Re: Suche Bauplan für Hobelbank
Verfasst: So 30. Okt 2016, 14:36
[In Antwort auf #145528]
Hallo
eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts sagen. Aber jetzt juckt es mich doch.
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung ist die Hobelbank eines der Werkzeuge, dass sich optimal an alle Anforderungen angepasst hat. Das liegt auch in hohem Maße daran, dass die Benutzer in der Lage waren und sind dieses "Möbel" selbst zu bauen. Die klassische Schreinerhobelbank ist nach meiner Meinung optimal auf die Arbeitsweise der Benutzer abgestimmt. Mit Sicherheit wird sie sich auch weiter verändern. Das weitgehende Verschwinden der Deutschen Vorderzange zeigt dies ja auch.
In Deutschland und weiten Teilen Skandinaviens und meines Wissens auch in Osteuropa hat sich die hier kritisierte Hobelbank so entwickelt. Bestimmte Eigenschaften sind vermutlich heute nicht mehr so wichtig, aber es ist festzustellen, dass oft bestimmten Amerikanischen Journalisten mit deutscher Abstammung eine größere Kompetenz zum Thema Hobelbank zugesprochen wird als Generationen von Holzwerkern die dieses Möbel so geformt haben. Das kann man so halten, aber es gibt sehr viele Holzwerker, und dabei auch viele die ihr Geld damit verdienen, die diese Arbeitsweisen noch gelernt haben, heute noch lernen und auch nicht in Frage stellen.
Zu dieser Art der Holzbearbeitung mit Holzhobeln, einer klassischen Schraubhobelbank mit klassischer Hinterzange, deutscher oder französischer Vorderzange existiert aber nicht so viel neuere Literatur und auch im Internet gibt es naturgemäß mehr amerikanisch dominiertes Material. Bei genauerem hinsehen erkennt man auch, dass in vielzitierten Werken französischen Ursprungs im Prinzip diese klassische Hobelbank bereits beschrieben und gezeigt wird, neben einer heute sehr populären Werkbank für schwere Arbeiten von Zimmerleuten.
Es gibt umfassende Arbeiten u.a. von Greber, die die Entwicklung dieses Möbels dokumentieren. Auch sein Buch über Hobel zeigt, wie sich die Werkzeuge gemeinsam entwickelt haben.
Man kann versuchen ständig etwas neues zu machen, oder man kann versuchen die alten Traditionen zu verstehen und sie für sich nutzbar zu machen und abzuwandeln. Oft lassen sich Wege durch neue Materialien abkürzen oder vereinfachen. Das taugt aber meist nicht für Bücher mit hoher Auflage. Deshalb hoffe ich, dass in der klassischen Schreinerausbildung noch lange ein Verständnis und zumindest die Grundlagen dieser Traditionen und Arbeitstechniken vermittelt wird, auch wenn die Anforderungen dieses Berufs sich massiv gewandelt haben und heute gänzlich andere sind.
Für mich als klassischen Dillettanten, im Ursprünglichen Sinne des Wortes, waren und sind Schreinerfachbücher, zugegebenermaßen vor allem alte, eine interessante Lektüre und unschätzbare Quelle.
Das faszinierende an der Traditionellen Arbeitsweiseist für mich, dass das Gefühl hier eine sehr wichtige Komponente ist. Die Stärke des Hammerschlags um den Hobel einzustellen, die Fähigkeit dabei im hundertstel oder zumindest zehntel Millimeterbereich einzustellen finde ich faszinierend. Das ist eins werden mit Material, Werkzeug und Spannvorrichtung. Man wird das aber vermutlich erst schätzen wenn man es einmal erlebt hat und auch dann ist es nicht sicher, dass sich dieser Zustand immer einstellen wird.
Ich hoffe, dass mir niemand diese, zugegebenermaßen wenig zum Thema beitragenden Zeilen übelnimmt. Aber das Buch von Landis wurde ja schon erwähnt und dort gibt es ja viele Baupläne. Die Pläne für die Hobelbank von Tage Frid und Frank Klausz lassen sich auch im Netz finden.
