Tormek XXL *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Volker Hansen
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Volker Hansen »


Hallo Ulrich, da ist meine Maschine mit 70kg ein Leichtgewicht. Maschinen dieser Größenordnung wurden meistens mit einer Kurbel oder Fußpedal zum manuellem Antrieb ausgestattet. Findige Leute haben halt einen Antrieb angeschraubt.Wenn Du eine Riemenscheibe suchst dann halte Ausschau nach einem Alten Betonmischer, denn bei meiner Maschine stammt der Antrieb offentsichtlich von daher und ein entsprechendes Geräusch erzeugt auch das Kegelradgetriebe. Mittlerweile habe ich auch einen 380V Motor, mit 1,6 KW ( ehemaliger Betonmischer) , läuft super, das Schleifergebniss ist schnell und gut.

Gruß Volker



Ingrid
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Ingrid »


Hallo Uli,
gratuliere herzliche zum Fund und Kauf! Wie bereits geschrieben bin ich ein großer Fan von Schleifsteinen mit größerem Duchmesser und halte von der "kleinen" Tormek nicht viel (neben meinem großen Stein benutze ich aber noch einen konventionellen kleinen Schleifbock (Bosch) wenn es schnell gehen muß (Montage) und die nicht ganz so "wertvollen" Eisen.
Was gibt es für ein Problem mit der Drehrichtung? Das läßt sich doch relativ schnell umpolen (in meinem Keller gibt es deshalb zwei Starkstromsteckdosen
( Kreissäge und die Abrichte sind gegeläufig). Noch mal zur Info: bei Wassersteinen wird gegen die Drehrichtung geschliffen. Falls Du die Drehzahlen brauchst, kann ich sie Dir raussuchen. Ich würde das Getriebe dranlassen, wenn Du es wieder dicht bekommst. Als Riemenscheibe kannst Du auch Tischlerplatte verwenden, vielleicht nicht ganz stilecht...
Viele Grüße und viel Freude daran,
Ingrid



Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Ingrid,

das Problem mit der Drehrichtung hatte nicht ich, sondern Volker. Nein, das auch nicht: Ich meine natürlich, sein Schleifstein mit (damals noch) 220 V-Motor hatte das Problem. Aber warum eigentlich unbedingt gegen die Drehrichtung? Ich nutze bis jetzt eine kleine Tormek und schleife da mit der Drehrichtung. Ich habe beide Richtungen ausprobiert und keinen wirklichen Unterschied gemerkt und die Entscheidung war nur eine Frage der Arbeitsergonomie unter beschränkten Raumverhältnissen. Oder gibt es eine Begründung für die Schleifrichtung, die ich bis jetzt übersehen habe?
An das Getriebe werde ich mich demnächst mal ranmachen - zerlegen, reinigen etc.. Und dann muss ich auch noch einen neuen Stecker montieren, bevor ich den Stein in Betrieb nehmen kann - da werde ich gleich einen mit Phasenwender nehmen, dann ist die Drehrichtung ohnehin kein Thema mehr.

Beste Grüße in den Norden...

Uli



Heinz Kremers
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Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Uli,

Glückwunsch zu dem Fang. Wir hatten früher so was auch zu Haus um die Messer von Mähwerk und Mähbinder zu schleifen, allerdings mit Handbetrieb. Ich durfte dann immer drehen und zusehen, wie Vater sich mit den Messern abquälte. Wegen der Messer war der Stein übrigens spitz, damit man die ca. 45 Grad-Flanken der Messer ohne hin und her der Messer schleifen konnte. Für den Zweck lob ich mir heute aber eine Flex mit Fächerscheibe.

Das Getriebeproblem könnte sich evtl. von ganz alleine erledigen. Du hast die Maschine zum Transport hingelegt und da hat das Getriebe evtl. durch die Entlüftung Öl verloren. Manchmal ist auch nur der ölbelastete Teil solcher Getriebe ordentlich abgedichtet. Oder ist da alter Ölschmier dran? Dann hilft natürlich nur neu abdichten.

