Seite 3 von 4

Re: Verleimen

Verfasst: Mo 22. Nov 2004, 09:03
von Edi Kottmair

Hallo Armin,

Holzarten, die ich bisher verwendete (alles Schnittholz): Fichte, Kiefer, Lärche, Zirbel, Rotbuche, Eiche, Esche, Elsbeere, Ahorn, Maßholder, Apfel, Birne, Kirsch, Walnuss, Wenge und noch ein paar andere in Kleinmengen für Verzierungen (Ebenholz, Padouk).

Viele Grüße von
Edi


Re: Verleimen

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 06:46
von Edi Kottmair

Hallo Armin,

inzwischen habe ich einen Versuch mit meinen 3 Ponal Arten ("normal", wasserfest, express) gemacht. Auf einem Brett habe ich nebeneinander ca. 5 mm dicke Leimschnüre ein paar Tage lang trocknen lassen. Alle 3 sind so hart geworden, dass man sie z. b. mit einem Fingernagel nicht mehr ritzen kann, sondern nur noch mit dem Stechbeitel. Dabei sind sie nicht spröde geworden; also sie splittern nicht, wenn man mit dem Hammer drauf haut. Möglicherweise kann man mit Messgeräten Unterschiede in der Härte feststellen, aber die dürften für die Anwendung kaum relevant sein, denn der Weißleim soll zwischen die Holzfasern eindringen und nicht als Schicht zwischen den Holzteilen liegen. Vielleicht hast Du einfach nur eine schlechte Charge erwischt oder magst ihn aus anderen Gründen nicht.

Viele Grüße von
Edi


Frost?

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 09:44
von Gerhard
[In Antwort auf #103424]
Mal eine ketzerische Vermutung: Weißleim härtet nicht richtig aus (und bleibt auch milchig) wenn er gefroren war. Kann das evtl. das Problem gewesen sein mit dem nicht ausgehärteten Leim?

Da habe ich leider meine Erfahrungen machen müssen.

Gruß,
Gerhard


Re: Frost?

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 10:52
von Edi Kottmair

Stimmt. Das wäre auch noch eine Möglichkeit. In dem techn. Merkblatt steht: frostfrei lagern.
Gruß,
Edi


Re: Frost?

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 18:59
von Armin Dreier

Weissleim härtet nie richtig aus, sonst würde nicht Weissleim draufstehen.Daher lässt er sich auch nur miserabel schleifen. Beim Knochenleim ist das anders. der wird knallhart und splittert weg wenn man ihn mit dem Stechbeitel bearbeitet. Schleifen lässt er sich einwandfrei. Ich habe früher auch Weissleim verwendet bis mir der Titebond über den Weg gelaufen ist. Der Leim hat genau dieselben Eigenschaften wie Knochenleim inkl. einer höheren Festigkeit. Seitdem ist Weissleim tabu.

Ich bin ohne Weissleim einfach viel schneller. Bis der Weissleim sich überlegt hat ob er langsam mal abbindet, ist ein mit Titebond verleimtes Brett bereits wieder aus der Hobelmaschine gekommen.


Re: Frost?

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 22:14
von Gerhard

Vieleicht war ich nicht ganz exakt. Es ist jedenfalls ein deutlicher Unterschied zwischen ordentlich gelagertem und "gefrostetem" Weißleim.
Das ist der Punkt auf den ich eigentlich hinaus wollte.

Titebond ist cyanacrylat, oder? Also etwas ähnliches wie der gute alte Sekundenkleber. Ich weiß die Frage ist dämlich, aber klebt man da nicht gelegentlich mal mit den Fingern fest? Dasist mir zumindest mit Sekundenkleber gelegentlich passiert.Außerdem war das Zeug nur 6 Monate lagerfähg soweit ich mich erinnere.

Der Abbindeprozeß funktioniert über die Luftfeuchtigkeit. Bei deiner konstant feuchten Werkstatt (Luftentfeuchter wenn ich mich richtig erinnere) sicher ein berechenbarer Vorgang. In meiner Garage eher weniger.

Gruß,
Gerhard


Ich lag mal wieder voll daneben

Verfasst: Sa 27. Nov 2004, 22:23
von Gerhard

Ich weiß jetzt zwar noch nicht genau was Titebond ist (ein PVA, aliphatic resins ???), aber ist wohl definitiv kein Cyanacrylat.

Gruß,
Gerhard


Re: Ich lag mal wieder voll daneben

Verfasst: So 28. Nov 2004, 00:23
von Till

PVA dürfte Polyvinylacetat sein was IMO auch Basis von Ponal und Bidan P ist.


Re: Ich lag mal wieder voll daneben

Verfasst: Mo 29. Nov 2004, 20:01
von Joachim

Hallo,

Titebond ist nicht mit Ponal zu vergleichen. Auch nicht mit Bindan-P obwohl da die Qualitäz bestimmt nicht schlecht ist. Ponal gehört für mich absolut in die Bastler- Baumarkt -Ecke und taugt zum Filzhüte kleben oder Mit der Tochter Mobile basteln.
Ein dem Titebond vergleichbarer Leim ist "Alipathic resin" oder "Speedbond" von Deluxe Materials. Zu beziehen bei Alexander Engel KG (Modellbau) http://engel-modellbau.de .
Ich verwende diese Leime auch für Gitarren, alternativ zu Titebond. Hatte da noch nie Schwierigkeiten mit der Gebindegröße und billiger ist er glaube ich auch noch und ist auch einfacher zu beziehen.
Die Leime sind hervorragend schleifbar.

Joachim


Re: Verleimen

Verfasst: Mo 29. Nov 2004, 22:39
von Walter Heil
[In Antwort auf #103612]
Hallo Edi,

ich weiß,es ist schon ein bischen spät, auf diesen Beitrag zu antworten, trotzdem: vor langer Zeit, als ich noch Modellsegelflugzeuge bastelte, habe ich mein erstes Möbelverbrechen, eine Ofenbank, begangen und für das Kiefernholz Epoxidharz zum Verleimen verwendet. Ergebnis: jede Leimfuge konnte ich mit der Hand auseinandereissen, habe alles nochmal gehobelt und mit Weißleim verleimt, wie's die Kirche vorschreibt. Du wirst sicherlich nicht behaupten wollen, dass ausgehärtetes Epoxi besonders weich ist; die Klebefähigkeit für Holz, besonders harzreichem Holz, ist irgendwas anderes.

Gruß, Walter