Seite 3 von 5

Re: Gönnen...

Verfasst: Mi 1. Mär 2006, 22:43
von Marc Waldbillig

Hallo Bernhard,

Gönnen tu ich jedem das, was er mag. Das war auch nur meine persönliche Meinung. Ja, die Japaner treiben's heutzutage auch ganz schön bunt, wenn ich mir die Oberfläche von so manchem Stechbeitel anschau. Da hat wohl wer die inspiriert in letzter Zeit. Ob's der Westler war? Kann sein.

In der Relation muss ein Lohn heute ja auch noch mehr decken als früher. Ich denke, man müsste von einem Standardhobel ausgehen und dann Vergleiche anstellen. Dann liegt man bei LNs vielleicht bei vierfachem Wert zu einem ähnlichen Holzhobel. Diese Relation gab's auch früher zwischen Stanley-Typen und englischen Infills. Und die heutigen Edelhobel? 60 Euro zu 1800? Das ist doch happig!

Werkzeug sollte man meiner Meinung nach gerne in die Hand nehmen. Es sollte haptisch angenehm sein, uns geradezu einladen, etwas damit zu tun. Und nicht gefallen wie ein Schmuckstück.

Gruß, Marc




Re: Stilvoll(?) oder A***hgeweih... na ja

Verfasst: Mi 1. Mär 2006, 23:28
von Friedrich Kollenrott
[In Antwort auf #111112]
für mich ist so ein Werkzeug eine Lachnummer.

Friedrich



Infills schon "damals" Luxus?

Verfasst: Do 2. Mär 2006, 14:03
von Gerhard
[In Antwort auf #111135]
Hallo,

nur mal als Überlegung. Waren gut gemachte Infill Hobel nicht auch schon zu Zeiten Ihrer Einführung ein Luxusobjekt oder zumindest ein Statussymbol?

Die Hobel gab es ja wohl hauptsächlich in den rund 50 Jahren vor dem ersten Weltkrieg, als hölzerne wie gußeiserne Hobel durchaus schon industriell hergestellt wurden.

Warum also keinen Infill als Sammlerstück?

Viele Grüße,
Gerhard




Re: Elfenbein am Hobel?

Verfasst: Mi 8. Mär 2006, 18:37
von Andreas N.
[In Antwort auf #111073]
Die Hobel sehen, hä, interessant aus. Sind die Keile aus Elfenbein wirklich benutzbar?? Benutzt Irgenwer solche Werkzeuge? Selbst die verzierten Teile in Museen, die von Fürsten und Königen, für´s Heimwerken verwendet wurden, sehen weniger empfindlich aus.
Andreas N.




Re: Elfenbein am Hobel?

Verfasst: Do 9. Mär 2006, 07:51
von Wolfgang Jordan

Hallo Andreas,

in England wurde vor einigen Jahren ein römischer Hobel aus Elfenbein gefunden, siehe diesen Beitrag:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/421
Ob damit aber wirklich gehobelt wurde oder er nur bei Cäsar auf dem Kamin stand, weiß ich auch nicht.

Gruß, Wolfgang




Re: Elfenbein am Hobel Keil?

Verfasst: Do 9. Mär 2006, 11:49
von Andreas N.

Ich bezog mich vorallem auf die Schlagbeanspruchung und den Druck der im Keilwiederlager mit gleichzeitiger starker Reibung wirkt; bei der sich Holzkeile etwas verformen. Bei den Hobeln in Museen hab ich zwar schon Elfenbein gesehen aber nie als Keil.
Schöne Grüße
Andreas N.




Re: Elfenbein am Hobel Keil?

