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In Antwort auf #115794]
hallo Heiko,
ich habe ein problem aufgezeigt, ohne zu behaupten die lösung dafür parat zu haben ( finde ich auch schade).
aber außer selbstverteidigungsversuchen a la "mir g`fallt`s halt" ist noch nicht viel dabei rausgekommen.
eigentlich wollte ich über die zukunft reden, jetzt sind wir in der vergangenheit.
also ein paar anmerkungen zu Deinen anmerkungen:
"Zum einen entwickelt sich ein Stil aus dem anderen."
dem kann ich devinitiv nicht zustimmen. ein neuer stil entstand meißtens durch einen radikalen bruch mit dem vorhergegangenen.
z.b. ein zitat von hans sedlmayr# zum rokoko: "diese ganze bewegung ist eine wirkliche revolution gewesen, ....ein radikaler bruch nicht nur mit dem stil des hohen louisXIV, ..."
der bruch fand statt anlässlich des todes louisXIV, andere sprechen von einem dicken schlussstrich.
könnte unzählige zitate zu div.stilrichtungen liefern.
"Den Menschen in der jeweiligen Epoche war auch nicht bewußt, in welcher sie sich gerade befanden. Kein Schreiner im Barock hat jemals gesagt "so, ab heute ist Rokoko!" Diese bezeichnungen hat die Nachwelt erst geprägt. "
die menschen wussten das haarscharf, und haben den stil den sie vertreten haben mit brandreden gegen anhänger anderer stilrichtungen leidenschaftlich verteidigt (rokoko vs. klassizismus)
anders könnte ein stil auch garnicht bestehen. immerhin steht dieser ja für eine ganz konkrete lebensart und weltanschauung.
rokoko hieß style rocaille. ohne namen währe eine abgrenzung zu anderen stilformen recht mühsam gewesen.
der begriff maschienenesthätik und der verwendete zusammenhang ist leider nicht von mir,
sondern von Heinrich Kreisel#.
"zum thema handwerkliche...."
leider wirfst auch Du mir schnörkel und wuchtige profile vor, obwohl davon nie die rede war.
sonst habe ich diesem absatz absolut nichts entgegenzuhalten.
ich habe lediglich die moderne formensprache zum thema gemacht.
"das ihm gut gefällt kopiert"
finde ich auch nicht schlimm. dazu sage ich aber nocheinmal:
es währe nicht schlecht, wenn daß was gefällt auch allgemein gültigen esthätischen. ansprüchen gerecht werden würde.
das heisst, man baut ein möbel nach, das, wie auch Du sagst, z.b.die richtigen proportionen hat.
gruß,
harald
# Hans Sedlmayr, prof. für architektur a.d. hochschulen Wien, München, Salzburg, aufsatz in "Europäisches Rokoko",katalog zur gleichn. ausstellung.
# Heinrich Kreisel, einer der bedeutendsten kunsthistoriker des 20.jhdts.,die kunst des deutschen möbels, band 3