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Re: Roubo-Hobelbank

Verfasst: Fr 7. Feb 2014, 17:11
von Martin E
[In Antwort auf #137398]
Hallo Dieter,
Hallo Guido,

Gratulation ! Es ist eine schöne Hobelbank entstanden, wirklich tolle Arbeit.

Der Dokumentation ist zu entnehmen, daß in der Hinterzange Werkstücke bis zu einer Stärke von maximal 45 mm gespannt werden können. Ist mit diesen 45 mm die Hinterzangenmechanik ausgereizt oder müßte ggf. zum senkrechten Spannen von ca. 60 mm dicken Werkstücken eine Verbreiterung der Gleit- und Gewindeplatte erfolgen bzw. gibt es für den beschriebenen Anwendungsfall eine breitere Version des Beschlages ?

Gruß
Martin



Re: Roubo-Hobelbank

Verfasst: Fr 7. Feb 2014, 18:38
von Guido Henn

Hallo Martin,

nein mehr als 45 mm sind leider mit der momentan erhältlichen Gewinde- und Gleitplatte nicht möglich.
Diese beiden Teile müssten dafür entsprechend breiter hergestellt werden, der Rest könnte so bleiben wie er ist.
Ob da mal was geplant ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht.

Schöne Grüße

Guido


low budget variante, geht das?

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 16:59
von daniel s
[In Antwort auf #137411]
Hallo,

Vielen Dank für die Zusammenstellung dieser Anleitung vorweg, das ermutigt mich sehr mich dem Bau von dieser Werkbank zu stellen.

Da bei mir die finanziellen Mittel ehr knapp sind und allein die Buche die ich fürs Gestell nehmen wollte schon alleine recht viel kostet, kam mir der Gedanke der Low Budget Version.
Ich habe mir überlegt die Bankplatten aus einem günstigen Trägerholz zu machen, und die relevanten Flächen und Kanten mit ~10mm Hartholz zu "furnieren", und auch die Eisenteile weitestgehend aus dem Zeich was so eben rumliegt zu nehmen.

Nun ergeben sich dadurch neue Fragen und Herausforderungen bei denen ich hoffe eine hilfreiche Diskusion zu starten.

Die Probleme vorweg:

- Holzwahl
- Einseitiges Furnieren bringt Spannungen im Holzverbund mit sich, die zum Werfen führen können.
- Das Gewicht der Bank wird um Einiges geringer.

- Eine gewöhliche Werkbankspindel so zu integrieren, dass sie sich wie im Orginal im Inneren der Bank dreht und dennoch den Spannbereich frei hält.
- Die Scherenführung.. 2 vernietete Flachstähle?

Und nun die Überlegungen:

Beim Holzhändler um die Ecke wurde mir Fi/Ta Konstruktionsvollholz angeboten, die gäbs in 13m Stücken 6 auf 10, 3.70€ der Laufmeter. Das was ich mir da angeschaut hatte, war jetzt vom Faserverlauf nicht unbedingt so wild wie man es in den Tropen hin und wieder findet, aber bei dem Rat zur "guten Holzwahl" war ich dann doch Skeptisch.
Was ist von diesem KVH zu erwarten, wenn man es ablängt und aushobelt?
Um an einer Werkbank lange Spaß zu haben ist die Formstabilität doch nicht ganz unwichtig, ob da das Umleimen mit Hartholz nun Fluch oder Segen wäre, kann ich nicht einschätzen.
Es Ist ja bereits die Frage nach einer Hirnleiste aufgetaucht, und ich habe den Eindruck, dass es sich in diesem Fall als geeignete Bemühung bewähren könnte.
Ob dann das Holz nicht zusehr am Arbeiten gehindert wird weiß ich aus eigener Erfahrung auch nicht.

Könnte es an der Ecke an der die Vorderzange ansetzt zu einem Versatz zwischen Hirnleiste und Bankplatte kommen?
Wäre der durch das Umleimen der vorderen Kante zu vernachlässigen?
Kann ich den Verbund Hirnleiste+Bankplatte+Umleimer bedenkenlos von oben furnieren?

