Ölen von Holzoberflächen
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
nichts mehr hinzuzufuegen
Und doch, meine deutschen Freunde,
Kriegt Ihr manchmal noch die Mundwinkel hoch?
Thomas Jacobi
Re: Ölen von Holzoberflächen
[In Antwort auf #102153]
Wolfgang,
Du kannst immer erst einmal das Holz beizen, in jedem gewünschten Farbton. Eine Beize ist im Prinzip nichts anderes als eine Wasserfarbe: Du könntest auch einen Aquarellmalkasten zum Beizen hernehmen, ist nur etwas teuer. Beizen werden auch von Firmen angeboten, die sich des Umweltgedankens angenommen haben.
Wenn das Holz mit Beize eingefärbt ist, bringst Du eine Oberfläche auf. Diese kann Lack, Öl oder Wachs sein. Das wären dann (mindestens) zwei Arbeitsgänge, erst die Farbe, dann die Oberfläche. Es gibt Produkte, die Farbgebung und Oberflächenerstellung vereinen. Zu nennen sind hier Lasuren und farbige (pigmentierte) Öle und Wachse. Mein persönlicher Favorit ist Wachsbeize (gibt es auch unter anderen Namen). Das Holz wird nach dem gründlichen Schleifen (oder wenn man es kann, nach dem Hobeln :-)) gestrichen und nach dem Trocknen der Wachsbeize mit einer Bürste bearbeitet. Gibt eine sehr schöne Oberfläche und ist angenehm einfach in der Anwendung. Alle bekannten Hersteller haben solche Produkte im Angebot, auch auf natürlicher Basis.
Lass Dich am besten im Fachhandel beraten und vergiss auf jeden Fall nicht, Probestücke zu machen.
Feed the 'Rat
Uwe
Wolfgang,
Du kannst immer erst einmal das Holz beizen, in jedem gewünschten Farbton. Eine Beize ist im Prinzip nichts anderes als eine Wasserfarbe: Du könntest auch einen Aquarellmalkasten zum Beizen hernehmen, ist nur etwas teuer. Beizen werden auch von Firmen angeboten, die sich des Umweltgedankens angenommen haben.
Wenn das Holz mit Beize eingefärbt ist, bringst Du eine Oberfläche auf. Diese kann Lack, Öl oder Wachs sein. Das wären dann (mindestens) zwei Arbeitsgänge, erst die Farbe, dann die Oberfläche. Es gibt Produkte, die Farbgebung und Oberflächenerstellung vereinen. Zu nennen sind hier Lasuren und farbige (pigmentierte) Öle und Wachse. Mein persönlicher Favorit ist Wachsbeize (gibt es auch unter anderen Namen). Das Holz wird nach dem gründlichen Schleifen (oder wenn man es kann, nach dem Hobeln :-)) gestrichen und nach dem Trocknen der Wachsbeize mit einer Bürste bearbeitet. Gibt eine sehr schöne Oberfläche und ist angenehm einfach in der Anwendung. Alle bekannten Hersteller haben solche Produkte im Angebot, auch auf natürlicher Basis.
Lass Dich am besten im Fachhandel beraten und vergiss auf jeden Fall nicht, Probestücke zu machen.
Feed the 'Rat
Uwe
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Re: Ölen von Holzoberflächen
[In Antwort auf #102174]
Hallo Wolfgang,
ich arbeite seit Jahren mit Naturharzölmischungen von Auro und Livos und "spiele" jetzt seit etwa zwei Monaten mit Danish Oil. Was deine Frage betrifft, kann ich dich absolut beruhigen. Danish Oil ist nach etwa 4 - 6 Stunden berührungstrocken, nach etwa einem Tag schleifbar, die Mischungen von Auro und Livos brauchen etwas länger - da würde ich bis zum Schleifen lieber zwei Tage warten, immer natürlich in Abhängigkeit von der "Raumtemperatur". Danach "färbt" zumindest beim rohen Öl definitiv nichts mehr ab. Mit Beizen habe ich's allerdings auch noch nicht probiert. Aber wenn du sowieso den Farbton mal an einem Probestück testest, kannst du da ja auch gleich mal das Trocknungsverhalten testen. Übrigens gibt es von den genannten Firmen auch schon fertige Farbmischungen - vielleicht ist da auch etwas dabei, was in Richtung deiner Wünsche geht.
Viele Grüße
Uli
Hallo Wolfgang,
ich arbeite seit Jahren mit Naturharzölmischungen von Auro und Livos und "spiele" jetzt seit etwa zwei Monaten mit Danish Oil. Was deine Frage betrifft, kann ich dich absolut beruhigen. Danish Oil ist nach etwa 4 - 6 Stunden berührungstrocken, nach etwa einem Tag schleifbar, die Mischungen von Auro und Livos brauchen etwas länger - da würde ich bis zum Schleifen lieber zwei Tage warten, immer natürlich in Abhängigkeit von der "Raumtemperatur". Danach "färbt" zumindest beim rohen Öl definitiv nichts mehr ab. Mit Beizen habe ich's allerdings auch noch nicht probiert. Aber wenn du sowieso den Farbton mal an einem Probestück testest, kannst du da ja auch gleich mal das Trocknungsverhalten testen. Übrigens gibt es von den genannten Firmen auch schon fertige Farbmischungen - vielleicht ist da auch etwas dabei, was in Richtung deiner Wünsche geht.
