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In Antwort auf #146104]
Hallo,
das Ganze hat sich wirklich zu einer interessanten Diskussion entwickelt.
Zum Interviewer: Ich finde er ist ein umstrittener, aber streitbarer Vertreter seiner Branche. Und das ist m.E. für einen Journalisten nicht das schlechteste Etikett.
Abgesehen vom Holz bleibt nur zu hoffen, daß an den von ihm unterstützten und propagierten Thesen nicht allzuviel dran ist. Nur tun unsere öffentlich rechtlichen
und die privaten kommerziellen Medien nicht sehr viel für deren Glaubwürdigkeit. Aber in das Thema will ich nicht einsteigen.
Zum Interviewten: Bei ihm finde ich auch, daß dort viele Ziele erkennbar sind. Selbstverständlich macht er Marketing für seine Produkte und seine Firma und er
bedient sich hier eines ganzen Arsenals von Argumenten, die aus meiner Sicht ein durchaus rundes Bild ergeben.
Vor Jahren habe ich in Zwickau das sogenannte Priesterhaus gesehen. Bei einer Führung wurde gesagt, daß dieses Haus das älteste Gebäude der Stadt sei.
Es wurde aufwändig saniert und umgenutzt. Aber uns wurden tragende Hölzer aus der Bauzeit gezeigt, die, wenn ich mich recht erinnere aus dem 13. oder 14 Jahrhundert stammen sollen.
Warum ich mir den Beitrag bis zum Ende angesehen habe, war, weil ich nach dem Beispielen woraus entstehen Bäume (Luft, Sonne und wenige Mineralien aus dem Boden)
und dem Beispiel mit den allergischen Reaktionen der Kinder von Thoma auf die Plattenwerkstoffe, die ich sehr überzeugend fand.
Wenn sich Holz als Baustoff für Wohngebäude und für Möbel, auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit positiv auswirkt - umso besser.
Mondholz oder nicht Mondholz: Das mit dem Wurmbefall, wenn es so stimmt, ist schon erstaunlich. Zumindest sollte es wirklich unvoreingenommene wissenschaftliche
Untersuchungen dazu geben, denn wenn es dazu führt, dass weniger Holzschutzmittel eingesetzt werden können, ohne die Haltbarkeit des Werkstoffen zu gefährden,
ist das doch hervorragend. Ich halte auch nicht viel von Esoterik. Die Wissenschaft ist aber in der Lage, Phänomene mehr und mehr zu erklären oder zu widerlegen und
dass durch Auswertung spezifisch gemessener Daten, mathematischer Methoden, der Entwicklung von Modellen und des wissenschaftlichen Beweises durch Zahlen und
Fakten. Diese Dinge sollten aber analysiert werden. Die Möglichkeiten der Wissenschaft, ihre Messmethoden verfeinern sich und es können Sachverhalte beschrieben und
nachgewiesen werden, die noch vor Jahren nur als Theorie existierten.
Kunstruktiver Holzschutz bei Wohnhäusern oder bei überhaupt im Außenbereich eingesetztem Holz macht schon Sinn. Wo ich persönlich mehr Zweifel habe, ist wie es sich mit
Holzschädlingen verhält. Was kann man tun, um ach in 100 Jahren zu verhindern, das der Holzwurm sich an unsere Möbel und Gebäude heranmacht. Funktioniert hier das Mondholz immer noch?
Wenn nun ein Baum nach 80 100 oder 120 Jahren Wachstum als Wohngebäudebaustoff verwendet wird und das Gebäude dann 240 Jahre (mit Modifikationen) hält, dann ist das Ökologie.
Wenn ich durch unsere Wälder gehe, sehe ich, dass der Holzeinschlag zu jeder Jahreszeit stattfindet. Was mit dem Holz passiert, weiß ich nicht wirklich. Zumindest nicht,
wieviel davon zu Plattenberkstoffen MDF, OSB oder zu den unterschiedlichen Spanplatten verarbeitet werden. Diese Platten halten vornehmlich durch Klebemittel zusammen.
Und ob diese gesundheitfsörderlich sind, dahinter steht für mich ein dickes Fragezeichen. Zum Leim steht hier für mich hier der Satz - die Menge macht das Gift. Und hier steckt
in diesen Platten ob Sperrholz oder Spanplatte bestimmt ein gutes Quantum drin (Verhältnis Holz zur Gesamtmasse der Platte.
Für mich als Hobbyholzwerker steht jedenfalls als Zielstellung fest, daß ich verstärkt herangehen werde und die noch in unserem Haushalt befindlichen Plattenwerkstoffemöbel
durch neue Massivholzmöbel ersetze. Vielleicht traue ich mich auch mal beim Händler, nach Mondholz zu fragen. Schlechter ist es bestimmt nicht.
LG. Micha