Der Dachstuhl ist drauf
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Re: Der Dachstuhl ist drauf
Andi ich werde dich glaube noch als coberater für meine diversen Kirchenbauprojekte anstellen.
Vielen Dank für deine kenntnisreiche Hilfe.
Christof.
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Werkstatt
Ein paar Bilder meiner Werkstatt sind jetzt übrigens unter 'Werkstattbildern' zu sehen, leider nicht so viele (nur vier statt 11) wie ich mir gewünscht habe, aber was solls,- das Ganze musste halt ins Konzept reinpassen. Einen Eindruck bekommt man hoffentlich trotzdem . . .
Schöne Grüße
ANDI
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Re: Werkstatt
Hallo Andreas,
toll, gelernt ist offenbar gelernt. Besonders gefallen hat mir die Anordnung des Traufholzes. Wen du schreibst die "Kerven passen ganz gut" scheint mir das eine ziemliche Untertreibung zu sein.
Eine schöne volle Farbe hat auch die Douglasie. Hat die auch bessere Eigneschaften als Fichte?
Zu den Gewindestangen: ersetzen die die klassischen Verbindungen oder sichern sie zusätzlich ?
Schade eigentlich, daß die schöne Konstruktion wieder veredckt ist, wärmetechnisch natürlich sehr vernünftig.
Jedenfalls Eine richtige eigne Werkstatt mit 35m Quadratmeter Grundfläche. Damit hast du wahrschleich dreimal soviel Platz wie die meisten hier. Und noch dazu selbst gebaut.
Viele Grüße, Christof.
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Re: Werkstatt
Hallo Christof !
Klar hat Douglasie bessere Eigenschaften als Fichte (sonst hätte ich sie nicht genommen . . .)! Es gibt Bücher in denen behauptet wird, das einigermaßen engringig gewachsenes Doulasie- Holz, dem der Lärche ebenbürtig ist. Ich habe vorallem die Erfahrung gemacht, das Douglasie verdammt hart, aber auch schon ein wenig spröde ist.
Wegen der Gewindestangen: dadurch, dass da ein Bild fehlt, ist die Geschichte leider etwas verwirrend geworden. Ich will versuchen das totzdem in Worten zu erklären: Also, diese Gewindestanden wurden in meiner Werkstatt ganz unterschiedlich eingesetzt.
Einerseits dienen sie dazu, den Schwellenkranz fix mit der Fundamentplatte zu verbinden. Da ich einen 50 cm hohen Ziegelsockel angeordnet habe, konnte ich keine U- Anker, wie du sie verwendet hast, nehmen und musst mir daher diese Konstruktion einfallen lassen. Somit befinden sich in allen Ecken jeweils zwei dieser Stangen, die dann in einer Bohrung durch das Schwellenholz hindurchlaufen und dieses mittels Muttern und großzügigen Beilagscheiben verankern.
Bei der Herstellung der Unterzüge wurden auch Gewindestangen verwendet, und zwar um die jeweils zwei Balken, die dort aufeinandergelegt wurden zusammenzuhalten,- sog. 'verdübelter Balken' (siehe vorletztes Bild). Als schubsteifer Verbund dienen dort Einpressdübel. Viele klassische Verbindungen könnten durch Gewindestangen ersetzt werden, nur das war nicht mein Ziel. Außerdem gibt es viele Anschlüße wo man mit Stangen (sog. Schraubbolzen) allein nicht auskommt, da diese viel zu nachgiebig wären! (zB. in einem Fachwerkträger)
Weil du meinst, dass man die Tragkonstruktion nicht mehr sieht: Innen schon noch! Außen halt leider nicht . . .
Schöne Grüße
ANDI
Re: Der Dachstuhl ist drauf
[In Antwort auf #100506]
Ich habe morgen eine wichtige Prüfung und Bitte sie Inständig darum das sie mir diese frage bitte beantworten! Und zwar: Der Bundtram, seine Aufgaben und seine Grenzen, Methoden zur Entlastung des Bundtrames!