Dichtungen kannst Du selbst passend herstellen. Im Kfz.-/Land-/Baumaschinenhandel gibt es Dichtungspapier in unterschiedlichen Stärken und Bogengrößen. Zum Anpassen säuberst Du die Dichtungsflächen, legst den Bogen auf, so daß er nicht verrutschen kann (evtl. vorhanden Passtifte nutzen) und dann hämmerst Du über die Kanten das Papier passend. Je schärfer die Kanten des Gehäuses, um so leichter können die Schläge sein. Es soll ja um Gottes Willen kein Eisen verformt werden.

Die Löcher für die Schrauben kann man mit einem spitzen Messer ausstechen, weil Hammerschläge sicher das Gewinde beschädigen würden. Wenn kein Gewinde im "behauenen" Teil ist leistet auch ein gerade eben durch das Loch passender Bolzen oder Schraube gute Dienste Außerdem kann man dann das Papier gut fixieren, indem die Schrauben in den Löchern bleiben. Das Papier schert dann am Lochrand sauber ab.

Das Ganze ist etwas Geduldsspiel wenn man es zum ersten mal macht, führt aber zum Erfolg.

Außerdem gibt es noch flüssige Dichtung aus der Tube, und zwar dauerhafte und wieder abziehbare (bei erneuter Reparatur). Kombination aus Papier und abziehbarer Dichtungsmasse würd ich nehmen. Ohne Papier muß schon alles sehr genau gearbeitet sein und je nach dem wie passgenau das Innenleben ist fehlt Dir nachher genau die Dichtungsstärke für einen freien Lauf des Getriebes.

Frohes Schrauben und crem vorher die Hände dick mit Atrix o.ä. ein, vor allem unter den Nägeln und Nagelbett.

Gruß

Heinz



Ulrich Lanz
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Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Heinz,

danke für die ausführlichen Tips. Ich gestehe offen zu, dass ich meine Hände lieber in Holzspänen als in Schmieröl bade - ist einfach nicht ganz mein Medium. Nicht nur deshalb werde ich das Aufpolieren des Motors wohl bis in die Weihnachtsferien verschieben, auch wenn es mich sehr juckt, den Stein laufen zu sehen. Und vielleicht kann ich ja auch meinen Nachbarn noch dazu bewegen, mit anzupacken: Der wartet im Hauptberuf Gabelstapler und kennt sich mit schmieröl-triefenden Maschinen weit besser aus als ich...

Viele Grüße

Uli


Volker Hansen
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Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Volker Hansen »


Da die Frage zur Drehrichtung auftauchte hier meiner Erfahrung:

Gegen den Stein schleifen gibt eine riesen "Sauerei" in der Werkstatt, vor allem wenn der Trichter gut gefüllt ist nimmt der Stein ordentlich Wasser mit. Das Wasser wird zwangsläufig vom Eisen abgehoben un kühlt die Hand und den Fußboden.
Als effektiver hat sich die metode mit dem Stein zu schleifen erwiesen. Der Nachteil, es bildet sich ein Grat und das Eisen wird auf den Stein gezogen.

es geht hat in beide richtungen , ich ziehe die zweite vor.

Wenn ich mich aber an superscharfen Stechteitel erfreuen will, dann schärfe ich weiter per Hand, und Hobeleisen kommen mir nicht auft die Maschine.

