Wahl eines Rauhbankes
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Aber Liebe Leute...
[In Antwort auf #121086]
Kauft und macht!
Na ja, frech ist das schon von mir. Ich gebe es zu. Eine Flachwinkelraubank ist derzeit nicht das beste Angebot. Warum? Sie ist leicht und das Eisen dick und schwierig in eine starke Rundung zu bringen.
Derzeit würde ich in einen #8 von Lie-Nielsen investieren, noch nie war die Schwergewichtige so preiswert. Oder aber denkt an die Cliftons, falls es euch nur um das Gewicht geht, sie spielt in der ebengleichen Liga, die #7.
Aber bitte, falls ihr keine hochgelegten Hobelbänke habt und noch hobeln wollt, nehmt eine Raubank mit vernünftigem Griff - auf den Winkel kommt's an und arbeitet. Ja, lange Arbeit, im Sinne von Mühe, Ausdauer, Schweiß und Rückenweh lassen euch zum Bankhobel greifen. Schwungmasse, schnelles Schleifen und Abziehen, komfortable Tiefeneinstellung lassen das Arbeiten lieben...
Gruß ;-)
Marc
Kauft und macht!
Na ja, frech ist das schon von mir. Ich gebe es zu. Eine Flachwinkelraubank ist derzeit nicht das beste Angebot. Warum? Sie ist leicht und das Eisen dick und schwierig in eine starke Rundung zu bringen.
Derzeit würde ich in einen #8 von Lie-Nielsen investieren, noch nie war die Schwergewichtige so preiswert. Oder aber denkt an die Cliftons, falls es euch nur um das Gewicht geht, sie spielt in der ebengleichen Liga, die #7.
Aber bitte, falls ihr keine hochgelegten Hobelbänke habt und noch hobeln wollt, nehmt eine Raubank mit vernünftigem Griff - auf den Winkel kommt's an und arbeitet. Ja, lange Arbeit, im Sinne von Mühe, Ausdauer, Schweiß und Rückenweh lassen euch zum Bankhobel greifen. Schwungmasse, schnelles Schleifen und Abziehen, komfortable Tiefeneinstellung lassen das Arbeiten lieben...
Gruß ;-)
Marc
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Freiwinkel + Spanbrecher
[In Antwort auf #121083]
Hallo,
der Flachwinkler hat einen geringeren Freiwinkel (12° beim Veritas, beim klassischen Stanley o.ä. 20° bei 25° Fase am Eisen), der theoretisch ein tiefes Penetrieren des Eisens erschwert. Wie stark der Effekt ist, hängt ganz sicher auch vom Holz ab.
Zudem dürfte sich bei stärkeren Spänen der Spanbrecher positiv bemerkbar machen. Das kann man vermutlich auch nicht ohne weiteres durch einen hohen Schnittwinkel beim Flachwinkler ausgleichen, weil der dann bei starker Spanabnahme entsprechend schwer zu schieben ist.
Das sind allerdings alles nur Überlegungen, mir fehlt ein großer Flachwinkler um tatsächlich vergleichen zu können :-)
Grüße aus HH,
Alex
Hallo,
der Flachwinkler hat einen geringeren Freiwinkel (12° beim Veritas, beim klassischen Stanley o.ä. 20° bei 25° Fase am Eisen), der theoretisch ein tiefes Penetrieren des Eisens erschwert. Wie stark der Effekt ist, hängt ganz sicher auch vom Holz ab.
Zudem dürfte sich bei stärkeren Spänen der Spanbrecher positiv bemerkbar machen. Das kann man vermutlich auch nicht ohne weiteres durch einen hohen Schnittwinkel beim Flachwinkler ausgleichen, weil der dann bei starker Spanabnahme entsprechend schwer zu schieben ist.
Das sind allerdings alles nur Überlegungen, mir fehlt ein großer Flachwinkler um tatsächlich vergleichen zu können :-)
Grüße aus HH,
Alex
Rauhbänke...
Hallo Alexander,
ich seh' das genauso wie Du!
Die Domäne des Flachwinklers ist der feine Span (bis etwa 1/10 mm). Durch das superenge Hobelmaul, wo der dünne Span gerade durchpasst, wird weitgehend ausrißfreies Hobeln auch ohne Spanbrecher möglich (die verschiedenen Eisen mit unterschiedlichen Keilwinkeln bieten noch weitere Möglichkeiten); das heißt nicht, dass man mit dem Flachwinkler nicht auch dickere Späne hobeln könnte (die Verstellung macht das ja im Handumdrehen möglich), nur muß man dann eventuell mit Ausrissen rechnen - wie bei einem Schlichthobel!
