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Re: Akazie

Verfasst: So 11. Jan 2004, 13:18
von Dietrich

Hallo Rolf,

das war aber günstig, für Kammergetrocknete Ware habe ich schon 1000€ bezahlt!
Und dort war noch viel wegzuschneiden, aber das scheint das Problem der Robinie zu sein, das sie stark reißt.

Gruß Dietrich


Re: (Falsche) Akazie

Verfasst: So 11. Jan 2004, 14:57
von Andreas Winkler

Hallo allerseits,

hier einige interessante Links zur Robinie:

http://www.robinie.de/menue-explorer/index.htm
http://www.robinienholz.de

Gruß, Andreas



Re: (Falsche) Akazie

Verfasst: So 11. Jan 2004, 18:24
von Herbert S.

Hallo
Ich verarbeite Robinienholz schon seit einigen jahren regelmäßig.
Sowohl im Außenbereich, als auch für Möbel in der Wohnung.
Für mich ist es ein vollwertiger Ersatz des Teakholzes.
Die Stämme erwerbe ich im heimischen Wald. Nachdem sie in einem Sägewerk aufgeschnitten und mehrere Jahre abgelagert wurden, kann an die Verarbeitung gedacht werden.
Nach wie vor wird Robinienholz in der heimischen Forstwirtschaft oft lediglich als Brennholzlieferant bedacht.
Dies wird dem WErt dieses wunderbaren Holzes jedoch nicht gerecht. Erst seit einigen Jahren wird ihm vermehrt Aufmerksamkeit zuteil.
So ist mittlerweile bei jeder Laubholzsubmission (schriftliche Versteigerung) Robinienholz enthalten.
Dort habe ich schon mehrfach den Zuschlag erhalten.

Mein letztes Werk aus Robinienholz ist eine Gartenbank, welche ich in der Bildergalerie eingestellt habe.
Auch dieses Holz war aus einer Submission.
Die Bank wurde mit Teaköl behandelt, was sich sehr gut im Außenbereich macht.
Im Innenbereich behandle ich hauptsächlich mit Hartöl.

Gruß Herbert
.


Re: Akazie

Verfasst: So 11. Jan 2004, 21:21
von Ronald Maly
[In Antwort auf #97650]
Hallo Dietrich,
ich habe aber von Rubinie bessere Merkmale gelesen;

Für ein Hobelprojekt demnächst, hatte ich Rubinie auch schon ausgeguckt, da es so gute Eigenschaften wie Härte, Zähigkeit, und Widerstandsfähigkeit haben soll.
Gerade was das Reißen und Verziehen anbelangt. Wäre da ein Widerspruch, und ist das Holz dann vielleicht doch nicht geeignet? Oder egalisieren sich diese, durch dämpfen des Materiales, beim Hobelbau, im Kessel?
Denn wenn Rubinie gut wäre, hätte ich versucht irgendwo ein Reststückchen für einen Hobel zu bekommen.
Aber man muß einen Mundschutz tragen wegen der giftigen Stäube beim Schleifen.
Wie sieht der Rest der Teilnehmer das?

Freundliche Grüße
Ronald


Re: Akazie

Verfasst: So 11. Jan 2004, 22:14
von Dietrich

Hallo Ronald,

das Problem bei der Robinie sind die relativ kleinen Stammdurchmesser und die Drehwüchsigkeit,
dadurch gibt es praktisch kaum breite Dielen die frei von Rissen und diesen etwas seltsamen braunen Astlöchern sind. Je nach der benötigten Dimension muß man 30-50% wegschneiden, herausgeschnittene saubere Leisten dagegen verändern sich kaum, und lassen sich uneingeschränkt einsetzen. So gibts es bei 30x50mm Gartenbankleisten kein Problem, wohl aber bei einem 100x60mm Handlauf. Trotzdem ist die Robinie das Außenholz, mit mechanischen Eigenschaften, die der, der Eiche überlegen sind. Schleifen stellt bei guter Belüftung oder im Freien kein Problem dar, wobei die Empfindungsschwelle bei jeder Person anders ist.

Gruß Dietrich


Re: Akazie

Verfasst: Mo 12. Jan 2004, 20:07
von Herbert

Hallo Ronald
Hallo Dietrich
Also ich kann eure Schwierigkeiten (Drehwuchs, Astigkeit, Geringe Ausbeute) und die Angst vor dem Schleifstaub nicht teilen. Ich selbst Besitze Stämme, welchen einen Mitteldurchmesser von ca. 40 cm haben. Diese sind ca. 4,50 m lang. Nur selten ist ein Stamm darunter, welcher drehwüchsig ist.
Die Verarbeitung stellt keinerlei Probleme dar. Das Holz läßt sich gut hobeln,schleifen, oberflächenbehandeln. Schwierigkeiten durch Verziehen und Reißen kenne ich bei ordnungsgemäßem Holzzuschnitt nicht. Der Schleifstaub ist nicht schleimhautreizend.
Ich verarbeite das Holz schon seit Jahren regelmäßig und kaufe die Stämme selbst im Forst.Habe gerade eine Gartenbank aus Robinie gebaut, welche in der Bildergalerie eingestellt ist.