Hier merke ich eindeutig meinen Mangel an Erfahrung, die es hier zu erweitern gilt.

Die Dichte von Fichte beträgt rund 2 Drittel der von Ahorn, das hat zumindest eine kurze Internetsuche ergeben. Leichter wird sie also wohl auf jedenfall, das werde ich in Kauf nehmen müssen, und vielleicht über andere Tricks ändern.

Zu der Hinterzange kam mir gerade der Gedanke zu einem Schlitten, der an seinen Ecken an Kugellagern geführt eigentlich nicht verkanten sollte, und so versetzt zum Spannbereich von der Spindel anzutreiben wäre. Hier eine schnelle Skizze.

Aber da gibt es sicher soviele Ideen wie Tüftler auf der Welt, wie meine funktioniert werde ich dann berichten, hoffentlich diesmal auch mit Bildern vom Fortschritt :)

Ja, und wie stark der Flachstahl für die Schere sein sollte, da nehm ich wohl auch lieber etwas mehr als weniger. Und auch hier wieder Kugellager geführt.

Die größten Unklarheiten sind also bei dem Aufbau der Bankplatte und wer anhand seiner Erfahrung einschätzen kann, oder eine Idee hat, wie man das am besten Anstellt ist herzlichst gebeten mir seine Gedanken zu offenbaren.

Zuerst einmal werde ich mich ans Gestell machen, da ich noch eine Werkbankplatte habe die ich dem erstmal oben aufpropfen werde. Hier werde ich wohlmöglich noch ein Stück massiger bauen, um auf noch mehr Gewicht zu kommen.

Also dann, ich hoffe hier kommt etwas bei rum, dass wohlmöglich auch Andere motiviert die sich die, sicherlich vorzüglich verarbeitete, Benchcraft Ausrüstung nicht leisten möchten, und auch bei den Holzkosten gerne etwas sparen.

Schönen Gruß
Daniel




Re: low budget variante, geht das?

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 17:46
von David

Hallo Daniel,

ich baue gerade eine Werkbank nach der Anleitung in Paul Sellers Buch "Working Wood". Das Grundprinzip wird in der Youtubeserie (http://www.youtube.com/watch?v=ru2ZiNs_Wek Teil 1) anschaulich (dort nur als Doppelbank extra lang). Dazu ein Schraubstock (https://www.feinewerkzeuge.de/schraub.htm 53ED). Für das Holz habe ich ca 90€ bezahlt, 8x10 für die Beine und die Tischplatte, 4x10 für die Wangen und Querhölzer. Wird allerdings nur 150cm breit und 70 tief mit "well board" (wie heißt das eigentlich im Deutschen?). Ich bin blutiger Anfänger, aber selbst ich hab in 3 Tagen die Konstruktion bis auf die Aussparungen in den Wangen, nochmal putzen und montieren mit Handwerkzeugen hinbekommen.

Ich hoffe damit nicht erneut eine geladene Diskussion losgetreten zu haben. Die Werkbank wird um Längen besser sein als die Kinderhobelbank, die ich bisher habe. Natürlich ist die nicht so schick wie Guidos Roubo, aber dafür wird meine schätzungsweise günstiger und weniger zeitaufwändig sein. Und zu schade für Macken ist sie auch nicht. Für meine Zwecke reicht sie allemal. Es wird wenige Projekte geben, die ich damit nicht umsetzen werden kann.

Viele Grüße
David


Re: low budget variante, geht das?

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 18:19
von daniel s

Hi David,

nein, eine "der dessen Name nicht genannt werden darf" - Diskusion brauchen wir hier wirlich nicht nochmal :)
Ich glaube übrigens, dass Wellboard die "Werkzeuglade" sein dürfte, ich glaub das heißt so.