Gruß Volker


Ingrid
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Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Ingrid »


Hallo Volker,
wieso nimmt der Stein bei Dir soviel Wasser mit? Das ist ungewöhnlich. Vom oberen Gefäß darf nur sehr wenig Wasser ablaufen, eher ein starkes ineinander tröpfeln. Bevor das Eisen aufgelegt wird, muß die Schleiffläche des Steines flächig mit Wasser benetzt sein (insgesamt muß durch das Wasser ein dunklere Färbung entstanden sein), es darf aber keine "Wasserbahn" vorhanden sein. Dies erzielt man, indem das obere Gefäß. daß normalerweise mit einem Dorn befestigt ist, per Hand nach links und rechts bewegt und den Stein laufen läßt (ca. 5 Runden). Danach wird der Behälter so gerückt, daß der Stein mittig Wasser zugeführt bekommt, aber nur sehr wenig (s. o.) (der Stein sollte im Idealfall das Wasser mehr oder minder aufsaugen), dann wird das zu schleifende Eisen aufgelegt. Wichtig ist ebenfalls, daß das Wasserloch im Trog nicht (!) zugestöpselt wird, sondern ein Eimer zur Wasseraufnahme darunter steht.
Hände und Fußboden, sowie Kleindung müssen wasserfrei bleiben. Ich habe zum Teil eine halbe Stunde so gegen die Drehrichtung geschliffen und noch nie irgendeinen "Springbrunneneffekt" erlebt. Wie schnell läuft Dein Stein? Eventuell liegt es auch daran. Scheiben mit mineralischer Bindung dürfen nur 15m/sek laufen!
Viele Grüße,
Ingrid



Heinz Kremers
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Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Ingrid,

ich kenne es von früher so, daß in die Wanne soviel Wasser geschüttet wurde, daß die Schleiffläche im Wasser stand und dann hast du natürlich "Springbrunneneffekt". Und weil wohl dann und wann vergessen wurde, das Wasser abzulassen gab es auch einen ganz schönen Höhenschlag im Stein. Die von Dir beschriebene Methode ist sicher besser, aber so eine "Tröpfeleinrichtung" für den Stein habe ich bisher nirgends gesehen bei alten Schleifsteinen.

Gruß

Heinz, der zumindest seine Messer mittlerweile mit einem Kombistein vom Hausherrn so langsam in Form bringt



Ingrid
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Ingrid »


Hallo Heinz,
wenn Du Zeit und in der Gegend bist: schau Dir mal die Berufsfachschule für Schreinerei und Holzbildhauerei des Kreises Berchtesgadener Land an, Standort: Berchtsgaden. Ein Anruf wäre eventuell vor dem Beusch ganz gut. Wir Holzbildhauer haben mit einem größeren Wasserstein freihändig geschliffen (Methode wie oben beschrieben) und mit einem Trockenschleifstein. Wenn Du aber bei Spannagel im Drechselwerk nachschlägst, findest Du dort auch eine Abbildung mit einem oberen Behälter (wenn ich mich nicht irre). Das Loch muß eventuell verstopft werden, wenn oben zuviel Wasser herausrinnt.
Viele Grüße,
Ingrid


Ulrich Lanz
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Tormek XXL - noch eine und andere Schnäppchen

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Ingrid,

Respekt vor deinem Schleifstein-Wissen! Mein Schleifstein hat auch keinen oberen Wasserbehälter. Ich gehe davon aus, dass bislang das Wasser wie bei einer Tormek in den Trog eingefüllt wurde. Unten am Trog ist ein Ablassstopfen mit Zollgewinde. Den werde ich zwecks Bedienbarkomofort und um unnötige Panscherei zu vermeiden, durch einen Wasserhahn ersetzen, von dem ein Schlauch in ein Auffanggefäß führt. Nachdem mein Stein im Gegensatz zu Volkers im Trog fast komplett eingeschlossen ist - bis auf den schmalen Bereich vor dem Scheitelpunkt, wo geschliffen wird, werde ich es mal nach der Methode Wasser im Trog probieren und hoffe darauf, dass sich die Wasserpanscherei in Grenzen hält. Oder denkst du, dass der Stein Schaden nimmt, wenn er mehr Wasser aufsaugt, als bei der von dir geschilderten Technik? Einen Wasserbehälter müsste ich erst konstruieren...

Viele Grüße

Uli



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