Grüße Harald
Hallo
eigentlich wollte ich zu diesem Thema nichts sagen. Aber jetzt juckt es mich doch.
Nach meiner unmaßgeblichen Meinung ist die Hobelbank eines der Werkzeuge, dass sich optimal an alle Anforderungen angepasst hat. Das liegt auch in hohem Maße daran, dass die Benutzer in der Lage waren und sind dieses "Möbel" selbst zu bauen. Die klassische Schreinerhobelbank ist nach meiner Meinung optimal auf die Arbeitsweise der Benutzer abgestimmt. Mit Sicherheit wird sie sich auch weiter verändern. Das weitgehende Verschwinden der Deutschen Vorderzange zeigt dies ja auch.
In Deutschland und weiten Teilen Skandinaviens und meines Wissens auch in Osteuropa hat sich die hier kritisierte Hobelbank so entwickelt. Bestimmte Eigenschaften sind vermutlich heute nicht mehr so wichtig, aber es ist festzustellen, dass oft bestimmten Amerikanischen Journalisten mit deutscher Abstammung eine größere Kompetenz zum Thema Hobelbank zugesprochen wird als Generationen von Holzwerkern die dieses Möbel so geformt haben. Das kann man so halten, aber es gibt sehr viele Holzwerker, und dabei auch viele die ihr Geld damit verdienen, die diese Arbeitsweisen noch gelernt haben, heute noch lernen und auch nicht in Frage stellen.
Zu dieser Art der Holzbearbeitung mit Holzhobeln, einer klassischen Schraubhobelbank mit klassischer Hinterzange, deutscher oder französischer Vorderzange existiert aber nicht so viel neuere Literatur und auch im Internet gibt es naturgemäß mehr amerikanisch dominiertes Material. Bei genauerem hinsehen erkennt man auch, dass in vielzitierten Werken französischen Ursprungs im Prinzip diese klassische Hobelbank bereits beschrieben und gezeigt wird, neben einer heute sehr populären Werkbank für schwere Arbeiten von Zimmerleuten.
Es gibt umfassende Arbeiten u.a. von Greber, die die Entwicklung dieses Möbels dokumentieren. Auch sein Buch über Hobel zeigt, wie sich die Werkzeuge gemeinsam entwickelt haben.
Man kann versuchen ständig etwas neues zu machen, oder man kann versuchen die alten Traditionen zu verstehen und sie für sich nutzbar zu machen und abzuwandeln. Oft lassen sich Wege durch neue Materialien abkürzen oder vereinfachen. Das taugt aber meist nicht für Bücher mit hoher Auflage. Deshalb hoffe ich, dass in der klassischen Schreinerausbildung noch lange ein Verständnis und zumindest die Grundlagen dieser Traditionen und Arbeitstechniken vermittelt wird, auch wenn die Anforderungen dieses Berufs sich massiv gewandelt haben und heute gänzlich andere sind.
Für mich als klassischen Dillettanten, im Ursprünglichen Sinne des Wortes, waren und sind Schreinerfachbücher, zugegebenermaßen vor allem alte, eine interessante Lektüre und unschätzbare Quelle.
Das faszinierende an der Traditionellen Arbeitsweiseist für mich, dass das Gefühl hier eine sehr wichtige Komponente ist. Die Stärke des Hammerschlags um den Hobel einzustellen, die Fähigkeit dabei im hundertstel oder zumindest zehntel Millimeterbereich einzustellen finde ich faszinierend. Das ist eins werden mit Material, Werkzeug und Spannvorrichtung. Man wird das aber vermutlich erst schätzen wenn man es einmal erlebt hat und auch dann ist es nicht sicher, dass sich dieser Zustand immer einstellen wird.
Ich hoffe, dass mir niemand diese, zugegebenermaßen wenig zum Thema beitragenden Zeilen übelnimmt. Aber das Buch von Landis wurde ja schon erwähnt und dort gibt es ja viele Baupläne. Die Pläne für die Hobelbank von Tage Frid und Frank Klausz lassen sich auch im Netz finden.
Grüße Harald