Ich warte und hoffe auf eine Antwort! Ich verbleibe Mit Freundlichen Grüßen:
Katharina Kassler
Ich habe morgen eine wichtige Prüfung und Bitte sie Inständig darum das sie mir diese frage bitte beantworten! Und zwar: Der Bundtram, seine Aufgaben und seine Grenzen, Methoden zur Entlastung des Bundtrames!
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Katharina Kassler
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Re: Der Dachstuhl ist drauf
Hallo Katharina !
Ich vermute mal du machst eine HTL, oder? Egal,- zu deiner Frage:
Der 'Bundtram' ist ein Begriff der für einen horizontalen Balken in einem traditionellen (=zimmermannsmäßigen) Dachstuhl, egal ob Sparren- oder Pfettendach, verwendet wird. Er ist ein Teil des 'Dachstuhles', beim Pfettendach Teil des sog. 'Hauptgespärres' (oder Hauptbinders, nur das ist ein neuzeitlicher Begriff), beim Sparrendach Teil eines jeden Gespärres.
Er verläuft im Grundriss üblicherweise quer zur Längsachse und im Schnitt auf der Höhe der Mauerbank oder Schwelle (also dem oberen Ende des häufig gemauerten Bauwerkes) oder wie immer man dieses Holz, worauf der Bundtram aufgelegt wird, bezeichnen möchte.
Seine Aufgaben sind logischerweise vorallem statischer Natur: Er trägt häufig die Fußbodenkonstruktion des Dachgeschoßes, übernimmt manchmal Einzellasten aus den Stuhlsäulen (=Stützen) des Dachstuhles, bzw. beim Sparrendach ist er zusätzlich auf Zug beansprucht (die Sparren bilden ein unverschiebliches Dreieck und verursachen ähnlich wie bei einem Gewölbe horizontale Schubkräfte, die vom Bundtram aufgenommen müssen). Auch in größeren Pfettendachstühlen (sog. einfachen/doppelten/dreifachen Hänge- bzw. Sprengwerken) erhält der Bundtram zusätzlich zur Biegebeanspruchung (infolge Fußboden des Daches) noch erhebliche Zugkräfte.
Grenzen: Da stark beanspruchte Hölzer (früher!) schlecht zimmermannsmäßig gestoßen, sprich verlängert werden konnten, sind sie in der Länge mit etwa 13 m begrenzt (Achtung: auch auf Transport!). Querschnitte sind in Vollholz heute bis etwa 18/16 möglich, eventuell auch noch 20/30 (in wirklich alten Dachstühlen 30/40 und mehr!)
Entlastung: Insbesondere bei schweren Fußbodenaufbauten bzw. Nutzlasten kann/wird/muss der Bundtram meist mehrfach durch Stützen oder Wände unterstützt werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit den Bundtram komplett von der Deckenkonstruktion zu trennen, sodass der Bundram nur durch den Dachstuhl belastet wird.
Nun, das wärs eigentlich im wesentlichen schon, hoffentlich habe ich mich verständlich ausgedrückt. Wichtig ist, dass du nicht nur weißt, was ein Bundtram ist, sondern auch den 'Rest' kennst!
Schöne Grüße und viel Erfog
ANDI
Wahnsinn!
Hallo alle
Eine Frage - eine Bombenantwort und das innert weniger als einer Stunde. Glatter Wahnsinn!
Deshalb ziehe ich so gerne die Beiträge aus diesem Forum rein (manchmal mehr als einmal täglich). Herzlichen Dank allen, die mit ihrem Know How das Ganze so interessant und manchmal sogar spannend machen.
Urs
Re: Eisen in der Zimmermannskonstruktion
[In Antwort auf #100512]
Sicher hast Du richt, dass der Zimmermann früher vor allem wegen des schwierigen Korrosionschutzes, des Preises und des "logistischen Aufwands" (Zusatzliches Einbinden eines Schmieds) mehr als gern auf eiserne Verbindungsmittel verzichtet hat.
