Auswahl Einhandhobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
Beiträge: 5797
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

grob mittel fein

Beitrag von Pedder »


Hallo Dieter,

Danke für die Klarstellung.

Ich habe die JUUMA nur einmal in der Hand gehabt und war schon beeindruckt. Einen alten Stanley würde ich mir jetzt sicher nicht besorgen, wo es auch einen JUUMA gibt.

Von allem, was ich in den letzten Jahren so gelesen und gesehen habe, hat mich die DVD Coarse - Medium - Fine von Christopher Schwarz am meisten beeindruckt. Er postuliert, was eigentlich offensichtlich ist: Für den ersten Schritt am Brett (Schruppen/Schlichten) reicht ein grober Hobel, dann ein Mittelfeiner (Fügen) und nur für den letzten Schritt (Putzen) brauch ich einen Superfeinen. Beim Hobelkauf könte man das so übersetzen, dass die Nummer 5 oder 6 Stanley vom Flohmarkt sein können, die Raubank von Juuma und der Putzhobel von Veritas, Clifton, Lie-Nielsen oder vielleicht auch Kunzplus.

Was mich nach langer Vorrede zu der Frage führt: Kommt eine 5 und länger von Juuma?

Liebe Grüße
Pedder



alexb
Beiträge: 88
Registriert: So 20. Mär 2016, 11:41

Re: Auswahl Einhandhobel

Beitrag von alexb »

[In Antwort auf #126822]
Hallo Michi,

ich habe mir vor kurzem beim Hausherren neben einigen anderen Dingen mal ein paar Einhandhobel "zur Auswahl" bestellt, als da waren die Einhandhobel von:
Juuma, Veritas (Apron Plane und Low Angle Block Plane) und den Einhand-Pockholzhobel von ECE.
Der Low Angle Block Plane war leider gerade nicht auf Lager und wird nachgeliefert. Die drei anderen machen allesamt einen guten Eindruck. Der ECE und der Apron Plane sind schön leicht, haben allerdings keine Maulverstellung. Der Juuma war in durchsichtiger Folie verschweisst, ich wollte diese nicht öffnen, aber er machte einen durchaus guten Eindruck.

Ich warte noch auf den Low Angle Block Plane und glaube, dass es dieser schließlich werden wird. Der ist zwar nicht so leicht wie sein Bruder oder der ECE, hat aber eine Maulverstellung und wird hier im Forum hoch gelobt. Außerdem gibt es recht sinnvolles Zubehör dafür. Der Juuma ist sehr verlockend, vor allem des günstigen Preises wegen. Aber wie Dieter schon weiter unten schreibt, wer innerlich zu Veritas und Co. neigt, sollte lieber diese nehmen.

Gruß,
Alex



Dieter Schmid
Beiträge: 668
Registriert: Di 25. Sep 2018, 21:10
Kontaktdaten:

Re: grob mittel fein

Beitrag von Dieter Schmid »


Hallo Pedder,

No. 5 und No. 6 sind in Arbeit. Wie lange das dauern wird, kann ich allerdings nicht sagen.

Gruß
Dieter



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Einspruch

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #126826]
Hallo Pedder,

grundsätzlich gebe ich Dir mit dem Schrupphobel oder mit einem als Schrupphobel genutzten Jack recht (wenn sich einer diese Arbeit noch antun möchte, ich habe es einmal bei einem Möbelstück gemacht). Ebenfalls stimme ich Dir mit einem superfeinen Putzhobel zu.

Allerdings sollte in meinen Augen auch der #7 oder 8 präzise sein. Gerade habe ich feststellen können, wie wichtig ein genauer Hobel ist. Beim Fügen von 28 mm Brettern für meine Tischplatte. Da mußte ich auch mit der Tiefeneinstellung spielen und da ist es eben ein Genuß, wenn das alles funktioniert und man die Tiefe exakt einstellen kann.

Im übrigen gibt es auch Holzwerker, die benutzen den #7 für alle Arbeiten (z. B. Allen Peters). Die putzen auch kleinere Teile mit dem #7 und da ist Präzision Voraussetzung.

Viele Grüße
Bernhard



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Einspruch stattgegeben!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo,

Bernhard hat da völlig recht: Die Raubank sollte unbedingt hochwertig sein! Bei mir ist es so: Ich habe eine alte Stanlex #8 und eine Veritas- Flachwinkel- Raubank. Die Stanley nehme ich zum groben Abrichten, dafür ist sie optimal. Für die Feinarbeit, wo es auf Genauigkeit ankommt. nehme ich die Flachwinkel- Raubank, und ich weiss wirklich nicht wie ich ohne die auf die erforderliche Genauigkeit konmmen sollte. Putzen kann man mit der auch, ja.

Man muss sich klarmachen: Wenn man mit Handwerkzeigen präzise arbeiten will, muss man als erstes sehr maßgenaue und winklige Bretter (Kanteln, Leisten....)herstellen. Und das geht von Hand nur mit einer wirklich guten Raubank. Genauso, wenn gefügt werden muss: Eine wirklich gute Raubank ist durch nichts zu ersetzen.

Friedrich



Michael_I
Beiträge: 29
Registriert: Fr 21. Jun 2013, 12:42
Kontaktdaten:

Re: Auswahl Einhandhobel

Beitrag von Michael_I »

[In Antwort auf #126828]
Hi Alex,

vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Ich hab mich inzwischen wieder selber übers Ohr gehauen, die unmöglichsten Argumentationen und wildesten Rechnungen bemüht und mir den DX60 bestellt. Umgerechnet auf die nächsten vierzig Jahre, die er benutzt wird, kostet er ja pro Jahr dann keine 5€, also nicht mal 50 Cent im Monat.

Außerdem hab ich jede Menge weit hergeholte Gründe gefunden, warum ich an dem Einhandhobel nicht sparen sollte, und außerdem hab ich ja nochmal einen Haufen Geld gespart, weil ich nicht den NX60 bestellt habe. Dieses gesparte Geld kann ich dann in das nächste Werkzeug investieren, dachte ich mir. Oder so ähnlich.

Viele Grüße,

Michi


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Auswahl Einhandhobel

Beitrag von reinhold »


hallo Michael,
also abgesehen davon, dass Deine Rechenkunststücke Dich jederzeit zum Mitregieren in Berlin qualifizieren könnten, hast Du das Richtige gekauft.
Ich habe den DX60 auch und es ist einer meiner meistgebrauchten Hobel.
Gratuliere !

gruss
reinhold


Pedder
Beiträge: 5797
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Einspruch

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #126830]
Hallo Bernhard,

als Praktiker hast Du ja immer recht. :o) Und es hängt immer von der konkreten Benutzung ab. Wie Friedrich schreibt, zum vorarbeiten die gröber Raubank und die Feine für die Endbearbeitung.

Also: Mehr Hobel!

Liebe Grüße
Pedder



Pedder
Beiträge: 5797
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Auswahl Einhandhobel

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #126832]
Hallo Michael,

Was bei der Rechnung noch völlig fehlt: Der potentielle wiederverkaufswert. Wenn man Lie-Nielsen, Veritas und Clifton anständig behandelt, sinkt der Wert nicht unter 70% des Neupreises.

Liebe Grüße
Pedder


alexb
Beiträge: 88
Registriert: So 20. Mär 2016, 11:41

Re: Auswahl Einhandhobel

Beitrag von alexb »

[In Antwort auf #126832]
Hallo Michi,

Deine Argumentation hat mich doch sehr überzeugt (und amüsiert). Viel Spaß dann mit der Neuerwerbung.

Gruß,
Alex



Antworten