Verfasst: Do 9. Mär 2006, 13:12
von Ulrich Lanz

Hallo Andreas,

konkretes zum Frage kann ich nicht beisteuern, aber vielleicht einen Hinweis: Ich durfte vor kurzem meine Töchter auf einer Musikschul-Exkursion zu einem Orgelbauer begleiten. Eine der Erfahrungen, die ich dort mitgenommen habe, war die Information, dass Orgeltastaturen mit Knochen belegt werden, weil Knochen härter als Holz ist und sich nicht so schnell abnutzt wie reine Holztasten. Auch bei alten Schweifhobeln wurde zum Teil statt Metall als Abriebschutz vor dem Hobelmaul Knochen eingesetzt. Und ich könnte mir vorstellen, dass Knochen und Elfenbein in ihren mechanischen Eigenschaften nicht so weit auseinanderliegen, sprich, dass auch Elfenbein ein sehr widerstandsfähiges Material sein könnte.

Viele Grüße

Uli




Re: Stilvoll(?) oder A***hgeweih... na ja

Verfasst: Mi 15. Mär 2006, 21:22
von Horst Hohoff
[In Antwort auf #111139]
Natürlich ist alles Geschmackssache, aber ich finde, daß dieser Hobel es nicht verdient hat, als Lachnummer bezeichnet zu werden. Er ist ein Produkt der http://www.shepherdtool.com/, eine kleine kanadische Firma, die seit einigen Jahren Reproduktionen von Spiers und Norris Infillhobeln herstellt; übrigens auch als Bausatz. Ein solcher Bausatz wurde kürzlich in FWW vorgestellt und für gut befunden. Der Autor nannte das Ergebnis ein Werkzeug, das er für den Rest seines Lebens benutzen würde.
Ich würde ein Werkzeug dann als Lachnummer bezeichnen, wenn es seiner Aufgabe nicht gewachsen ist. Und nach allem was ich in diesem Forum und auch anderswo gelesen habe, entsprechen ein Anant oder Kunz schon eher der Bezeichnung Lachnummer, als der Shepherd Dragon Plane.
Daß das Drachenmotiv an den Seiten die Funktion dieses Hobel beeinträchtigt, kann ich mir nur schwer vorstellen. Warum es ein Drache ist, kann, wer will, auf der SHEPHERD Homepage nachlesen.
Wer den Hobel trotzdem als Lachnummer sieht, möge unter keinen Umständen den 2. Link anklicken; es besteht die akute Gefahr des Herzinfarktes oder gar des Totlachens.
Zum Schluß noch mal Sandor Nagyszalanczy ( etwas frei, aber sinngemäß zitiert ):
Ein künstlerisch gestaltetes Werkzeug ist weder mehr noch weniger nützlich als ein unverziertes, aber sein Gebrauch kann einem mehr Freude bereiten.




Re: Stilvoll(?) oder A***hgeweih... na ja

Verfasst: Mi 15. Mär 2006, 21:38
von Friedrich Kollenrott

Horst,

wer sein Werkzeug künstlerisch verzieren will, soll es doch tun. Wenn diese Verzierung aber wie hier ganz offenbar hakelige, den Gebrauch störende Strukturen erzeugt , dann ist das daneben. Bündig eingelegt, wäre der Drache zum Schmunzeln. Als vorstehende Struktur beweist er mir, dass diesen Ding kein Werkzeug zum Benutzen ist, das würde sich niemand antun.

Ich wundere mich allerdings, dass ein renommierter Hersteller sowas macht. Ich vermute mal, es ist eine Spielerei, und lasergeschnitten ja auch leicht herstellbar (wenn das Teil zum Schneiden der Schwalbenschwänze sowieso auf der Maschine ist). Ich hoffe, dass da nicht noch einer stundenlang dran feilen musste.

Lass gut sein. Wenn Du es leiden magst, warum nicht.

Friedrich



Re: Stilvoll(?) oder A***hgeweih... na ja

Verfasst: Fr 17. Mär 2006, 15:59
von Gerhard

Ganz unabhängig von Geschmacksfragen: Wie funktioniert denn diese Shepherdtool- Website. Ich finde auf der Startseite nicht die Stelle, die man anklicken muß um weiterzukommen.

Viele Grüße,
Gerhard