An Rauhbänken besitze ich einen Stanley No.6 und eine alte hölzerne Rauhbank mit einer Länge von 650 mm. Zum Flächenhobeln benutze ich die Hölzerne nicht so gern, weil mir der Schwerpunkt zu hoch ist. Sehr gut geeignet ist sie jedoch für das Arbeiten mit der Füglade (gute Gleiteigenschaften und gute Auflage des Hobelkörpers).
Als "Zwischending" hab' ich noch meinen geliebten Veritas Low Angle Jack Plane. Ich finde an diesem Hobel keine Kritikpunkte, außer der etwas zu feinfühligen Schnitttiefenverstellung. Mit dem Griff hab' ich überhaupt keine Probleme.
Ich kann mir deshalb vorstellen, dass es auch mit der Veritas Flachwinkel-Rauhbank einen Riesen-Spaß macht zu Arbeiten. Schade nur, dass dieser Hobel keine, zur Sohle, rechtwinklige Wangen hat (deshalb fällt die Verwendung in der Füglade weg) - aber da könnte man sich bestimmt was "basteln".
Gruß
Bernhard
Achtung: starker Tobak
[In Antwort auf #121090]
Hallo Marc,
ich liebe flammende Plädoyers, deshalb habe ich mich über Deinen Beitrag gefreut. Du magst Lie Nielsen und ich freue mich schon darauf, die irgendwann mal auszuprobieren.
Aber wenn Du Preise vergleichst, kannst Du nicht die Importpreise für einen LieNielsen-Hobel mit den einheimischen Preisen für einen Veritas vergleichen. 15 kleine Birnen sind nun mal nicht 12 große Äpfel. ;o) Die Flachwinklerauhbank kostet in jedem Fall einen dreistelligen Euro-Betrag weniger, als ein LN. Das ist für viele, so auch mich, ein Kriterium.
Das Gewicht eines Standardhobels ist, bitte korrigiere mich, bei gleicher Länge doch nur wegen des Frosches größer. Da dieser den Schwerpunkt nach oben verschiebt, erkenne ich den Vorteil nicht.
Die Eisen-Einstellung: Heute bezweifelt wohl niemand mehr ernsthaft, dass eine Hammer- und Keileinstellung die genaueste und schnellste Einstellung ist. Alle Lösungen mit Schrauben sind da nur faule Kompromisse. Das ist weder bei den Standardhobeln noch bei den Flachwinkler gut gelöst. Der neue Kunz könnte da Abhilfe schaffen. Bleibt festzuhalten, das der Veritas das gleich System benutz, wie die Könige der Hobel, die Infills.
Also der Griff als das, was gegen den Veritas-Flachwinkel spricht. Er ist zu steil. Wieso die das nicht ändern, obwohl es inzwischen ein Running Gag in den weltweiten Foren ist, verstehe ich nicht! Kann man aber selber anpassen. Die Beiträge von Alice Frampton und Derek Cohen kennst Du sicher.
Das Kernthema: Kann man mit Flachwinklern wirklich keine dicken Späne abheben? Und wenn weshalb? Das Argument von Alexander überzeugt mich nicht. Der Eindringwiderstand hängt nach meiner Vorstellung in erster Linie vom Keilwinkel ab und nicht vom Freiwinkel. Natürlich ist der Keilwinkel bei den Flachwinklern größer, wenn sie den gleichen Schnittwinkel haben. Aber warum sollten Sie? Wenn ich dicke Späne abheben will, nehme ich doch nicht das Eisen mit 38° Keilwinkel, sondern das mit 25°. Und an ein so spitzes Eisen kann man auch relativ leicht eine starke Krümmung/Chamber anbringen.
Das Argument das jetzt kommt, ist alt: Ich will im Arbeitsfluss nicht Messer wechseln müssen. .... Da kann ich nur sagen: Dann brauchst Du eben zwei Flachwinkelrauhbänke. Hast Du schon 200 EUR gespart. ;o)
Duck und wech!
Liebe Grüße
Pedder
Hallo Marc,
ich liebe flammende Plädoyers, deshalb habe ich mich über Deinen Beitrag gefreut. Du magst Lie Nielsen und ich freue mich schon darauf, die irgendwann mal auszuprobieren.
Aber wenn Du Preise vergleichst, kannst Du nicht die Importpreise für einen LieNielsen-Hobel mit den einheimischen Preisen für einen Veritas vergleichen. 15 kleine Birnen sind nun mal nicht 12 große Äpfel. ;o) Die Flachwinklerauhbank kostet in jedem Fall einen dreistelligen Euro-Betrag weniger, als ein LN. Das ist für viele, so auch mich, ein Kriterium.
