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Längsschnitte

Verfasst: So 13. Jul 2003, 14:11
von Michel Siegrist

Hallo Christof,

Du bist ja ein schneller Bildersender. Wäre es möglich, dass du ein Foto von deinen Sägeböcken sendest, auf dem man sie etwas genauer sieht ?
Das Werkstück wird mit dem Fuß gehalten ? Und wie ist die Anordnung, wenn man lange tiefe Schnitte längs macht ?


Hier sieht man die niedrigen Sägeböcke (45x25x19cm LxBxH)



Auf diesem Bild sieht man die Sägestellung bei Längsschnitten. Es wird nur ein Bock verwendet. Das Werkstück wird schräg auf den Bock gelegt und mit dem Fuss festgehalten. Da das Werkstück in dieser Position leicht schräg liegt, kann man von oben die Risse ohne grössere Mühe erkennen und die Säge den Riss entlang führen. Es wird diagonal eingesägt, bis man die untere Kante des stirnseitigen Risses und den oberen Riss in voller Länge gesägt hat. Danach wird das Werkstück um 180°(Längsachse) gedreht, so dass man den vorher verborgenen Riss
(Unterseite) vor sich sieht.

Nun kann man den vorherigen Schnitt als Blattführung für die hintere Seite verwenden und den Schnitt beenden.



So sieht die Sache bei längeren Längsschnitten aus (Bild: Die Werkzeuge des Japanischen Schreiners Toshio Õdate) es werden zwei Böcke verwendet. Evtl. macht man nach dieser Übung zwei neu Böcke, wenn man sie im Eifer des Gefecht vergisst und was haste, das gibste drauf los sägst! ;-)



Noch ein paar Zeilen zu der Zahnung der Säge:

- Es ist nach Möglichkeit eine Längsverzahnung der Querverzahnung vorzuziehen
- Die Zahngeometrie (s.h. Bild) ist dreiecksförmig und ohne Vorschneider, also mit Räumzähnen.
-Die Zahngrösse ist nicht über das ganze Blatt hinweg gleich gross (je näher am Stiel, desto kleiner. Das erleichtert das Ansetzen der Säge (im Hinteren 1/3 des Blattes) ausserdem wird der Wirkungsgrad der Säge erhöht, sie beisst sich quasi von selbst fest, so dass kein Druck auf das Blatt ausgeübt werden muss.
-Bei mir haben sich erst kurze, immer länger werdende gleichmässige, langsame nicht hastige Sägebewegungen behauptet.



mfg Michel

PS: Ich hätte gerne noch ein paar Bilder zum Sägen gemacht, aber Sonntag - Ruhetag ;-) ausserdem kann ich meinen Nachbarn den Lärm nicht zumuten :-))

PPS: In den "Adiletten" oder "Kanpfsandalen 95" lässt sich wunderbar arbeiten ;-) natürlich nur Zuhause!




Re: Längsschnitte

Verfasst: So 13. Jul 2003, 20:40
von Christof Hartge

Vielen Dank auch für diese Nachricht. Ich merke schon, niedrige Sägeböcke kommen jetzt oben auf die Liste der kleineren Projekte. (Vor einem verbessertem Kratzstock, Rundhobeln, Bankknecht et etc.)

Die Zahngeometrie der Längsverzahnung entspricht ziemlich genau, der von westlichen Sägen nur gespiegelt. Ein Nachschärfen einer längsverzahnten sollte eigentlich auch nicht schwerer sein, als die einer längsverzahnten westlichen Säge.

Viele Grüße, Christof.

Das mit der Sonnagsheiligung verstehe ich so, daß man sich seiner Muße widmen soll. Also bitte, ...


Re: Längsschnitte

Verfasst: So 13. Jul 2003, 21:02
von Michel Siegrist

Hallo Christof,

mit dem nachschärfen der Zahne muss ich dich leider entäuschen! Die Wechselblätter sind nur oberflächen Gehärtet das heisst, dass man beim feilen diese Schicht zerstört.

Das mit der Musse ist so eine Sache. Ich bin sehr mussisch!

Ich frage mich jeden Morgen, muss ich den heut wirklich arbeiten? ;-)

mfg Michel


Re: Längsschnitte

Verfasst: So 13. Jul 2003, 21:12
von Christof Hartge

Hallo Michel,
es gibt aber auch die nachschärfbaren, z. B. die Kijima Sägen und die 300 er von Dieter sägt beharrlich an meinem Sparwillen.

Was die Muße betrifft, nun ja, die Mönche haben dazu einen weisen Grundsatz, der aber nicht hierher gehört.

Viele Grüße, Christof.


Re: Längsschnitte

Verfasst: Mo 14. Jul 2003, 17:55
von Michel Siegrist

Hallo Christof,

klar gibts die! Aber die kann sich ein armer Lehrling noch nicht leisten! :-(

mfg Michel

PS: Den mit der Musse kenne ich noch nicht, schreib mir bitte ein Mail.


Re: Längsschnitte

Verfasst: So 6. Jan 2008, 17:50
von Karl
[In Antwort auf #95641]
Hallo leider sind die Bilder in Michels Beitrag nicht mehr vorhanden.

@Michel: Würdest du die Bilder in einem neuen Beitrag nochmals aktualisieren?

@all: Hat irgendjemand den Beitrag mal runtergeladen und kann ihn mir an meine eMailadresse senden?

Danke und frohes neues Jahr!

Gruß Karl




Re: Gerade Schnitte mit der Kataba, wie?

Verfasst: So 6. Jan 2008, 18:25
von Marc Hohnsbehn
[In Antwort auf #95624]
Hallo,
ich reiße über winkel zwei seiten an, säge am riss je Kantenlänge einmal ~1 cm tief ein und setzt dann auf der ecke an und säge schwupp durch-die risse sorgen dann für sichtbare führung und winkeligkeit.
nur wenn Querschnitte extrem rechteckig sind,dann säg ich von der breite seite her.
Gruß Marc