Es gibt viele Arten von Werkbänken, eine weitere Simple ist wohl die Tür auf 2 Böcken, aber darum geht es mir nicht.
Diese Bank hat viele Feinheiten bei denen es sich lohnt, etwas mehr Aufwand auf sich zu nehmen und dafür in den Genuss von ihnen zu kommen.
Auch auf nen riesen Multiplexstapel würde ich lieber verzichten, wozu mir beim Holzhandel geraten wurde. Da ich Zugang zu einer voll ausgestatteten Tischlerei habe, darfs ruhig auch etwas Anspruchsvoller sein, macht ja auch Spaß.

Schänen Gruß


Re: low budget variante, geht das?

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 18:26
von David

Hallo Daniel,

gut, wenn man auf eine Tischlerei zurückgreifen kann, sieht das sicherlich etwas anders aus. Ich wollte es nur erwähnt werden für Leser, die wie ich nur das Handwerkzeug in ihrem Keller haben und etwas brauchbares bauen wollen. Über Details lässt sich vortrefflich streiten, vieles ist Vorliebe, Gewohnheit oder Überzeugung und das darf ja auch sein. Projekte umsetzen lassen sich auch auf einer Tür, so eine schlichte, stabile Werkbank ist für mich zumindest vorerst vollkommen ausreichend.

Viele Grüße,
David


Re: low budget variante, geht das?

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 21:03
von Andreas N.

Das mit dem Multiplex ist mir auch gerade eingefallen, wenn es aber Massiv sein soll;
vielleicht bei einem Möbelhaus Fragen, wenn die die Küchenabteilung umbauen schmeißen die viele Arbeitsplatten weg.
Da müsste man natürlich etwas suchen aber ich habe mir so drei kleine Platten gekauft. 120x60 125x60 und 165x39 Eiche Stabverleimt.
Dafür habe ich 20€ bezahlt, bei 40 Dicke.
Die hatten auch viel größere nur danach hatte ich nicht gesucht (sogar Nussbaum im Abfall) allerdings dann meist mit einem Loch für Herd oder Waschbecken.

Für die Schere würde ich 3 Flacheisen nehmen



Re: low budget variante, geht das?

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 21:55
von Jens Peter Pauly

Hallo alle miteinander!
Die original Roubos waren aus dem Holz, was gerade billig zu haben war. Meistens Fichte oder Tanne. Es ist also durchaus erlaubt, diese Hölzer zu nehmen. Informiert euch doch einfach einmal über die Möglichkeiten der original Roubo-Bank im Internet. Da gibt es viel material darüber. Mir gefällt allerdings der Entwurf, der hier vorgestellt wurde, auch sehr gut.
Herzlichst
Jens



Re: low budget variante, geht das?

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 22:22
von daniel s

Der Tip mit den Küchenarbeitsplatten ist allerdings gut, wenn auch für die Werkbank für mich nicht so interessant. Christopher Schwarz hat ja auch eine schnelle Werkbank aus stabverleimter Buche aus dem Ikea gebaut, geht alles, aber so wirklich ansprechen tuts mich nicht.
Fi/Ta KVH alleine zu nehmen könnte ich sicher auch erstmal ausprobieren, bin aber dennoch gespannt ob sich noch jemand zu meiner Idee vom Aufbau der Platte äußert.

schönen Gruß
Daniel



Re: Roubo-Hobelbank

Verfasst: Sa 8. Feb 2014, 22:38
von Christoph Meyer
[In Antwort auf #137398]
Hallo,

die Bank ist wirklich sehr schön geworden! Gut gemacht sind auch die Videos, die Benchcrafted Beschläge habe ich noch nicht Aktion gesehen. Da kommt gar nicht erst der Wunsch nach einer Schnellverstellung auf. Die Wagon Vise finde ich noch aus einem anderen Grund sehr praktisch, sie braucht keinen Verstellweg nach rechts über die Bank hinaus. Mir käme das bei meinem Platzmangel sehr entgegen.

Grüße
Christoph