Gruß Herbert


Re: Akazie

Verfasst: Mo 12. Jan 2004, 20:39
von Ronald Maly

Hallo Herbert,
vielen Dank für Deinen Beitrag.
Sag mal, wo ist denn Dein Forst, denn ich wußte gar nicht daß das Holz bei uns kultiviert wird. Insbesondere in den von Dir geschilderten Abmessungen. Du hast offensichtlich einige Erfahrung mit der Holzart, Deiner Schilderung nach.
Hältst Du denn Rubinie von Ihren Eigenschaften her für einen Hobel geeignet?

Freundliche Grüße
Ronald


Re: Akazie

Verfasst: Mo 12. Jan 2004, 20:56
von Dietrich

Hallo Ronald,

ich erinnere mich an kein einheimisches Holz das die Phisikalischen Eigenschaften von Robinie übertrifft. Dürfte also möglich sein, wobei ich es nicht versucht habe.
Nochmal zu Herbert,
ein Förster hat mir vor Jahren die Robinie empfohlen, wies mich aber auch darauf hin das die Hälfte aller Bäume nicht für den Einschnitt nicht taugen!
Meine Erfahrungen bestätigen dies, denn selbst die Dielen, die ich aus dem Handel bezogen habe, waren von schlechter Qualität, wobei die schönen, später gehobelten Teile durchaus dauerhaft, und schön anzusehen sind.
Falls Du über bessere Ware verfügst, könntest Du den Quellort nennen:-)

Gruß Dietrich



Re: Akazie

Verfasst: Mi 14. Jan 2004, 03:22
von Herbert

Hallo Dietrich
hallo Ronald
das erste Mal habe ich Robinienholz bei einer Laubholzsubmission, also einer schriftlichen Versteigerung von Laubholz, erworben. Das Holz stammte aus dem Rheinauen bei Germersheim.
Auch bei uns im Pfälzer Wald sind sehr schöne Robinienstämme häufig. In der Forstwirtschaft ist Robinienholz nach wie vor noch relativ unbekannt. Nur wenige Förster schenken dem Holz die richtige Wertigkeit. Doch das nimmt zu.
Einige Jahre später habe ich Robiniestämme von einem privaten Waldbesitzer im Tausch gegen Buchenbrennholz bekommen. Die Bäume standen in einem seit ca. 100 Jahre alten Steinbruch und hatten die in meinem ersten Beitrag erwähnte Stärke von ca. 40cm Durchmesser.
Ich selbst lege auf den Durchmesser eigentlich nicht allzu großen Wert. Lieber ist mir ein gerader, vollschaftiger Stamm von gleichmäßigem Wuchs.
Robinie hat den Vorteil, daß der Splintholzbereich sehr gering ist, so daß auch schon Durchmesser von 20 cm fürden Einschnitt taugen. Ich verwende hier meist nur 2-3 Dielen, der Rest gibt Brennholz.
Im Handel ist die Qualität des angebotenen Robinienholzes oft schlecht, da ganz einfach die Nachfrage fehlt.
Meine Erfahrung mit Robinienholz ist schon relativ groß, da ich das Holz schon seit Jahrzehnten regelmäßig verarbeite.
Es eignet sich mit Sicherheit alsolut für die Fertigung eines Hobels.
Seine mechanische Beanspruchung ist sehr groß.
Ich bin gerne bereit dir ein Stück Robinie zur Fertigung eines Hobeln kostlos zur Verfügung zu stellen. Abfallstück in dieser Größenordnung habe ich zur Genüge.

Gruß Herbert


Re: Akazie

Verfasst: Fr 16. Jan 2004, 11:38
von Matthias Fischer

Hallo,

in Ungarn ist Akazie überall zu finden. Selbst im Baumarkt (Obi, Praktiker) gibt er eine recht grosse Auswahl, allerdings das meiste für den Aussenbereich (Balkonbretter, Zäune..)aber auch als Treppenstufen.
Habe vor kurzem einen Bilderrahmen daraus gemacht, naja, ganz einfach zu verarbeiten war es nicht, vor allem beim Hobeln hatte ich ein paar häßliche Ausrisse. Es ist aber sehr hart und recht schwer.
Für den Aussenbereich soll es wirklich sehr gut geeignet sein und ist hier ein traditionelles Holz dafür, welches auch überall wächst.

Grüße aus Budapest
Matthias