Japanische Sägen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Manfred Klein

Re: Japanische Sägen

Beitrag von Manfred Klein »

[In Antwort auf #97444]
Hallo alle aus den USA

Ich benutze auch gern Japanische Saegen, finde aber dass die Zaehne etwas empfindlich sind, ueberhaupt in Hartholz. Ich habe die sogenannte "Sharksaw" bei der das Blatt auswechselbar ist. Ersatzblaetter sind verhaeltnissmaessig billig, also habe die schon ein paar Mal ausgetauscht. Auch wurde mir gesagt dass das Schaerfen dieser Saegen in Japan eine Kunst ist, die ueber Jahre erlernt werden muss. Manche Holzarbeiter hier schicken ihre Saegen zum schaerfen nach Japan. Stimmt das mit euren Erfahrungen ueberein?

Frage: Welche Gestellsaegen bevorzugt ihr, ECE oder Putsch, oder ist das reine Geschmacksache?

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Japanische Sägen

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo Manfred,

mit Gestellsägen habe ich keinerlei Erfahrung. Zu den Japansägen möchte ich erwähnen, dass ich ausschließlich "Einsteigersägen" mit auswechselbarem Blatt verwende. Diese Sägeblätter sind nicht nachschärfbar, dafür besonders gehärtet und relativ preiswert zu ersetzen. Meines Wissens können nur die Blätter der Spitzensägen geschärft werden. Sägen aus dieser Kategorie habe ich nicht in Verwendung. Gerade einem Anfänger kann es wohl passieren, dass ein Zahn ausbricht. Geschieht dies bei einer günstigen Säge, wird man das Ereignis sicher in schmerzhafter Erinnerung behalten, aber immerhin kann man sich ohne enormen finanziellen Aufwand Ersatz beschaffen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian

Siegrist Michel
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Hart und Weichholzverzahnung - jap. Sägen

Beitrag von Siegrist Michel »


Hallo Manfred,

du schreibst, dass die japanischen Sägeblätter beim Sägen von Harthölzern schneller stumpf werden. Dies kommt daher, dass man in unseren Breitengraden (so weit ich das beurteilen kann) nur Sägeblätter mit Weichholzverzahnung bekommt.

Toshio Odate erläutert in seinem Buch Die Werkzeuge des japanischen Schreiners die Zahnform für Hart und Weichhölzer.



Hier bei noch eine Frage an Dieter, weshalb gibt es nicht eine Auswahl zwischen Hart und Weichholzsägeblätter in deinem Shop? Muss man dazu eine nachschärfbare Säge nehmen und die Zahnung nach Gebrauch anschleifen? Kann man das überhaupt selber, glaube nicht!

mfg Michel

PS: Ups, einbischen gross geraten ;-) Viel Spass mit 56kb Modem ;-)


Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Japanische Sägen

Beitrag von Christof Hartge »

[In Antwort auf #97487]
Hallo Manfred,
die japansichen Gestellsägeblätter sind recht robust, kaputtgebrochen habe ich an denen noch nichts, anders als an meiner Dozuki.
Das Nachschärfen japanischer Sägen ist in der Tat ein Problem. Aus zwei Gründen: Auf Grund der Zahngeometrie müssen Zahnrücken und Zahnbrust getrennt geschärft werden. Das macht es viel schwerer eine gleichmäßige Geometrie einzuhalten. Ganz schwer wird es mit der Querverzahnung: Da müssen drei Flächen nachgefeilt werden. Sicher wird das gehen, aber man will ja auch noch was anderes lernen als Sägen schärfen.
Zu den Puschsägen: Ehrlich gesagt habe ich noch nie eine Putschsäge gesehen. Nur Sägeblätter. Eines davon habe ich in meiner Gestellsäge und es läuft normal gut. Aber Deuscthlands Sägenhersteller scheinen ein geheimnisvolles Feld zu sein. Weißt du wo man Puschsägen bekommt?

Viele Grüße, Christof.

Manfred Klein

Re: Japanische Sägen

Beitrag von Manfred Klein »


Hallo, Christian und Christof

Vielen Dank fuer die Hinweise bezueglich den Japanischen Saegen. Mir ist eigentlich keine Saege gebrochen, aber die feinen Zaehne der Ryoba brachen als ich unvorsichtig damit in Hartholz arbeitete. Mit ein wenig Vorsicht laesst sich aber auch Hartholz ziemlich gut schneiden ohne dass die Saege beschaedigt wird.

Woodcraft Supply (USA) verkaufte Wilhelm Putsch Gestellsaegen vor ein paar Jahren, hat zur Zeit aber nur Putsch Tafelsaegen (ist dass der richtige Fachausdruck?). Highland Hardware (USA) verkauft nur grosse Einmann und Zweimann Baumsaegen von Putsch. Hat die Firma vielleicht aufgehoert Gestellsaegen herzustellen?

Uebrigens bietet Highland Hardware eine Dozuki speziell fuer Hartholz an, von Toshio Odate konstruiert. Ich nehme an dass Dieter diese Saege entweder schon auf Lager hat, oder sie in Kuerze haben wird, was fuer euch in Europa natuerlich guenstiger ist als sie aus den US zu bestellen.

Beste Gruesse, Manfred


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