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Re: Griffbau

Verfasst: Fr 6. Mär 2009, 14:40
von Thomas Schuermann

Hallo Philipp,
dazu hatte Pedder schon einmal etwas geschrieben. Es nimmt Schleifbänder und spannt die Griffe dann zum Schleifen ein.

Beste Grüße
Thomas



Re: Griffbau

Verfasst: Fr 6. Mär 2009, 16:39
von Waldemar Leibel

Hallo Klaus und Pedder,
mal wieder super Sachen, die Ihr da zeigt. Gefallen mir auch sehr gut.

Noch kurz eine Frage zur Aufnahme des Sägeblattes/Rücken im Griff. Wie bekommt Ihr den so sauber hin? Ich meine die Einschnitte/Einkerbung in die Tiefe des Griffes. Stemmt Ihr die aus, oder wird das eingesägt.

Grüsse aus Günzburg
Waldemar




Blattschlitz, Rückenaussparung *BILD*

Verfasst: Fr 6. Mär 2009, 17:04
von Klaus Kretschmar

Hallo Waldemar,

das Sägen des Blattschlitzes ist heikel. Wenn der nicht superpräzise gesägt ist, kann man den Griff wegwerfen, weil die Säge verläuft. Er soll auch nur so breit sein, wie das Sägeblatt. Freihändig könnte ich den -im Gegensatz zu Pedder!- niemals sägen.

Deswegen benütze ich hierfür eine völlig plane Granitplatte (kalibriert). Auf diese wird im richtigen Abstand ein Blatt einer Japan-Säge eingespannt.



Das Sägeblatt wird auf die Mitte des Griffes eingestellt, indem Papier unter das Brett, auf das das Blatt gespannt wird, unterlegt wird. Auf der Granitplatte wird dann der Rohling gesägt. Das ergibt wirklich ultrapräzise Schnitte.



Die Aussparung für den Rücken mache ich so, dass zunächst die Flanken von Hand soweit wie möglich gesägt werden. Der Rest wird vorsichtig ausgestemmt.



Viele Grüsse
Klaus




Re: Blattschlitz, Rückenaussparung *BILD*

Verfasst: Fr 6. Mär 2009, 17:38
von Waldemar Leibel

Vielen Dank Klaus! Hmm jetzt gibts keine Ausreden mehr, für die 2 Griffe, die bei mir anstehen...

Waldemar




Sei vorsichtig,

Verfasst: Fr 6. Mär 2009, 17:57
von Pedder

das mach süchtig.

Übrigens, mit meiner Freihandmethode habe ich in letzter Zeit etwa 6 Rohlinge versemmelt. Zeit, die Methode zu wechseln.

Marcs Säge aus Luxemburger Birne bleibt daher ein Einzelkind. :o(

Liebe Grüße
Pedder



Warnung ist begründet ...

Verfasst: Fr 6. Mär 2009, 18:14
von Klaus Kretschmar

Hallo Pedder,

ich glaube, du hast recht. Im Moment ertappst du mich dabei, einen geschlossenen Griff aus Birnbaum zu machen :-).

Herzliche Grüsse
Klaus




Zähne neu setzen *MIT BILD*

Verfasst: Sa 7. Mär 2009, 20:48
von Pedder
[In Antwort auf #123843]
Hallo Marc,

heute brauchte mal wieder eine Säge größere Zähne. Da habe das Setzen der neuen Zähne noch einmal mit Bildern beschrieben. Größere Bilder gibt's im Blog.

Liebe Grüße
Pedder




Re: Die "Kleine" ist fertig. *BILD*

Verfasst: Mi 11. Mär 2009, 10:04
von Hans
[In Antwort auf #123874]
Hallo Pedder,
ich bin ja immer wieder aufs neue verzückt, was man mit handwerklichem Geschick so alles machen kann. Ich glaub, ich würd an der Geduld scheitern, ein Sägeblatt zu feilen :-) Dafür kann ich 20 Stunden am Stück hinterm Computer sitzen und Steuerungen programmieren - jeder hat so sein Steckenpferd :-)

Aber eigentlich hätte ich mal eine kleine Frage zu den Griffen.
Hat die Form eigentlich irgendeien funktionalen Sinn - also abgesehen davon, daß man die Säge gut halten kann, daß der Winkel und der Schwerpunkt stimmt etc. - ich mein die "Verschnörkelungen" rundherum, oder sind das einfach nur ästethische "Designmerkmale"?

Schöne Grüße aus Wien
Hans



Re: Die "Kleine" ist fertig. *BILD*

Verfasst: Mi 11. Mär 2009, 14:30
von Pedder

Hallo Hans,

vielen Dank für das Lob. Soo schwer ist das Setzen neuer Zähne nun auch nicht. Ich würde das aber nicht als erstes mir einer neuen Adria ausprobieren.

Zu diesem Griff kann ich nicht viel sagen, es ist Klaus' Design inspiriert von einer sehr alten Säge aus England. Es gab damals eine kaum überschaubare Vielzahl von Sägenherstellern in Sheffield. Das wird zu diesen optisch gefälligen Modellen geführt haben. Noch heute entscheidet sich so manch einer ja nur deshalb für Lie-Nielsens Hobel, weil er sie schöner findet, als Veritas'.

Ich denke daher, es ist fast nur Dekoration. Das kann man gut an den Sägen aus den 1970ern erkennen, die auf die schnörkel verzichtet haben. Keine schlechten Sägen, aber grausam hässlich Griffe.

Liebe Grüße
Pedder




Re: Die "Kleine" ist fertig. *BILD*

Verfasst: Mi 11. Mär 2009, 18:58
von Klaus Kretschmar

Hallo Hans,

die Alten wussten in aller Regel, was sie taten. Bei Werkzeuggriffen kommt es meiner Meinung nach massgeblich darauf an, die Schnittstelle zwischen Mensch und Werkzeug so gut wie möglich zu gestalten. Je geschmeidiger der Griff der Hand angepasst ist, umso besser ist der Kraftschluss und damit die Kontrolle des Werkzeugs.

Daher meine ich, dass die 3 "Hörnchen" eines Sägegriffs eine wichtige Funktion erfüllen. Sie sorgen dafür, dass der Kontakt zwischen Hand und Wekzeug so gross und so eng wie möglich ist (ähnlich dem Griff einer Sportpistole, der der Hand des Sportlers angepasst ist, um den Kraftschluss zu optimieren).

Wenn man eine zu seiner Hand genau passende Säge mit einer Baumarkt-Säge vergleicht, spürt man den Unterschied, noch ohne die Werkzeuge benutzt zu haben.

Die Elemente auf der Griff-Oberseite dürften tatsächlich nur gestalterische Funktion haben.

Viele Grüsse
Klaus