Viele Grüße
Uli
Re: Besten Dank für die guten Tipps
[In Antwort auf #102168]
Hallo Leute,
vielen Dank für die guten Tipps.
Werde mir noch mal Ratschläge im Fachhandel abholen und mich dann erst entscheiden.
Aber schon mal besten Dank für die Aufklärung.
MFG
Wolfgang
Hallo Leute,
vielen Dank für die guten Tipps.
Werde mir noch mal Ratschläge im Fachhandel abholen und mich dann erst entscheiden.
Aber schon mal besten Dank für die Aufklärung.
MFG
Wolfgang
Re: Ölen von Holzoberflächen
[In Antwort auf #102153]
Hallo Wolfgang,
es kamen hier schon einig Tipps zur Oberflächenbehandlung, und trotzdem
möchte ich hier noch meine 2 Cent dazugeben:
Wenn es dir auf "Natürlichkeit" ankommt, kann ich dir das Buch "Natürliche Farben" empfehlen (Gab vor kurzem hier im Forum auch einen Thread dazu). Kurz zusammengefasst: Öl (d.h. Leinölfirnis, reines Leinöl braucht ewig zum Trockenwerden) kannst du locker mit Pigmenten (gemahlene Erden, z.B. im Fachhandel oder Internet (Kremer)) mischen um fast jeden beliebigen Braunton zu erzielen. Je nachdem wieviel Pigmente du beimischt, wird das ganze deckend oder lasierend (d.h. durchscheinend).
Durch Beizen kann man auch die Farbe verändern, jedoch geschieht das in der Regel durch Veränderung der Holzzellen, d.h. ein chemisch aggresiver Stoff wird auf das Holz aufgebracht und verändert dort dann die Farbe. Das funktioniert auch mit starkem Schwarztee (der ist chemisch nicht neutral :)
Richtige Beizen stinken meistens ziemlich, und sind auch nicht unproblematisch zu entsorgen.
Eine (anschliessende) Wachsbehandlung verändert die Oberfläche sie wird "geschmeidiger" bzw. "härter" (-> polieren). Die Anführungszeichen deshalb, weil der entgültige Effekt vom drunterliegenden Holz abhängig ist. Generell lässt sich sagen, dass eine wachsbehandelte Oberfläche etwas widerstandsfähiger ist als eine die nur mit Öl behandelt wurde.
Die im Handel erhältlichen Öle sind meistens Leinölmischungen, denen evtl. zum schnelleren Trocknen noch Harze beigemischt wurden.
Durch Beimischung von Lösemittel (um natürlich zu bleiben: echtes Terpentin) erreicht man ein tieferes Eindringen des Öles in das Holz. Man könnte stattdessen auch das Öl leicht erhitzen, damit es dünnflüssiger wird.
Sollte ich an einigen Stellen falsch vereinfacht haben, so bitte ich, mich zu korrigieren. Bin nur Autodidakt und nicht vom Fach :-)
Grüße
Markus
Hallo Wolfgang,
es kamen hier schon einig Tipps zur Oberflächenbehandlung, und trotzdem
möchte ich hier noch meine 2 Cent dazugeben:
Wenn es dir auf "Natürlichkeit" ankommt, kann ich dir das Buch "Natürliche Farben" empfehlen (Gab vor kurzem hier im Forum auch einen Thread dazu). Kurz zusammengefasst: Öl (d.h. Leinölfirnis, reines Leinöl braucht ewig zum Trockenwerden) kannst du locker mit Pigmenten (gemahlene Erden, z.B. im Fachhandel oder Internet (Kremer)) mischen um fast jeden beliebigen Braunton zu erzielen. Je nachdem wieviel Pigmente du beimischt, wird das ganze deckend oder lasierend (d.h. durchscheinend).
Durch Beizen kann man auch die Farbe verändern, jedoch geschieht das in der Regel durch Veränderung der Holzzellen, d.h. ein chemisch aggresiver Stoff wird auf das Holz aufgebracht und verändert dort dann die Farbe. Das funktioniert auch mit starkem Schwarztee (der ist chemisch nicht neutral :)
Richtige Beizen stinken meistens ziemlich, und sind auch nicht unproblematisch zu entsorgen.
Eine (anschliessende) Wachsbehandlung verändert die Oberfläche sie wird "geschmeidiger" bzw. "härter" (-> polieren). Die Anführungszeichen deshalb, weil der entgültige Effekt vom drunterliegenden Holz abhängig ist. Generell lässt sich sagen, dass eine wachsbehandelte Oberfläche etwas widerstandsfähiger ist als eine die nur mit Öl behandelt wurde.
Die im Handel erhältlichen Öle sind meistens Leinölmischungen, denen evtl. zum schnelleren Trocknen noch Harze beigemischt wurden.
Durch Beimischung von Lösemittel (um natürlich zu bleiben: echtes Terpentin) erreicht man ein tieferes Eindringen des Öles in das Holz. Man könnte stattdessen auch das Öl leicht erhitzen, damit es dünnflüssiger wird.
Sollte ich an einigen Stellen falsch vereinfacht haben, so bitte ich, mich zu korrigieren. Bin nur Autodidakt und nicht vom Fach :-)
Grüße
Markus
Re: Ölen von Holzoberflächen
Hallo,
das alles ist sehr hilfreich, jetzt weiß ich schon mal, wie ich meinen Eßtisch behandeln werde und warum auf Antikmärkten die alten Schränke nach Kiefer oder Tanne riechen, statt nach Moder :)