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Re: KOSHIMITSU Stecheisen- Ura

Verfasst: Do 13. Okt 2016, 21:33
von Friedrich Kollenrott

Hallo Volker,
der Vorteil ist, dass die Spiegelseite so viel einfacher in hoher Qualität abgezogen werden kann als eine ganzflächig plane.

Grüße
Friedrich


Re: KOSHIMITSU Stecheisen

Verfasst: Do 13. Okt 2016, 21:38
von Klaus Kretschmar

Hallo Volker,

meiner bescheidenen Meinung nach ist diese Ura überflüssig. Der Sinn soll darin liegen, das Honen und Abziehen der Spiegelseite zu beschleunigen, weil weniger Material abgetragen werden muss. Eine andere Begründung kenne ich nicht. Außerdem wird durch diesen Hohlschliff eine konvexe Spiegelseite (das ist das Letzte, was man möchte) ziemlich zuverlässig vermieden. Tatsächlich richtet man eine Spiegelseite eh nur ein Mal her, die paar Minuten die (vielleicht) im Vergleich zu einer planen Spiegelseite gespart werden, fallen nicht ins Gewicht. Das regelmäßige Abziehen der Spiegel geht weder schneller noch langsamer mit oder ohne Hohlschliff. Nachteilig empfinde ich die Ura beim Abstechen eines schmalen Werkstücks (schmaler als die Ura). Ein Beitel mit planem Spiegel ist besser geführt. Manche jap. Beitel haben deswegen statt eines durchgehenden Hohlschliffs 2 oder sogar 3 parallele Hohlschliffe in Längsrichtung. Ziemlich viel Aufwand für kaum spürbare Vorteile, wie ich finde.

Klaus


Re: KOSHIMITSU Stecheisen

Verfasst: Do 13. Okt 2016, 22:00
von Volker Hennemann

Hallo Friedrich,
Hallo Klaus,

danke für eure Rückmeldung.
Also der, der mir das Schärfen eingetrichtert hat, vertrat auch die Auffassung, dass man die Spiegelseite, wenn sie nicht durch Fremdkörper deformiert wurde, nur einmal ordentlich abzieht. Ich meine so abzieht, dass man sie mit dem Haarlineal überprüft bis sie perfekt ist.

Wenn das der einzige Grund ist, würde das eine Kaufentscheidung nicht positiv beeinflussen.

Viele Grüße
Volker


Re: KOSHIMITSU Stecheisen

Verfasst: Fr 14. Okt 2016, 00:31
von Friedrich Kollenrott

Nicht ganz, Klaus.

Beim Abziehen einer hohlen Spiegelseite ist nicht nur weniger abzutragen- Es ist auch so,. dass unter der schmalen abzuziehenden Kante sich gröbere Körner nicht halten können, sie verkratzen die Fläche viel weniger. Es ist wie bei einer Microfase, die ist auch ganz einfach kratzerfrei hinzukriegen, die vollflächige Spiegelseite dagegen mit dem gleichen Stein kaum. Ein Eisen mit Ura ist darum icht nur schneller, sondern tatsächlich auch in besserer Qualität abzuziehen (bei gleichem Aufwand).

Dem stehen die von Dir genannten Nachteile gegenüber, insbes. die schlechtere Führung auf schmalen Werkstücken. Insofern ist ein Zweifel am Sinn der hohlen Spiegelseite schon gerechtfertigt.

Ich benutze schon lange (mit einer Ausnahme) keine japanischen Eisen mehr, aber nicht wegen der Ura sondern weil ich die leichteren, schlankeren westlichen Eisen mehr mag.

Grüße, Friedrich


Re: SB für HSS

Verfasst: Fr 14. Okt 2016, 12:28
von Michael Meyer
[In Antwort auf #145385]
Der schwarze Stein ist sicherlich sehr sinnvoll für richtig harte Stähle, wie von Klaus und Rolf bestätigt. Ich habe auch einen sehr groben Stein:

DICTUM Japanische Schruppscheibe für Tormek, Körnung 80

für größere Veränderungen, er trägt ordentlich ab. Erstaunlich ist, dass auch mit diesem sehr groben Stein, eine ordentliche Schärfe entsteht, die durchaus brauchbar ist, ohne weitere Verfeinerung. Natürlich kann man mit einem feineren Stein dann noch das Nonplusultra rausholen, aber ich würde sagen, schon mit dem groben Stein kann man sehr gut mit dem Ergebnis arbeiten.

LG
Michael




Re: KOSHIMITSU Stecheisen

Verfasst: Fr 14. Okt 2016, 12:43
von Michael Meyer
[In Antwort auf #145387]
Ich habe mehrere japanische und auch chinesische HSS-Eisen und kann folgende Erfahrung weitergeben:
- Die Eisen sind saumäßig hart, fast wie eine Feile (ca. 67 HRC)
- Das Schärfen ist deshalb sehr mühsam (auf Wassersteinen oder Tormek), allerdings verträgt HSS einiges an Hitze, ohne zu erweichen, Doppelschleifer ist auch möglich (da ist die Schleifführung aber meistens schwieriger).
- Die Eisen kommen aber gut vorgeschliffen an (die japanischen), deshalb muss eigentlich nur der letzte Schliff erfolgen, damit sie richtig scharf sind. Die chinesischen Eisen waren nicht so gut vorgeschliffen, das war dann doch ziemlich mühsam, dafür war der Preis (von Dictum) sehr attraktiv, und die Eisen sind zweifellos wertvoll.
- Die Haltbarkeit ist überragend, wenn man das Schärfen hinter sich hat, dann ist lange Ruhe, bzw. nur kurzes Abziehen, angesagt.

LG
Michael




Re: Trocken oder nass?

Verfasst: Fr 14. Okt 2016, 21:17
von Rolf Richard

DICTUM Japanische Schruppscheibe für Tormek, Körnung 80


Wird der Stein trocken oder nass betrieben?

Gruss
Rolf


Re: Trocken oder nass?

Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 10:03
von Michael Meyer

Hallo Rolf,

nass, ist ja für die Tormek :-)

LG
Michael


Re: Trocken oder nass?

Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 11:59
von Rolf Richard

Oh Michael,

für Tormek bedeutet nichts - in den USA gibts auch trocken laufende Scheiben für die Tormek.

Gruss
Rolf


Re: Trocken oder nass?

Verfasst: Sa 15. Okt 2016, 13:44
von Klaus Kretschmar

Hallo Rolf,

es dürfte keinen Stein geben, der auf der Tormek nicht nass betrieben werden kann. Wasserempfindliche Schärfsteine kenne ich zumindest nicht.

Klaus