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Re: Das Sterben der Werkzeughändler

Verfasst: Do 25. Sep 2003, 10:38
von Christian Aufreiter
[In Antwort auf #96082]
Hallo zusammen!

"Aber fassen wir uns doch selbst an der Nase : wer kauft seine Bohrmaschine beim Eisenhändler, wenn genau die gleiche Maschine (Markenfabrikat) im Baumarkt die Hälfte kostet ?"

Wobei ich prinzipiell bezweifle, dass das irgendwo der Fall ist. Ich weiß schon, dass "die Hälfte" exemplarisch zu verstehen ist. Aber ich habe selten beobachtet, das ein und dasselbe Gerät im Baumarkt (deutlich) billiger wäre als beim Fachhändler. Abgesehen davon bekommt man beim Händler seines Vertrauens oft Rabatt, was im Baumarkt wohl nicht der Fall ist.
Die wirklich guten Markengeräte bekommt man zudem nicht im Baumarkt.

Was ich, wenn wir schon bei den Preisen sind, loswerden will:
Warum steigen diese ständig?
Ich habe ein paar Kataloge gesammelt und dann einmal die Preisentwicklung einiger Geräte beobachtet.
Makita N 1923 B:
1998: EUR 144,62
1999: EUR 144,62
2000: EUR 159,15
2001: EUR 166,42
2002: EUR 169,00
2003: EUR 175,00

Leider habe ich die älteren Ausgaben dieses Katalogs der umweltgerechten Entsorgung zugeführt, weshalb sich die Preiskurve nicht weiter zurückverfolgen lässt.

Ein anderes Problem ist, dass auch im Fachhandel, das zeigt zumindest meine Erfahrung, nicht immer die Beratung geboten wird, die man sich erwartet. Den Katalog des Herstellers kann ich selber lesen, dazu brauche ich keinen Händler. So gesehen ist das beflissentliche Blättern in den Katalogen, das manche "Fachberater" an den Tag legen, wenn man als Kunde eine Auskunft braucht, völlig überflüssig. Am besten sucht man sich gleich den Hersteller bzw. seine Vertretung und hofft, dass man dort an einen auskunftfreudigen Mitarbeiter gerät.

Herzliche Grüße

Christian


Re: Das Sterben der Werkzeughändler

Verfasst: Do 25. Sep 2003, 15:11
von Bernhard Dirr

Hallo,

solche Geschäfte im Raum Hd-Ma würden mich auch interessieren. Ich weiss noch von einem (Name unbekannt) in Heppenheim. Klein, aber ganz ordentlich.

Sieht ja fast so aus, als wäre ich nicht mehr allein hier in der Diaspora...

Gruß,
Bernhard




Re: Das Sterben der Werkzeughändler

Verfasst: Do 25. Sep 2003, 20:01
von Josef Hillebrand
[In Antwort auf #96085]
Hallo Philipp!

Ich wohne in Ostwestfalen. Ist zu weit für den kl Einkauf.

Gruß Josef


Re: Das Sterben der Werkzeughändler

Verfasst: Do 25. Sep 2003, 21:12
von Dietrich
[In Antwort auf #96086]
An alle Trauernden ,

bei uns im Rhein Main Gebiet gibt es sicher 100 Baumärkte , meiner Meinung nach viel zu viele . Die haben bis auf wenige Ausnahmen das ach so billige Standartprogramm , da die aber genau wissen das der , der OSB Platten im Angebot kauft auch Spaxschrauben und evtl. Eisenwinkel oder Dachlatten braucht , schlagen sie bei den in der Gesamtkalkulation vernachlässigten Kleinigkeiten zu. Diese Nebenartikel machen dann schnell 50 % des Gesamtpreises aus .

Beispiel : 550 mm Hettich V6 Vollauszüge (selbstschließend) beim Schreinerfachhandel 29.90 DM , im Baumarkt gleiches Modell 84 DM , kein Witz.

Dieser Fachhandel in meiner Nähe (10 km) wird von mir öfter aufgesucht.

Der kompetenteste Verkäufer kennt mittlerweile meinen Namen , bei Werkzeugen gibt er gute Rabatte und er berät einem auch , es kommt ihm auch während eines Gesprächs nicht auf 5 Minuten an , selbst wenn der Feierabend naht.

Es gibt fast nichts in meiner Werkstatt , das dieser Laden nicht hat , und er führt kein Schrott im Gegensatz zu manchen Baumärkten .

Es gibt auch einen Schärfdienst der 2 mal die Woche holt und ausliefert, selbst ausgebrochene Hartmetallplättchen werden für 5 Euro das Stück wieder angelötet.

Wenn man einen ausgefallenen Beschlag sucht , nimmt einer einen auch mal mit ins Lager zum Schauen und Begreifen , dann passiert es schon mal das man im Nachbarregal genau das Richtige findet .

