Video: Werkzeugherstellung in Sheffield *LINK*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: CNC

Beitrag von Wolfgang Kueter »

[In Antwort auf #142588]
Hallo,

Da mich die Werbung eher erreicht wie die Kundenansprache der Holzhobelhersteller - welchen Kundenansprache haben die eigentlich?


Keine, brauchen sie auch nicht. Nur wenige Tischler in Deutschland benutzen Metallhobel. Ich kenne durchaus einige, darunter auch welche, die sich als Putzhobel mal die Top-Modelle von ECE oder Ulmia mit Feineinstellung und Pockholzsohle geleistet haben. Metallhobel hat keiner der Tischler, die ich kenne. Ich habe meinen Juuma Nr. 4 vor einigen Wochen mal dem Tischlermeister gezeigt, von dem ich das Lärchenholz für die Kinderbetten gekauft habe. Er hat den Hobel kurz in die Hand genommen und meinte dann: Kann ich nicht mit um, ist mir zu schwer, ein Hobel für mich muss leicht sein und das Holz muss den Schweiss von ein paar Jahren aufgesogen haben. Metallhobel haben hierzulande im professionellen Bereich keine Tradition. Die Zahl der hobelnden Hobbyisten ist nun mal klein.

Der Durchnittstischler kauft sein Werkzeug im (lokalen) Fachhandel und der Tischlerazubi kauft und benutzt, was er in der Werkstatt vorfindet und Chef oder Ausbilder empfehlen. Hobel sind für Profi-Tischler reine Werkzeuge, denen ist das Image eines Werkzeugs ziemlich egal. Außerdem verliert der Hobel immer mehr an Bedeutung, es wird im gewerblichen Bereich immer mehr geschliffen, meistens maschinell.

(Gute) Holzhobel sind übrigens auch keine Massenprodukte, jeder Tischler kauft zwar irgendwann mal welche, aber dafür geht er einfach in den lokalen Fachhandel und kauft das, was er aus dem Betrieb eben kennt. Imagekampagnen sparen sich die Holzhobelhersteller deshalb wohl. Wenn man die Web-Sites von Firmen wie Veritas, LN auf der einen Seite und Kunz, ECE oder Kirschen vergleicht, so erkennt man recht deutliche Unterschiede, die Zielgruppen sind einfach anders. Das gilt für viele Produkte, die in Foren wie diesem allgemein bekannt sind, im lokalen Fachhandel aber kaum zu finden sind. Japansägen haben es zwar mittlerweile sogar in die meisten Baumärkte geschafft, aber während eine Tormek Schleifmaschine durchaus auch bei Fa. F. Niemann, dem wohl größten Fachgeschäft für (Hand)werkszeug in Kiel am Lager ist, gibt es dort genbau gar keine japanische Schleifsteine. Dafür gibt es aber zum Beispiel eine ganze Menge unterschiedliche Profilmesser und Abweiser für Universalfräsköpfe. Damaszierte, japanische Stemmeisen mit Stückpreisen jenseits der 200 EUR lösen bei 99% aller Tischler Stirnrunzeln aus, sowas sind sehr schöne Liebhaberstücke, die aber im gewerblichen Bereich kaum irgendwo wirklich zur Anwendung kommen.

Wolfgang

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1749
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: CNC

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Da mich die Werbung eher erreicht wie die Kundenansprache der Holzhobelhersteller - welchen Kundenansprache haben die eigentlich?

Guude,

die Holzhobelhersteller pennen einfach.
Wir Profis sind mit abnehmender Firmen- und Azubizahl
schon lange keine relevante Käufergruppe mehr,
und Euch Hobbyleute wissen die einfach nicht richtig anzusprechen.
Selbst deren hoch mechanisierte Fertigung wäre für viele interessante Filme gut.
So geht ein wachsender und zahlungskräftiger Markbereich ohne Gegenwehr
an die Metallkonkurenz.

Gut Holz! J.

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Bei mir überwiegt das Grausen.

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #142586]
Wie viele der dort Arbeitenden diese Anlage im Laufe der Zeit wohl umgebracht oder verstümmelt hat....

Friedrich

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