Das Gewicht eines Standardhobels ist, bitte korrigiere mich, bei gleicher Länge doch nur wegen des Frosches größer. Da dieser den Schwerpunkt nach oben verschiebt, erkenne ich den Vorteil nicht.
Die Eisen-Einstellung: Heute bezweifelt wohl niemand mehr ernsthaft, dass eine Hammer- und Keileinstellung die genaueste und schnellste Einstellung ist. Alle Lösungen mit Schrauben sind da nur faule Kompromisse. Das ist weder bei den Standardhobeln noch bei den Flachwinkler gut gelöst. Der neue Kunz könnte da Abhilfe schaffen. Bleibt festzuhalten, das der Veritas das gleich System benutz, wie die Könige der Hobel, die Infills.
Also der Griff als das, was gegen den Veritas-Flachwinkel spricht. Er ist zu steil. Wieso die das nicht ändern, obwohl es inzwischen ein Running Gag in den weltweiten Foren ist, verstehe ich nicht! Kann man aber selber anpassen. Die Beiträge von Alice Frampton und Derek Cohen kennst Du sicher.
Das Kernthema: Kann man mit Flachwinklern wirklich keine dicken Späne abheben? Und wenn weshalb? Das Argument von Alexander überzeugt mich nicht. Der Eindringwiderstand hängt nach meiner Vorstellung in erster Linie vom Keilwinkel ab und nicht vom Freiwinkel. Natürlich ist der Keilwinkel bei den Flachwinklern größer, wenn sie den gleichen Schnittwinkel haben. Aber warum sollten Sie? Wenn ich dicke Späne abheben will, nehme ich doch nicht das Eisen mit 38° Keilwinkel, sondern das mit 25°. Und an ein so spitzes Eisen kann man auch relativ leicht eine starke Krümmung/Chamber anbringen.
Das Argument das jetzt kommt, ist alt: Ich will im Arbeitsfluss nicht Messer wechseln müssen. .... Da kann ich nur sagen: Dann brauchst Du eben zwei Flachwinkelrauhbänke. Hast Du schon 200 EUR gespart. ;o)
Duck und wech!
Liebe Grüße
Pedder
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Richtig Marc, ...
[In Antwort auf #121090]
das habe ich ja oben auch schon angemerkt: die Griffposition wäre heute für mich auch ein entscheidender Punkt beim Kauf eines Hobels.
Ich habe meine Hobelbank höher gelegt (90 cm bei 181 cm Körpergröße), und sie könnte noch ein paar cm vertragen.
Bei einer tieferen Position ist ein Arbeiten mit den Veritas-Hobeln in für mich eine Qual, da sollte Lee Valley mal nachbessern.
Grüße
Torsten
das habe ich ja oben auch schon angemerkt: die Griffposition wäre heute für mich auch ein entscheidender Punkt beim Kauf eines Hobels.
Ich habe meine Hobelbank höher gelegt (90 cm bei 181 cm Körpergröße), und sie könnte noch ein paar cm vertragen.
Bei einer tieferen Position ist ein Arbeiten mit den Veritas-Hobeln in für mich eine Qual, da sollte Lee Valley mal nachbessern.
Grüße
Torsten
Re: Freiwinkel + Spanbrecher
[In Antwort auf #121092]
Hallo Alexander,
Deine Aussage mit dem Freiwinkel ist sicher richtig - wenn Du von einem Stechbeitel ausgehst... bei einem Hobel ist meinem physikalischen Verständnis nach nur der Winkel zwischen Sohle und Fase ausschlaggebend. Denn Du stichst ja nicht mit dem Eisen ins Holz, sondern ziehst es mit dem Hobelkörper als "Anschlag" übers Brett. Ein gewisser Freiwinkel ist schon vonnöten, um am Anfang des Hobelstrichs ins Holz eindringen zu können. Wenn das Messer mal drin ist, ist - rein theoretisch - sogar ein Freiwinklel von 0° möglich, allerdings wird das Messer dann früher oder später wieder auftauchen...
Der Widerstand, den der Hobel dem schiebenden entgegensetzt, ist meiner Meinung nach nur vom Schnittwinkel abhängig, und damit meine ich den Winkel zwischen Fase und Brettoberfläche. Beim Flachwinkler ist der Winkel aber leichter veränderbar, weil ich die Fase "einfach" umschleifen kann - beim "Steilwinkler" ist dieser Winkel durch die Auflage des Hobelmessers festgelegt und nicht - zumindest nach unten - änderbar.
