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Re: englische Zinkung
Verfasst: Di 30. Jun 2009, 14:32
von Jan Baumann
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In Antwort auf #124803]
Hallo,
eine weitere Untersuchung, welche sich mit der Stärke von Schwalbenschwanzverbindungen beschäftigt, findet sich in dem Artikel "Testing Joints to the Breaking Point", erschienen in der Zeitschrift Fine Woodworking, March/April 2001.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
Es wurden bei den getesteten Schwalbenschwanzverbindungen die Breite der Zinken sowie der Winkel der Schwalbenschwänze variiert (7° vs. 14°).
Das Ergebnis:
"Dovetails with narrow pins were, on average, 30% stronger than the ones with wide pins."
"When we compared low- and high-angle dovetails (made with standard pins of the same width), we found no significant difference between them."
Viele Grüße
Jan
Re: englische Zinkung ist stabil! *MIT BILD*
Verfasst: Di 30. Jun 2009, 21:19
von TorstenKüpper
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In Antwort auf #124793]
Hallo Michael,
bei dem Tablett unten habe ich schmale Zinken gewählt, weil ich sie schöner als die "übliche" Aufteilung fand.
Trotz intensiver Benutzung und schwerer Beladung hält die Verbindung.
Ich habe da keine Bedenken bezüglich der Stabilität.
Grüße
Torsten

Du sprichst mir aus dem Herzen...
Verfasst: Mi 1. Jul 2009, 01:11
von Andreas Ranogajec
Hallo Torsten ,
eine wirklich schöne Arbeit! ... und wie ich schon bereits versucht habe zu erklären: sehr dekorativ und absolut handwerklich auf dem besten Level!
Re: englische Zinkung
Verfasst: Mi 1. Jul 2009, 07:54
von Florian R
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In Antwort auf #124793]
Hallo,
bei der ganzen Diskusion um traditionelle Holzverbindungen, Belastungen etc. wurde vollkommen vergessen, dass moderne Holzleime wesentlich besser sind, als die in früherer Zeit benutzten.
Bei Schubladen üblicher Größe, spielt es keine Rolle,welche Zinkung verwendet wurde. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass bei vielen Schubladen sogar eine stumpfe Verleimung ausreichen würde (was man natürlich nicht macht)
Von daher kann man getrost die Verbindung wählen, die einem persönlich am ehesten Zusagt, optisch wie auch vom Anspruch her gesehen. An die Belastungsgrenze stößt man dabei sicherlich so schnell ni´cht.
Gruß
Florian
Re: englische Zinkung
Verfasst: Mi 1. Jul 2009, 09:47
von reinhold
hallo Florian,
fall nicht aus dem Fenster !
Eine stumpfe Verleimung, also Hirnholz an Langholz, hält garantiert nicht allzulange. Bei den extremen Belastungen an einer Schublade schon gar nicht.
Ich habe in meiner Sturm- und Drangzeit (lang ist's her) solche Sachen auch schon gemacht und seither gelernt, dass nur der zunftgerechte Umgang mit Holz erfolgsversprechend ist. Die Schreiner blicken auf eine jahrtausendealte Erfahrung mit Holz und seinen Eigenschaften zurück. Man kann das eine oder andere abkürzen, riskiert aber geringere Haltbarkeit, unschöne Optik und tausend andere Probleme.
gruss
reinhold
Re: englische Zinkung ist stabil!
Verfasst: Mi 1. Jul 2009, 22:01
von Hans Bos
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In Antwort auf #124847]
Hallo Torsten,
Danke für das schöne Bild. Vor allem die schlichte Formgebung und die Holzkontraste in deinem Tablett gefällen mir sehr. Dein Nussbaum, und der Boden aus Ahorn?
Übrigens habe ich die Diskussion vom "Englischen Zinkung" mit zunehmender Verwirrung gelesen. Ist man hier im Forum einig das die englische Zinkung der Variant ist mit den schmalen Zinken wie du zeigst, und wie man es zB in DC's Bücher sieht? In diesem Fall sind die Bilder mit Beschreibung bei Spannagel auf pag 92 korrekt, und ist der Text auf pag 91 mE wenigstens verwirrend und vielleicht inkorrekt. Dann sind also nicht nur Beschreibung und Bilder 285 und 286 verwechselt. Oder habe ich die Beiträge der Vorredner missverstanden?
Schöne Grüsse aus Holland,
Hans Bos
Wo sind die Zinkenkünstler...? *NM - Ohne Text*
Verfasst: Do 2. Jul 2009, 16:30
von Andreas Ranogajec
Re: englische Zinkung
Verfasst: Do 2. Jul 2009, 19:59
von Florian L.
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In Antwort auf #124796]
Hallo Hans,
Ich habe das so verstanden:
- Englische Zinkung: Zinken und Schwalben sind genau gleich groß
- Die Bilder (oder Bildunterschriften) 285 und 256 in der Ausgabe von 1954 von "Der Möbelbau" sind irrtümlicherweise vertauscht, der Text ist korrekt.
- Dafür spricht auch, das in meiner 5. Auflage (1945) von "Der Möbelbau" die Bilder noch korrekt bezeichnet sind und zum Text passen!
Grüße
Florian
Antwort an Dich ist weiter oben im thread gelandet *NM - Ohne Text*
Verfasst: Do 2. Jul 2009, 20:02
von Florian L.
Re: Antwort an Florian *MIT BILD*
Verfasst: Sa 4. Jul 2009, 13:37
von Hans Bos
Hallo Florian,
Danke für deine Antwort. Absichtlich habe ich ein Par Tage gelassen für andere Beiträge. Hierbei aber doch noch eine persönliche Reflektion.
Selbstverständlich können wir hier im Forum verabreden was wir mit "Englische Zinkung" bezeichnen wollen. Wir können Herrn Spannagels ausgezeichnetes Buch folgen und sagen: "bei Englische Zinkung sind Schwänze und Zinken ungefähr gleich, bei traditionelle Deutsche Zinkung sind die Zinken bedeutend schmaler als die Schwänze".
Ob eine solche Verabredung für andere und auch in der Zukunft deitlich sein wird und ob die Engländer das gleich so sehen bleiben dabei offene Fragen. Wie "Gedankenanstoss" sieht man auf dem Bild Englische Hände die schmale Zinken ansägen.
Vielleicht ist es vernünftiger alle Verwirrung zu vermeiden, die Bezeichnung "Englische Zinkung" zu vergessen und einfach einig zu sein das der Schreiner das Verhältnis Zinken/Schwänze bestimmt auf esthätischen und konstruktiven Grunden.
Schöne Grüsse aus Holland,
Hans Bos
