Seite 3 von 4
ein Gros? was ist das denn?
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 09:22
von Friedrich Kollenrott
[
In Antwort auf #124505]
Pedder, würde ich Dich nicht kennen, ich erwartete einen Greis mit schlohweißem Haar. Die Bezeichnung Gros habe ich seit meiner eigenen Schulzeit nicht mehr gehört, sie existierte schon damals nur noch in der Schule -Lehrer hängen an sowas, weil man damit die Zeit in der Schule rumbringt- und ich weiss wirklich nicht mehr wiviel das sein soll. 120? Also die TPI's seien Dir verziehen, aber nun auch noch Gros? Ich hoffe nur, Du rechnest nicht mehr mit dem Abakus :-))
Friedrich
ich vergass: Sie ist auf Querschnitt gefeilt. *NM - Ohne Text*
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 09:24
von Friedrich Kollenrott
Re: Herstellung Sägegriff *VIELE BILDER* Teil 1
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 09:32
von Klaus Kretschmar
[
In Antwort auf #124512]
Hallo Thomas,
der Blattschlitz muss von der Vorderseite nach hinten gesägt werden, weil sonst die Säge mit den Hörnchen kollidiert. In die Gehrungssäge müsste der Griff somit hochkant eingespannt werden. Der Platz ist nicht vorhanden.
Bei Wengé ist die Splitterneigung ein echtes Thema. Vor allem die Formgebung der Griffoberseite und der Wangen mit der Feile verursacht regelmässig Ausbrüche an Kanten, die scharf bleiben sollen. Da hilft nur eines: man muss zunächst ein Brett in Überstärke nehmen und die Form herstellen und später den Rohling auf die Enddicke bringen. Man könnte auch dünne Sperrholzzulagen verwenden, die lösbar auf die Seiten geklebt werden, bis die Form hergestellt ist. Das werde ich mal ausprobieren, wenn ich nochmals einen Zebrano-Griff mache. Zebrano splittert noch leichter, als Wengé. Das wirft die Splitter schon weg, wenn es eine Feile nur von weitem sieht :-)
Viele Grüsse
Klaus
1 Gros = 12 Dutzend = 144 Zähne ...
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 09:51
von Alexander Tausch
[
In Antwort auf #124513]
... glaube ich zumindest :-)
Grüße aus HH,
Alex
Wow ..
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 10:17
von Alexander Tausch
[
In Antwort auf #124485]
.. große Klasse Klaus, super Griffe und eine tolle Dokumentation. Ich finde das wirklich beeindruckend. Danke und weiterhin viel Spaß :-)
Gruß,
Alexander
Ein Dutzend, ein Gros, ein Maß. und Schock?!
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 10:25
von Pedder
[
In Antwort auf #124513]
Hallo Friedrich,
Naturwissenschaftler meinen oft, alles alte über Bord schmeißen zu können. Dabei übersehen sie gern, dass nur wenige neue "Erkenntnisse" pro Epoche wirklich als dauerhaft wahr gelten dürfen. Aber ich schweife ab.
Wie Alexander richtig schreibt, ein Gros ist 12hoch2. Also "hundert" im Duodezimalsystem. Im Handel, also dem richtigen Leben, halten sich solche begriffe bis heute. Der Portugiese versendet seine Feilen immer noch im Dutzend.
Vom Schock fange ich jetzt gar nicht an. :o)
http://de.wikipedia.org/wiki/GrosCrosscut verträgt ja immer etwas feiner Zähne, weil die Lücken mehr Rauminhalt haben. Das würde ich wahrscheinlich auch nicht umbezahnen. Der Aufwand steht in keinem günstigen Verhältnis zum Nutzen.
Liebe Grüße
Pedder
Zu bescheiden, Pedder :-)
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 16:37
von Klaus Kretschmar
[
In Antwort auf #124501]
Hallo Pedder,
ich weiss natürlich, welche Ausgangsprodukte du für die Griffschrauben nimmst und dass du den Stahl nicht selbst gekocht hast. Der Unterschied zwischen den Ausgangsschrauben und dem, was letztlich die Griffwangen ziert, rechtfertigt meiner Meinung nach allemal die Bezeichnung "gemacht". Sei mir also nicht böse, wenn ich dabei bleibe :-)
Herzliche Grüsse
Klaus
Pedder, Pedder....
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 20:54
von Friedrich Kollenrott
jetzt hängst Du das aber hoch auf mit Deinem Gros. Zahlensysteme sind keine naturwissenschaftliche Erkenntnis, sondern eine Konvention. Sie zu vereinheitlichen und zu standardisieren, bedeutet einfach eine Beseitigung von Verständigungshindernissen, und besonders schön ist es, wenn man sich auf ein sehr praktisches System einigt, wie es das Dezimalsystem zweifellos ist. Natürlich gibt es Bereiche, wo sich alte eigentlich überholte und unnötig umständliche Systeme lange halten- nicht nur im Handel, auch in der Technik. Der Mensch hält sich gern an dem fest, was er einmal verstanden hat, der Fortschritt kommt eben manchmal nur mit Hilfe der Biologie weiter. So skeptisch bis ablehnend ich gegenüber vielen angeblich fortschrittlichen Neuerungen bin- bei unserem Zahlen- und Maßsystem und dem heute vorgeschriebenen physikalischen Einheitensystemen bin ich frei von jedem Zweifel, das ist ohne Zweifel gut, fortschrittlich und hilfreich. Aber jetzt schweife auch ich ab.
Zur Berechtigung feiner Zahnteilungen bei Querschnittsägen: Ich meine, das lässt sich vor allem mit der Reduzierung der Ausrisse durch feinere Teilung bei Querschnitten begründen. Bei Längsschnitt hast Du mit Deinem Plädoyer für relativ grobe Teilungen (auch für feinere Arbeiten, denke ich) völlig recht. Der Hausherr verkauft Feinsägen europäischer Bauart, also schärfbedürftig, auch mit 1,0 bzw. 1,2 mm Teilung. Erstens kann man sowas wenn überhaupt wohl nur mit Nadelfeilen schärfen (ich gar nicht) und zweitens weiss ich nicht so recht wozu man die braucht - für Zapfen und Zinken jedenfalls nicht.
Grüße nach Kiel, und feile nicht allzulange :-)
Friedrich
Aber Friedrich :o)
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 21:33
von Pedder
Das metrische System, das ich begrüße, ist zwar mit dem Dezimalsystem verküpft, das ist aber nicht zwingend, sonderrn nur eine andere Tradition. Mit dem Duodezimalsystem ist es wie mit Fremdsprachen, eigentlich überflüssig, aber bereichernd.
Die ideale Bezahnung ist die, die mit möglichst vielen Zähnen im Holz möglichst spät verstopft. Oder?
Welches Verhältnis das ist, weiß ich nicht, ich sammle Erfahrungen.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Aber Friedrich und Pedder auch...
Verfasst: Sa 16. Mai 2009, 23:20
von Marc Waldbillig
Hallo Ihr Beiden,
Schön, dass Ihr Euch so befühlt, riecht angenehm, noch.
Gruss ;-)
Marc
p.s. Car la vie est un bien perdu, si on n'a pas vécu comme on l'aurait voulu. (Eminescu) Ca risque de coincer avec les anciens amis... (Marc)