Allerdings habe ich auch gelernt, dass auch heute noch eine ganz anderen Grund gibt, in "Holz pur" zu bauen: nämlich der Brandschutz. Hört sich zunächst widersinnig an, ist es aber nicht. Es Dabei geht dabei natürlich nicht um die Brennbarkeit der Baustoffe sondern um die "Feuerwiderstandskraft mit Funktionserhalt", also die Zeit, die man im Brandfall zur Verfügung hat, ein Gebäude gefhrlos räumen kann.
Metallteile haben den Nachteil, bei Erhitzung wegen ihrer guten Wärmeleitfähigkeit relativ schnell durchzuwärem und dann ihre Festigkeit zu verlieren, was dann zum Einsturz führt und die Räumung des Gebäudes sowie die Feuerwehrleute im Brandfall gefährdet (deswegen hat man den berühmten "Sptitzasbestbeton" in den Strahlkonstruktionen bei Bauten der 60er und 70er Jahre verwenden müssen). Ein Nagel oder eine Schraube lockert sich bei Brand in einem Balken viel Schneller als ein Zapfen mit Holznagel.
Gruß
Jörg
Sicher hast Du richt, dass der Zimmermann früher vor allem wegen des schwierigen Korrosionschutzes, des Preises und des "logistischen Aufwands" (Zusatzliches Einbinden eines Schmieds) mehr als gern auf eiserne Verbindungsmittel verzichtet hat.
Allerdings habe ich auch gelernt, dass auch heute noch eine ganz anderen Grund gibt, in "Holz pur" zu bauen: nämlich der Brandschutz. Hört sich zunächst widersinnig an, ist es aber nicht. Es Dabei geht dabei natürlich nicht um die Brennbarkeit der Baustoffe sondern um die "Feuerwiderstandskraft mit Funktionserhalt", also die Zeit, die man im Brandfall zur Verfügung hat, ein Gebäude gefhrlos räumen kann.
Metallteile haben den Nachteil, bei Erhitzung wegen ihrer guten Wärmeleitfähigkeit relativ schnell durchzuwärem und dann ihre Festigkeit zu verlieren, was dann zum Einsturz führt und die Räumung des Gebäudes sowie die Feuerwehrleute im Brandfall gefährdet (deswegen hat man den berühmten "Sptitzasbestbeton" in den Strahlkonstruktionen bei Bauten der 60er und 70er Jahre verwenden müssen). Ein Nagel oder eine Schraube lockert sich bei Brand in einem Balken viel Schneller als ein Zapfen mit Holznagel.
Gruß
Jörg
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Re: Eisen in der Zimmermannskonstruktion
Hallo Jörg, Hallo Christof !
Deinen Bemerkungen wegen dem Brandschutz kann ich nur - nahezu - uneingeschränkt zustimmen. Ungeschützte Stahlkonstruktionen und somit auch Holz-Verbindungsmittel aus Metall wie Balkenschuhe etc. sind als F0 (= 0 min Brandwiderstand) einzustufen, weil Stahl ab ca. 500° seine Tragfähigkeit verliert (zum Vergleich: bei nahezu jedem ausgeprägten Brand enstehen Temperaturen um 800- 900°)
Heute schützt man Stahlkonstruktionen mittels zB. Brandschutzanstrichen (die im Brandfall aufschäumen und den Stahl vor zu großer Erwärmung schützen/'bzw. Wärme dämmen') oder Ummantelungen bzw. ev. durch kühlen.
Bei Holzkonstruktionen hat man die Chance, das Holz als 'Ummantelung' für den Stahl zu verwenden. Beispielsweise bei eingeschlitzten Stahlblech- Verbindungen (Kraftübertragung von Holz ind den sog. Stabdübel, weiter ins Blech,- vom Blech in den Stabdübel des anzuschließenden Bauteils und dort wieder ins Holz). Somit kann der konstruktive Ingenieurholzbau auch ohne weiteres F60 erreichen . . .
Christof, wie stehts den momentan so mit deiner Gartenhütte? Lass wieder mal was hören . . .
Schöne Grüße, frohes Werken
ANDI