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In Antwort auf #138855]
Hallo Martin,
Ich arbeite hauptsächlich mit Japansägen.
Ich habe die Dozuki Duo mit Rücken und muß sagen, daß die natürlich sehr viel stabiler ist und optimal für Zinken oder kleine Leisten. Sie hat dafür den Nachteil, daß man sie nicht in den angebotenen Sägeführungen einsetzen kann.
Da ich viel mit Platten arbeite habe ich anfangs verschiedene zweiseitig bezahnte Sägen probiert. Inzwischen bin ich von den Ryobas eher abgekommen. Weniger weil die Rückseite beim Aufteilen eines Brettes manchmal noch ein paar Späne abnimmt, das ist gar nicht schlimm. Schlimmer ist es wenn eine Seite stumpf ist und man die Säge dann nicht wegwerfen will, weil die andere Seite kaum benutzt und damit noch scharf ist. Dann braucht man trotzdem noch eine Säge um die stumpfe Seite zu ersetzen, die dann auch schon langsam wieder stumpf wird... Außerdem besteht eine höhere Verletzungsgefahr wenn der Rücken auch bezahnt ist. Die einseitigen Katabas sind mir da inzwischen lieber. Wenn das Blatt stumpf ist, dann wird das eben ersetzt und gut.
Manche Japansägen sind empfindlich und vertragen nicht alle Hölzer. Ich habe mir vor Kurzem eine Sägeblatt für Hartholz gekauft und bin damit sehr zufrieden. Damit habe ich schon einiges an stabverleimter Buche gesägt und es funktioniert immer noch sehr gut, andere Blätter haben das nicht so lange durchgehalten. Die Längsschnittblätter sind meines Erachtens nicht so empfindlich, das liegt vermutlich am anderen Anschliff. Ganz schlimm auch sind nach meiner Beobachtung Preßspanplatten, aber damit arbeite ich ohnehin nicht gerne.
Auch das letzte Stück des Sägeschnittes ist gefährlich. Wenn man da mit zu viel Schwung durchsägt kann es sein, daß das Sägeblatt unsanften Kontakt mit dem Schraubstock oder der Platte der Werkbank bekommt. Das kann auch tragisch enden (für das Sägeblatt sowieso, den Daumen sollte man aber auch nicht im Weg haben.
Ich hatte auch schon Sägen, die einfach verliefen, da konnte man machen was man wollte. Meist war die Bezahnung irgendwie beschädigt oder das Blatt geknickt (wenn sich mal wieder jemand meine Säge ausgeliehen hatte => das hab ich abgestellt) oder die Säge war einfach stumpf. Das lohnt sich dann nicht da lange rumzumachen. Ich hab mehrfach versucht so eine Säge noch zu retten, das hat nie wirklich zu meiner Zufriedenheit funktioniert.
Was Rolfs Link angeht, so muß ich auch sagen, daß ich für mich auch von hinten anfangen würde zu sägen. Wichtig ist, daß ich im flachen Winkel zur Oberfläche anfange. Dann säge ich entlang dem Riß (in Sägerichtung lassen sich Japansägern gut führen) eine Nut ein, schwenke dann um 90° und säge, bei Leisten und Kanthölzern die bereits gesägte Nut als Führung auf der Rückseite benutzend weiter. Das Blatt läßt sich auch auf der Vorderseite in gewissen Grenzen führen, auf die Rückseite hat man dagegen praktisch keinen Einfluß.
Gruß Horst