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In Antwort auf #153573]
Hallo Markus,
in der vorangegangenen Recherche bin ich darauf gestoßen, dass die Kehlhobel zu Beginn der Profilierung 2 Berührungspunte brauchen. In der Beschreibung (ein älterer Beitrag in der Fine Woodworking) wurden für konkave Profile Falze und für konvexe Profile Fasen vorgesehen. Leuchtete mir ein. Da ich mit dem frisch restaurierten Kombihobel (ein Record 405) gerade so in Fahrt war, habe ich auch für die konvexen Profile Falze als Vorbereitung ausgeführt...funktioniert auch.
Interessant sind auch die diversen Möglichkeiten zur Halterung der Profile währed des Hobelvorganges. Da gibt es unterschiedlichste Ausführungen. Für dieses Projekt habe ich mich an einen einfachen Längsanschlag mit einer stirnseitigen Schraube gehalten. In Zukunft werde ich eine 45° Ausführung bauen.
Rückblickend lagen sämtliche Probleme und auch Erfolge an schlechter bzw. guter Vorbereitung.
Gut gelaufen ist:
-Die aufwendige Herstellung der Gehrungslade
-Die Restaurierung und Anwendung des Kombihobels
-Die genaue Auswahl der Leisten nach Faserrichtung und dessen Berücksichtigung bei der Ausarbeitung der Profile
-Die Restaurierung der konkaven Kehlhobel...das Profil hat perfekt gepasst.
Schlecht gelaufen:
-Bei der Restaurierung der Profilhobel (erstmal 2 Paare...den Rest habe ich noch vor mir) habe ich zuerst die Eisen restauriert und geschärft und dann die Sohlen wiederhergestellt. In Zukunft würde ich andersherum vorgehen. Bei dem einen konvexen Hobel ragt die eine seitliche Spitze über die Holzsohle hinaus. Dadurch konnte ich den Hobel nicht über einen größeren Radius hinaus nutzen ohne größere Macken zu riskieren. Desshalb musste ich bei den konvexen Profilen bei den Bereichen mit größeren Radien auf den Simshobel zurückgreifen...das war so nicht beabsichtigt und hat "Kanten" verursacht die ich nachträglich wegschmirgeln musste.
- Ich habe eine unregelmäßigkeit in der Faserrichtung unterschätzt. Die folgenden Ausrisse musste ich "wegschmirgeln"...Der Lack legt jede noch so kleine Macke offen.
-Die Rückwandlösung finde ich suboptimal
-nach dem Falzen mit dem Kombihobel hatte ich 2 Tage Muskelkater :-)
Wie Du schon schreibst hatte ich nach dem Verleimen Überstände der Profile (ich glaube das ist unvermeidbar...zumindest für mich). Da ich mich vorsichtig an die Formen herangetastet habe waren die Überstände kaum größer als ein paar Zehntel mm. Diese habe ich mit dem Simshobel (ganz feine Einstellung) egalisiert. Die durch den Simhobel folgenden Stufen im konvexen Profil habe ich dann vorsichtig geschmirgelt.
Sehr gut fand ich auch die Kommentare hier im Forum...die diversen Hinweise haben dazu geführt, dass ich:
-Ahorn statt Douglasie verwendet habe
-die Terminologie zu den Kehlhobel gelernt habe
-gute Hinweise für die Restaurierung der nächsten Profilhobel gesammelt habe, die ich so in der Literatur noch nicht gefunden habe
-Mir beim nächsten Rahmen die Ausführung/Größe des Passepartout nochmal genau überlege
-die Hinweise hinsichtlich Abstandsleiste und spiegelarmen Glas werde ich beim nächsten Rahmen ebenfalls berücksichtigen
-Durch das Beschreiben der Vorgänge (auch wenn ich kein großer Schriftsteller bin) denkt man nochmal über die einzelnen Arbeitsschritte nach und strukturiert sich besser.
Viele Grüße
Michael