Ich könnte hier noch weiter erzählen , aber Ihr wisst schon was ich meine :-)

Gruß Dietrich



Re: Das Sterben der Werkzeughändler

Verfasst: Do 25. Sep 2003, 21:13
von Stefan Picker
[In Antwort auf #96082]
Hallo!
Ich kann den meisten von euch nur zustimmen. Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass mein Händler immer billiger als ein Baumarkt war! Außerdem hatte er Farben und Lacke, die ein Baumarkt überhaupt nicht hatte. Letztlich habe ich dort immer eingekauft. Bis zum letzten Jahr. Dann war Ende mit dem Händler. Er ist in Rente gegangen und hatte keinen Nachfolger. Bitter!
So konnte ich zum Schluß nur noch ein paar Schnäppchen machen und dann war Schluß. Leider habe ich bis heute keinen vergleichbaren Händler (Bereich Essen) gefunden!
Gruß an alle! Stefan


Re: Das Sterben der Werkzeughändler

Verfasst: Fr 26. Sep 2003, 06:10
von Georg
[In Antwort auf #96085]
Hallo Philipp, du meinst sicher mich und nicht Josef.
Also ich kaufe nach dem Ableben von Eckrich u. Schwarz meine Beschläge in Schwetzingen bei der Fa. Martus, die sind gut sortiert und haben ordentliche Preise. Alternativ dazu ist in Speyer die Fa. von der Heydt zu empfehlen. Werkzeuge und Maschinen kaufe ich im allgemeinen bei Pfeiffer(über die Firma) oder (speziell für Holzbearbeitung) bei Dr. Keller.
Brauchst du Baubeschläge z.B. Balkenverbinder Riegel u.ä. ist auch die Firma Schrem in Neckarau ein Besuch wert.
Im Großraum Heidelberg sind mir noch folgende Firmen bekannt, allerdings teilwise nur vom hörensagen:
Wiesloch : Albert Bihl
Leimen: Eisen Michels und Kübler.
So ich hoffe dir damit geholfen zu haben.
Noch an Bernhard: Du meinst sicher die Firma Hennes in Heppenheim. Wirklich ein guter Laden aber für mich leider zu weit weg, um mal schnell hinzufahren.


Re: Das Sterben der Werkzeughändler

Verfasst: Fr 26. Sep 2003, 08:05
von Wolfgang Jordan

Hallo Georg,

in meiner Studentenzeit in Heidelberg (70er Jahre) gab es einen kleinen Laden in der Bergheimer Straße. Vollgestopft mit deckenhohen Schubladenschränken hatte man da eine sagenhafte Auswahl an Kleinteilen. Den Namen weiß ich leider nicht mehr, war aber nicht weit vom Bismarckplatz. Gibt's den Laden noch?

Gruß, Wolfgang


gloreicher Osten

Verfasst: Fr 26. Sep 2003, 10:22
von Christoph Roßdeutscher
[In Antwort auf #96067]
Manchmal ist es eben doch gut in den Nebulä zu wohnen. Bei mir im Umkreis (5-20km) gibt es ca. 5 Werkzeughändler und 6 Baumärkte. 2 der Baumärkte haben ein angemessenes Eisenwarensortiment, der eine Beschläge, der andere Schrauben etc.. Die Werkzeughändler sind alle gut sortiert (Festo, Bosch Blau, Ulmia, Stanley, ECE) und jeder hat seine Lieblingsmarke, so daß bei einem Vergleichsgespräch schnell die Vor- und Nachteile der jeweiligen Marke klar sind. Ich habe mal nachgefragt, wie sie so leben können, angesichts der dichten Konkurrenz. Die Antwort war verblüffend: "Seh´n se hier irgendwo ´nen Handwerker? Nee, die sind alle in der Woche drüben und am Wochenende komm´se und decken sich bei uns in der Heimat ein, weil ...!"


Bergheimer Str.

Verfasst: Fr 26. Sep 2003, 10:54
von Philipp

Hier gibt es noch einem kleinen Laden, ich war aber noch nicht drin, da er immer bereits zu hatte, wenn ich kam.
Manchmal denke ich mir, daß die verschwindenden kleinen Läden eine kleine Schuld selbst tragen, da die wenigsten Privatleute sich bis 18.00 noch bei ihnen einfinden können. Wohin fährt derjenige, der vor verschlossener Tür steht: in den Baumarkt - um sich dort dann über das Angebot zu ärgern...


glorreicher Osten II

Verfasst: Fr 26. Sep 2003, 21:36
von Thomas Paulke

Jau in Potsdam ist es auch so !

Wenn ich wirklich was "richtiges" brauche, gehe ich zum Fachhandel für Tischler, bzw. für Zimmerer und Dachdecker.
Da ich bar zahle, fragt da keiner. Bis jetzt hat sich noch nie jemand verweigert mir was zu verkaufen, ohne Gewerbeschein.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, das es da nicht teurer ist als auf dem Baumarkt.
Vor allem Schrauben sind wesentlich billiger und die sind noch besser !!!
Ganz zu schweigen vom Fräsersortiment !!

Also nicht zögern da hin und nicht viel fragen..
Man darf natürlich nicht zu nervig sein, würde ich mal vermuten ;))

LG Thomas !