Korrigiert mich bitte wenn ich jetzt einen totalen blödsinn verbreitet haben sollte :-)
Hallo Alexander,
Deine Aussage mit dem Freiwinkel ist sicher richtig - wenn Du von einem Stechbeitel ausgehst... bei einem Hobel ist meinem physikalischen Verständnis nach nur der Winkel zwischen Sohle und Fase ausschlaggebend. Denn Du stichst ja nicht mit dem Eisen ins Holz, sondern ziehst es mit dem Hobelkörper als "Anschlag" übers Brett. Ein gewisser Freiwinkel ist schon vonnöten, um am Anfang des Hobelstrichs ins Holz eindringen zu können. Wenn das Messer mal drin ist, ist - rein theoretisch - sogar ein Freiwinklel von 0° möglich, allerdings wird das Messer dann früher oder später wieder auftauchen...
Der Widerstand, den der Hobel dem schiebenden entgegensetzt, ist meiner Meinung nach nur vom Schnittwinkel abhängig, und damit meine ich den Winkel zwischen Fase und Brettoberfläche. Beim Flachwinkler ist der Winkel aber leichter veränderbar, weil ich die Fase "einfach" umschleifen kann - beim "Steilwinkler" ist dieser Winkel durch die Auflage des Hobelmessers festgelegt und nicht - zumindest nach unten - änderbar.
Korrigiert mich bitte wenn ich jetzt einen totalen blödsinn verbreitet haben sollte :-)
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so sehe ich das aber nicht...
[In Antwort auf #121090]
Hallo Marc,
dafür, dass Du nicht mit einem solchen Hobel arbeitest, hängst Du Dich aber sehr weit aus dem Fenster. Ich hätt den Griff an der Veritas auch gern etwas weniger steil. Aber gravierend ist es nicht. Beim Schärfen muss man etwas mehr Material wegschleifen. Dafür hat man nicht die Fummelei mit dem Spanbrecher.
Wenn man viel mit der Raubank arbeitet, ist es sowieso ratsam, eine Raubank für das Grobe zu haben (bei mir ists die alte Stanley #8, eine hölzerne ist sicher auch sehr gut dafür) und eine fürs Feine. Das ergibt sich auch schon daraus, dass anfangs das Holz oft nicht sauber ist, ein sehr scharfer Hobel nimmt das übel. Und dann für die Feinarbeit die bessere Raubank. Und da ist ein Flachwinkler unübertroffen, und ich würd für diese Arbeiten meinen BUJ nicht gegen einen #8 von LN tauschen.
Und bitte bedenke auch: Diese Hobel kosten alle sehr viel Geld, und ein #8 eben noch deutlich mehr als die Flachwinkler. Mir wär er zu teuer, irgendwo hört der Spaß auf.
Friedrich
Hallo Marc,
dafür, dass Du nicht mit einem solchen Hobel arbeitest, hängst Du Dich aber sehr weit aus dem Fenster. Ich hätt den Griff an der Veritas auch gern etwas weniger steil. Aber gravierend ist es nicht. Beim Schärfen muss man etwas mehr Material wegschleifen. Dafür hat man nicht die Fummelei mit dem Spanbrecher.
Wenn man viel mit der Raubank arbeitet, ist es sowieso ratsam, eine Raubank für das Grobe zu haben (bei mir ists die alte Stanley #8, eine hölzerne ist sicher auch sehr gut dafür) und eine fürs Feine. Das ergibt sich auch schon daraus, dass anfangs das Holz oft nicht sauber ist, ein sehr scharfer Hobel nimmt das übel. Und dann für die Feinarbeit die bessere Raubank. Und da ist ein Flachwinkler unübertroffen, und ich würd für diese Arbeiten meinen BUJ nicht gegen einen #8 von LN tauschen.
Und bitte bedenke auch: Diese Hobel kosten alle sehr viel Geld, und ein #8 eben noch deutlich mehr als die Flachwinkler. Mir wär er zu teuer, irgendwo hört der Spaß auf.
Friedrich
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Re: Achtung: starker Tobak
[In Antwort auf #121094]
Hi Pedder,
ganz kurz zur Eiseneinstellung: ich finde, die getrennte Einstellung bei Stanley und baugleichen Modellen funktioniert besser (wenn ordentlich verarbeitet) als der "Norris-Adjuster". Da möchte ich aber andererseits auch nicht streiten, weil das eben nicht jeder so sieht.
Zum Freiwinkel: Holz ist elastisch. Es wird durch die Schneide nicht nur geschnitten, sondern auch komprimiert. Das Holz dekomprimiert sofort wieder, wenn der Druck nachlässt. Ein zu geringer Freiwinkel bietet eine größere Fläche für "Gegendruck", daher ist ein tiefes Eindringen des Eisens schwieriger. Der Effekt ist bei Nadelhölzern i.d.R. deutlich stärker als bei harten Laubhölzern.
