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In Antwort auf #152660]
Einen schönen guten Morgen zusammen!
Es ist schon eine Weile her, wir hatten uns über die Herstellung von Holz-Gewinden ausgetauscht. Es ging vor allem darum sich die benötigten Werkzeuge selbst her zu stellen.
Alle Informationen die ich dazu bekommen habe und alles was ich im Internet dazu in verschiedenen Blogs gelesen oder auf Youtube angeschaut habe deuteten darauf hin, ich müsse mir ein Metallgewinde-Bohrer bauen. Entweder aus einem Gewinde, oder einen fertigen Gewindebohrer finden oder, wenn ich wirklich viel Geduld hätte, dann könne ich mir von Hand mit einer Feile ein solches Gewinde in eine Eisenstange feilen. "Nur" den Gewindeschneider könne ich mir wirklich selbst und aus Holz bauen.
All diese Ideen schienen gut zu sein und zu funktionieren, und doch spürte ich, dass es eine einfacherer Methode geben musste. Etwas, das mehr mit Holz denn mit Metall zu tun hat.
Lange habe ich meine Ideen gedanklich ausreifen lassen. Der Knackpunkt war, wie ich die Steigung des Gewindes auf meinen Gewindebohrer bringe.
Meine Idee war, ein MetallsägeBlatt so einzuspannen, dass er sich seine Leitlinie selbst ins Holz sägen würde und gleichzeitig den Bohrer mit der entsprechenden Steigung ins Holz ziehen würde. So wirklich vertraut habe ich dieser Idee aber nicht. Ich dachte, das Blatt sei zu schwach und ich habe mich gefragt, wohin die Sägespäne dann sollen...
In dem Moment, in dem ich schon drauf und dran war, mir einen riesigen Gewindebohrer zu besorgen (Trapezgewinde M 60 Steigung 14) hat mich eine Mail mit einem alten Artikel einer Holzwerker-Zeitschrift erreicht. Die gute Nachricht war: Es geht also doch :-)
Auch wenn ich mein Werkzeug nun eher nach meiner eigenen Idee gebaut habe, so hat mir dieser Artikel doch das kleine Stückchen verlorenen Mut zurückgegeben. (Vielen Dank Bert, für das Zusenden!!!) Und eine schöne Lösung für die Späne gibt es auch: Man muss Holz nicht immer sägen, man kann auch schneiden.
Sehr schön ist dabei, das man wirklich nicht viel Material dazu braucht: eine alte Feile, ein altes Sägeblatt (oder ähnliches) und etwas Holz. Am beste eignet sich sehr hartes Holz, wie z.B. die Hainbuche. Leider wächst sie in meiner Gegend nicht. Ich habe Birke genommen und etwas Kiefer. Nicht die härtesten Hölzer aber hier reichlich verfügbar und im Brennholzhaufen auffindbar. Und ich muss sagen, dass sie sich meiner Erfahrung nach wacker gehalten haben!
Jedenfalls hatte ich in unserer Diskussion versprochen mich mit einem kleinen Erfahrungsbericht zu melden. In schriftlicher Form würde er wohl den Umfang dieses Forums sprengen, und es in für jeden verständliche Worte zu fassen fast unmöglich.
Deswegen habe ich mir die Mühe oder eher den Spass gemacht es in kleinen Filmen darzustellen. Bilder sagen eben doch mehr aus als viele Worte.
Wen es interessiert, der finde sie unter folgenden Links:
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Rundstabschneider:
https://www.youtube.com/watch?v=juSqS8qsyHw-
Gewindebohrer:
https://www.youtube.com/watch?v=Ci4POSt6n6oes folgen in Kürze der
Gewindeschneider und wie all diese Werkzeuge im Team funktionieren. Alles noch nicht ganz fertig, aber ich halte mich dran!
Mögen diese Filme vielleicht nicht alle Fragen beantworten, den ein oder anderen Fehler zeigen usw., so hoffe ich doch sie sind inspirierend und geben Mut zum selber machen. Das ist mir viel wichtiger als eine fertige und unfehlbare Anleitung.
Viel Spaß beim zuschauen und einen schönen Tag wünscht,
Fabien