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In Antwort auf #102153]
Hallo Wolfgang,
es kamen hier schon einig Tipps zur Oberflächenbehandlung, und trotzdem
möchte ich hier noch meine 2 Cent dazugeben:
Wenn es dir auf "Natürlichkeit" ankommt, kann ich dir das Buch "Natürliche Farben" empfehlen (Gab vor kurzem hier im Forum auch einen Thread dazu). Kurz zusammengefasst: Öl (d.h. Leinölfirnis, reines Leinöl braucht ewig zum Trockenwerden) kannst du locker mit Pigmenten (gemahlene Erden, z.B. im Fachhandel oder Internet (Kremer)) mischen um fast jeden beliebigen Braunton zu erzielen. Je nachdem wieviel Pigmente du beimischt, wird das ganze deckend oder lasierend (d.h. durchscheinend).
Durch Beizen kann man auch die Farbe verändern, jedoch geschieht das in der Regel durch Veränderung der Holzzellen, d.h. ein chemisch aggresiver Stoff wird auf das Holz aufgebracht und verändert dort dann die Farbe. Das funktioniert auch mit starkem Schwarztee (der ist chemisch nicht neutral :)
Richtige Beizen stinken meistens ziemlich, und sind auch nicht unproblematisch zu entsorgen.
Eine (anschliessende) Wachsbehandlung verändert die Oberfläche sie wird "geschmeidiger" bzw. "härter" (-> polieren). Die Anführungszeichen deshalb, weil der entgültige Effekt vom drunterliegenden Holz abhängig ist. Generell lässt sich sagen, dass eine wachsbehandelte Oberfläche etwas widerstandsfähiger ist als eine die nur mit Öl behandelt wurde.
Die im Handel erhältlichen Öle sind meistens Leinölmischungen, denen evtl. zum schnelleren Trocknen noch Harze beigemischt wurden.
Durch Beimischung von Lösemittel (um natürlich zu bleiben: echtes Terpentin) erreicht man ein tieferes Eindringen des Öles in das Holz. Man könnte stattdessen auch das Öl leicht erhitzen, damit es dünnflüssiger wird.
Sollte ich an einigen Stellen falsch vereinfacht haben, so bitte ich, mich zu korrigieren. Bin nur Autodidakt und nicht vom Fach :-)
Grüße
Markus