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Ich habe Terpentinersatz verwendet. Das Terpentin dient als Lösungsmittel und verfliegt. Der Geruch ist nicht toll und u.U. nicht sonderlich gesund, also gut lüften. Wenn das Wachs aufgetragen, ausgedünstet und übergebürstet ist, kann keiner mehr sagen welches Lösungsmittel verwendet wurde. Bei gewachsten Möbeln gibt es den Ratschlag erst dünn Schellack aufzutragen und dann das Wachs. Es kann dann nicht so tief in den Poren versinken und das Holz ist besser gegen Verunreinigungen geschützt.

Bis dann,
Oliver

na ja, terpentinersatz ist ja reine Chemie, ich kann auch nicht alles nach draußen schaffen, ein Schrenk (Nachbau aus dem 17. JH. aus massiver Eiche) wiegt sicherlich 300 kg. Den möchte ich nicht zu gern in der Wohnung mit chemischen Mittel wachsen.

[In Antwort auf #95632]
Hallo Bernhard

Nachdem nun der alte thread wieder aufgenommen wurde, habe ich Deine Frage wegen des odorless mineral spirit gelesen. Sie scheint nicht beantwortet worden zu sein (jedenfalls nicht im Forum).

Weil ich von der Etikette meines Terpentinersatzes die englische Übersetzung "White spirit" kenne, vermutete ich, Deine Bezeichnung könnte was Ähnliches bedeuten. Ein kurzes gooogeln bestätigte das. Mineral spirit wird öfters (v.a. in Amerika) neben white spirit, stoddard solvent, etc. für Terpentinersatz verwendet, es ist also sicher nicht Benzin. Ich wollte Dir das nur noch rasch mitteilen, bevor Du den Tank Deines Autos damit füllst ;-)
Gruss
Urs

Hallo Urs,

das Thema "white spirit" wurde schon öfters behandelt. Siehe z. B. http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/3851 .
"Benzin" ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Kohlenwasserstoffe und Gemische davon. Also Testbenzin oder Waschbenzin z. B. sind nicht identisch mit Autobenzin.

Gruß,
Edi

[In Antwort auf #97860]
Hallo Klaus,
"Balsamterpentinöl" ist gut geeignet, ich habe es für genau den Zweck verwendet. Riecht auch sehr gut, im Gegensatz zu Terpentinersatz. Ich vermute, dass zwischen "Balsamterpentinöl" und "reinem T." irgendwelche Herkunftsunterschiede bestehen.
Weiter viel Spass!

Friedrich

[In Antwort auf #97862]
Hallo,

habe auch in sogenannten Alternativläden Wachse und Öle gekauft. Mir wurde, allerdings vor 3 - 4 Jahren gesagt, daß es eigentlich ganz ohne chemische Lösemittel nicht geht. Habe die auf Basis Citrus gekauft, aber wie gesagt, etwas muß wohl immer drin sein, wird dann nur eben durch anderen Duft übertüncht.

Gruß Bernhard

[In Antwort auf #97862]
Das mit der reinen Chemie kann hier eigentlich nicht so stehen bleiben. Denn Terpentinersatz ist ein Erdöldestillat und Erdöl ist zu 100% ein Naturprodukt, auch wenn es gotterbärmlich stinkt. Ich wage sogar zu behaupten, daß in etlichen sogenannten Öko-Produkten mehr "reine" Chemie drin ist als in eben diesem Terpentinersatz. Das Öko bedeutet in vielen Fällen eigentlich nur, daß zur Herstellung dieser Produkte nachwachsende Rohstoffe verwendet werden. Diese werden aber genau so chemisch veredelt, wie dies bei Erdölproduken der Fall ist.

[In Antwort auf #97865]
Kurz zu den Begrifflichkeiten:

"Balsamterpentinöl" und "reines Terpentinöl" sind praktisch dasselbe, dass durch Destilation aus Terpentin gewonnen wird. Terpentin wiederum wird aus Kiefernharz destilliert. "Balsam" ist übrigens nur ein anderer Ausdruck für Harz. Mithin sind die Terpentinprodukte rein pflanzlichen Ursprungs.

Dagegen ist "Terpentinersatz" dasselbe wie sogenanntes "Testbenzin", dass aus Erdöl destilliert wird. Es ist chemisch etwas anderes als Terpentin, hat aber ähnliche Lösungseigenschaften.

So sehr ich sebst ein Verfechter von ökologischen Produkten bin, habe ich mit den Begriffen "chemisch" und "reine Chemie" in diesem Zusammenhang so meine Probleme. Was soll damit gesagt werden? Zum einen ist jeder natürliche Stoff ist eine Chemikalie und entsteht durch chemische Prozesse. Wenn ausgedrückt werden soll, dass es sich um einen künstlich also synthetisch hergestellten Stoff handelt, so ist das hier falsch, da es in beiden Fällen lediglich Destillate sind, die die Natur selbst durch Pflanzen hergestellt hat. Der Mensch hat sie nur aus einem Gemisch mit anderen Stoffen herausgelöst ohne sie chemisch zu verändern.

Gruß
Jörg

Hallo Jörg,

seit nunmehr 26 Jahren bin ich im einem Chemiewerk beschäftigt, wo ich auch die Chemikantenlehre absolviert habe, das nur vorweg.

Genau das ist der Punkt, Chemie ist überall!

Alles was mit der Chemie zu tun hat einfach zu verteufeln, zeugt von Unwissenheit, ist aber heute leider Mode. Tatsache ist, ohne Chemie gäbe es uns nicht, wenn wir morgens aufstehen, ist der erste Kontakt mit dem aus Kunstoff hergestellten Radiowecker, den wir abends wieder einstellen!

Übrigens, bevorzuge ich das sog. natürliche Terpentinöl, was auch ein chemischer Stoff ist, denn nicht alles was ein Chemiewerk verlässt ist vorteilhaft!

Gruß Dietrich

Lieber Dietrich,

genauso sehe ich das auch. Nicht alles was ein Chemiewerk verlässt ist gut, genausowenig ist jeder von der Natur hervorgebrachte Stoff für den Menschen gesund. Und genauso gibt es synthische Dinge mit denen wir ebenso selbstverständlich leben wie mit Naturstoffen.

Die Ursache, die zu der (meistens ungerechtfertigten) Verteufelung der industriellen Chemieproduktion führt, ist nur die, dass die Chemie eben häufig Stoffe produziert, die es in der Natur bisher nicht gegeben hat. Damit kommt gelegentlich etwas in die Umwelt, was dort zu (für uns nachteiligen) Veränderungen führt. Der Mensch ist hier oft aus Bequemlichkeit oder Gewinnstreben zu leichtfertig.

Das gilt aber nicht nur für die chemische Industrie sondern ebenso auch für den Umgang mit Naturstoffen. Allein durch das Verbringen an einen anderen Ort können schon Probleme enstehen. Extrembeispiel: das völlig natürliche Uranerz, das wir aus der Erde holen ... Oder Erdöl das wir immer wieder ins Meer laufen lassen.

Also, wie bei allem Tun: Nachdenken, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein tut not! Und vielleicht auch der Verzicht auf das ein oder andere Material, was zwar bequem aber auf Dauer gefährlich ist - egal ob synthetisch hergestellt oder Naturprodukt.

Gruß!
Jörg