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Griff
Verfasst: Sa 11. Mär 2006, 12:15
von Guido
Ich vermute, dass der Griff schon ursprünglich schwarz war.
Warum?
Ich habe in letzter Zeit einige alte Säge (keine Disston o. ä. bekannte Marken) aufgearbeitet. Diese hatten einen unbehandelten Griff. Dadurch konnte der Handschweiß und Dreck der Jahrzehnte richtig tief ins Holz ziehen.
Mit der Konsequenz, dass die Griffe, die nach dem Abschleifen eigentlich ganz manierlich aussahen (an dieser Stelle ein großes Lob für die Bearbeitung des Disston Griffes), nach dem Ölen wieder recht fleckig wurden.
Naja, sind halt alte Sägen - aber ich mag es halt sauber wie neu.
Den Namen hätte ich aber auch stehen lassen.
Gruß
Guido
Re: Griff
Verfasst: Sa 11. Mär 2006, 13:26
von Michael Formanek
Hallo Guido,
wenn du schreibst, dass deine Sägen alle unbehandelte Griffe hatten, würde doch die Vermutung nahe liegen, dass den Griff jemand erst später lackiert hat. Dass müsste dann zwar schon lange her sein (da man ja keine Flecken am fertigen Griff sieht) wäre aber trotzdem nicht in dem Sinn original wie ich es meinte (sprich von Disston lackiert). Darauf zielte meine Frage ab, da ich keine Ahnung habe, wie die Griffe zu dieser Zeit in den Verkauf kamen.
Gruß Michael
Re: Mr. Daniels würde sich freuen !
Verfasst: Sa 11. Mär 2006, 13:29
von Hutmacher Beat
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In Antwort auf #111247]
Guten Tag Uli und alle Andern,
Das beste was einem solchen Werkzeug passieren kann, ist geschehen.
Es kam in liebevolle Hände, wurde sauber "gepützerlet und dargetan", (gereinigt und aufgefrischt) und wird wieder benutzt.
Die Säge freut sich bestimmt auch, auf die nächsten fünfzig Jahre !
Kompliment für diese Sorgfalt, Uli !
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
Re: Griff
Verfasst: Sa 11. Mär 2006, 14:53
von Ulrich Lanz
Hallo Michael,
ich bin mir nicht sicher, ob der schwarze Lack original war: Beim Entfernen des Lackes mit der Ziehklinge hatte ich den Eindruck, dass unter dem schwarzen Lack und vor dem nackten Holz noch eine Schicht Klarlack zu Tage kam. Außerdem war kein schwarzer Lack in den Mulden, in denen die Schrauben sitzen. Ich würde mal vermuten, dass werkseitig der Griff einfach in einem Tauchbad o.ä. lackiert worden wäre und dann hätten die Schraubenlöcher ja auch gefärbt sein müssen - es sei denn, die Bohrungen wären erst nach dem Lackieren angebracht worden. Und schließlich gibt es auch auf der
Referenzseitehttp://www.disstonianinstitute.com/backsawpage.html nur Hinweise auf ein "weatherproof finish" jüngerer Sägen, aber nirgends auf eine schwarze Lackierung.
Andererseits sahen die Reste des schwarzen Lackes so sauber ausgeführt aus wie bei einer werksseitigen Lackierung...
Aber sei's, wie's mag: Geölt gefällt mir der Griff besser. Natürlich wird der geölte Griff im Laufe der Zeit Handschweiß und Schmutz annehmen. Aber die dadurch entstehende Patina finde ich eigentlich auch schön: Für mich ist so eine alte Säge etwas, was ich in Ehren halte und pflege. Aber ich bin - noch - kein Sammler (auch wenn mein Frau vielleicht schon mit nachsichtigem Schmunzeln etwas anderes sagen würde), sondern kaufe eigentlich nur Werkzeuge, die ich auch einsetze. Und diesen Gebrauchscharakter und die zugehörige Patina darf man meinem Werkzeug auch ansehen. Für einen echten "Sammler" habe ich die Säge mit meinen Modifikationen am Griff - habe ihn unter anderem gleich auch noch etwas anschmiegsamer für meine Hand gemacht - sowieso wahrscheinlich entwertet.
Viele Grüße
Uli