auch eine Flachdübelfräse, die ich für vieles verwende. Nur eben nicht für den "robusten Holzbau", wo ich Verbindungen bei Kanthölzern fertige. Die Verschiebbarkeit der Lamellos hat mir in der Tat schon so manches Mal das Werkstück gerettet. Zum Glück kann man den DD40 sehr präzise Anschlagen. Kurzum: eigentlich braucht man beides. In einer Metallerkiste hat man ja neben dem 13er Gabel-Ring auch einen gekröpften 13er, obgleich beide 13mm Schlüsselweite haben.
Grüße
Robert Hickman
Re: FESTOOL bringt neue Verbindungssystem?
Verfasst: Mi 23. Nov 2005, 22:22
von Bernhard
Hallo Guido,
ich gebe gerne zu, daß die Argumente für die Flachdübelfräse, die ich im übrigen auch besitzte (und gerne damit arbeite), für sich sprechen. Insbesondere die Scharniersysteme und Verbinder, die ich noch nicht genutzt habe.
Es war natürlich ein versierter Vorführer von Mafell, der seine Sache sehr gut gemacht hat (und das in einer atemberaubenden Geschwindigkeit mit einer großen Portion Humor) und es gab einfach keine Toleranzen. Bei Tageslicht betrachtet, muß ich zugeben, daß die von Mafell vorbereiteten "Vorführstücke" sehr klein waren, zudem aus MDF, so daß keine Toleranzen möglich waren. Auch bei den Ausführungen von Volker und mir gab es keine Überstände. Zudem kam noch das durchschlagende Argument der Fertigung von Lochreihen in atemberaubender Geschwindigkeit. Wie es bei einem hektischen Montagetag aussieht, konnten wir nicht ausprobieren, aber Du hast es plastisch geschildert.
Allerdings hast Du recht, wenn Du die Flexibilität der Flachdübel ansprichst. Auch ich war bei sorgfältigstem Anreißen sehr dankbar, daß ich schon die Möglichkeit hatte, den einen oder anderen mm zu schieben.
Ich gestehe, Dein Schreiben läßt mich nachdenken und ich gewinne die Flachdübelfräse wieder etwas lieber.
Gruß
Bernhard