Eine Rundung des Eisens macht das Eindringen leichter, das Prinzip kennt man vom Schrupphobel. Das trifft aber gleichermaßen auf beide Hobeltypen zu.
Wenn man die Rahmenbedingungen gleicht setzt (Schnittwinkel 45°, gerade Schneide oder in der Projektion identische Krümmung), macht der geringere Freiwinkel beim Flachwinkler ein tiefes Eindringen schwerer. Gleichzeitig ist bei gleicher (starker) Spanabnahme ein besseres Ergebnis bei dem mit Spanbercher ausgerüsteten Hobel zu erwarten.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin keineswegs ein Gegner der Flachwinkler, ganz im Gegenteil. Aber ich denke schon, dass die Hobeltypen in verschiedenen Einsatzgebieten ihre jeweiligen Vorteile ausspielen.
Preise, Schwerpunkt, Griffe etc. lasse ich jetzt mal außen vor.
Gruß Alex
Hi Pedder,
ganz kurz zur Eiseneinstellung: ich finde, die getrennte Einstellung bei Stanley und baugleichen Modellen funktioniert besser (wenn ordentlich verarbeitet) als der "Norris-Adjuster". Da möchte ich aber andererseits auch nicht streiten, weil das eben nicht jeder so sieht.
Zum Freiwinkel: Holz ist elastisch. Es wird durch die Schneide nicht nur geschnitten, sondern auch komprimiert. Das Holz dekomprimiert sofort wieder, wenn der Druck nachlässt. Ein zu geringer Freiwinkel bietet eine größere Fläche für "Gegendruck", daher ist ein tiefes Eindringen des Eisens schwieriger. Der Effekt ist bei Nadelhölzern i.d.R. deutlich stärker als bei harten Laubhölzern.
Eine Rundung des Eisens macht das Eindringen leichter, das Prinzip kennt man vom Schrupphobel. Das trifft aber gleichermaßen auf beide Hobeltypen zu.
Wenn man die Rahmenbedingungen gleicht setzt (Schnittwinkel 45°, gerade Schneide oder in der Projektion identische Krümmung), macht der geringere Freiwinkel beim Flachwinkler ein tiefes Eindringen schwerer. Gleichzeitig ist bei gleicher (starker) Spanabnahme ein besseres Ergebnis bei dem mit Spanbercher ausgerüsteten Hobel zu erwarten.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin keineswegs ein Gegner der Flachwinkler, ganz im Gegenteil. Aber ich denke schon, dass die Hobeltypen in verschiedenen Einsatzgebieten ihre jeweiligen Vorteile ausspielen.
Preise, Schwerpunkt, Griffe etc. lasse ich jetzt mal außen vor.
Gruß Alex
Re: Wahl eines Rauhbankes
[In Antwort auf #121081]
Hallo Hans,
wenn es irgend möglich ist, dann sollten die Lamellen der Bankplatte schon vor dem Verleimen relativ plan sein und beim Verleimen darauf geachtet werden, wenig Versatz zueinander zu bekommen. Um so weniger aufwendig wird das Planen.
Ich hatte Lamellen verleimt, so wie sie von der Kreissäge fielen. Ohne sie zuvor abzurichten, weil mir ja noch die Hobelbank fehlte. Der Erfolg - sehr viel Aufwand beim Ebnen der Platte.
Viele Grüsse nach Holland!
Rolf
Hallo Hans,
wenn es irgend möglich ist, dann sollten die Lamellen der Bankplatte schon vor dem Verleimen relativ plan sein und beim Verleimen darauf geachtet werden, wenig Versatz zueinander zu bekommen. Um so weniger aufwendig wird das Planen.
Ich hatte Lamellen verleimt, so wie sie von der Kreissäge fielen. Ohne sie zuvor abzurichten, weil mir ja noch die Hobelbank fehlte. Der Erfolg - sehr viel Aufwand beim Ebnen der Platte.
Viele Grüsse nach Holland!
Rolf
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- Registriert: Di 23. Feb 2016, 17:41
Re: Freiwinkel + Spanbrecher
[In Antwort auf #121096]
Hallo Hans,
ich habe etwas weiter oben unter Pedders Beitrag noch etwas zu der Freiwinkel-Thematik geschrieben.
Gruß,
Alex
Hallo Hans,
ich habe etwas weiter oben unter Pedders Beitrag noch etwas zu der Freiwinkel-Thematik geschrieben.
Gruß,
Alex