Seite 3 von 3
Re: Standard in der Ausbildung?
Verfasst: Do 16. Dez 2004, 08:06
von Wolfgang Jordan
Hallo Benjamin,
ich habe zwar schon einige Sägen geschärft, auch mit gutem Erfolg, aber noch nie geschränkt. Vielleicht traut es sich Christof zu, eine solche Anleitung zu schreiben, er hat mehr Erfahrung. Aber ich will hier auf einen Artikel aus einer alten Schreinerzeitschrift aufmerksam machen, den ich vor kurzem auf meine Homepage übernommen habe. Da werden nicht nur alle Sägentypen mit ihren Eigenschaften beschrieben, sondern auch eine ausführliche Anleitung zum Schärfen und Schränken gegeben. Da er für Lehrlinge geschrieben wurde, ist er sicher auf dem richtigen Niveau für jemanden, der einen Einstieg in die Materie sucht.
Gruß, Wolfgang
Re: Guter Hinweis(Sägen schärfen)
Verfasst: Do 16. Dez 2004, 10:30
von Benjamin
Danke Wolfgang,
das war ein guter Tip. Mit der Anleitung darf man sich mal beim Schärfen versuchen. Ich habe noch ne alte Rückenfeinsäge, bei der versuche ich mein Glück mal. Habe ich leider nicht vor Ort, der Versuch muß leider noch mindestens eine Woche warten.
......Benjamin
Re: Standard in der Ausbildung?
Verfasst: Fr 17. Dez 2004, 07:50
von Wolfgang Jordan
[
In Antwort auf #103968]
Hallo Gerhard,
das Problem ist, daß du kaum eine gut geschärfte westliche Säge in die Hand bekommst, wenn du sie nicht selbst schärfst. Japanische Sägen dagegen sind vom Ladentisch weg wirklich scharf, das ist wohl ihr Hauptvorteil. Der Käufer bekommt eine Säge in die Hand, die leicht anzusetzen ist, sauber und schnell schneidet, und praktisch keine Wartung benötigt. Sie ist leicht anzusetzen, weil sie kleine Zähne hat, sie schneidet sauber, weil sie kleine Zähne hat, sie schneidet schnell, weil sie einen relativ kleinen Schnittwinkel hat und trotzdem große Zahnzwischenräume (Trapezverzahnung) und weil sie scharf ist. All das kannst du auch mit einer westlichen Säge haben, aber du mußt dich selbst darum kümmern.
Bei einem Kurs hatte ich mal eine japanische Längsschnittsäge in der Hand, deren Zähne stark auf Stoß standen. Die ließ sich nur sehr schwer ansetzen und hakte sich immer wieder fest. Aber mit zunehmender Übung konnte man damit sehr schnell schneiden. Und bei Christof hatte ich das Vergnügen eine Disston auszuprobieren, die ähnlich aggressiv geschärft war. Ein Längsschnitt in einem dicken Eichenbrett war eine Sache von wenigen Zügen; so entstand das erste Bein für seinen Hotzenplotz-Schleifstein. Am anderen Ende des Spektrums hinterlassen gut geschärfte westliche Feinsägen eine ähnlich gute Oberfläche wie eine Dozuki. Vielleicht glänzt die nicht ganz so, aber wozu soll das gut sein?
Gruß, Wolfgang