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Re: Alternative zur Hobelbank

Verfasst: Fr 4. Apr 2003, 12:17
von Oliver Montue

Hallo Christof,

mach' das ruhig weiter so. Das ist wie gesagt eine Glaubensfrage. Frank Klausz empfiehlt das Spannen mit der Hinterzange zum Hobeln, Ian Kirby verteufelt das und verwendet nur eine Record Vorderzange und Anschläge. Dem Endergebnis sollte man es zumindest nicht ansehen, nach welcher Technik es bearbeitet wurde. Ich selber verwende die Hinterzange oft eher zum Spannen von Werkstücken zum Sägen oder für die Verwendung des Stechbeitels als zum Hobeln. Jedem Tierchen sein Pläsierchen....

Bis dann,
Oliver


Hobelbank oft zu schmal

Verfasst: Fr 4. Apr 2003, 15:08
von Dieter Schmid

Eine Hobelbank ist wohl eines der durchdachtesten Werkzeuge überhaupt. Nur eine Sache hat mich immer gestört: mir ist sie zu schmal. Wenn auf der Hobelbank ein Stuhl verleimt wird, rutschen zwei Beine entweder vorne runter oder hinten in die Banklade. Mit zwei Methoden konnte die Bank verbreitert werden:

Die bei fast allen Hobelbänken übliche Banklade, das ist eine Vertiefung am hinteren Rand der Platte, angeblich zur Aufnahme des aktuell gebrauchten Werkzeugs, in der Regel jedoch der nächstgelegene Mülleimer, halte ich für vollkommen überflüssig. Eine Abdeckung schafft diesen Mißbrauch ab und man hat gleichzeitig eine größere Nutzfläche.

Zusätzlich hinten noch eine Buchenleiste in einer Breite angeschraubt, mit der man die optimale Breite erreicht. Erst danach hatte ich das Gefühl, daran ordentlich arbeiten zu können.

Grüße Dieter


Re: Hobelbank oft zu schmal

Verfasst: Fr 4. Apr 2003, 15:34
von Thomas Dörr

Ein guter Hinweis, wie ich finde. Da mir ein Platz von 250x90cm als maximale Grösse der Werkbank zur Verfügung steht, werde ich wohl von dem üblichen 60cm Breiten abweichen.

Gruss Thomas


Re: Hobelbank oft zu schmal

Verfasst: Fr 4. Apr 2003, 15:41
von Christian Aufreiter

Hallo zusammen,

zur Zeit arbeite ich mit einer Sjöbergs Hobelbank (mit einer doppelten Reihe eckiger Bankhakenlöcher), die für meine Zwecke bisher gereicht hat. Langfristig plane ich, mir selbst eine Hobelbank zu bauen. Wenn man Bob Key glaubt (das tue ich zumindest in dieser Hinsicht), ist die erste Hobelbank (egal ob gekauft oder gebaut) nie perfekt, einfach weil man zu wenig Erfahrung hat, um sich über seine Bedürfnisse hundertprozentig im Klaren zu sein.

Wenn man die räumliche Möglichkeit hat, eine Bank frei aufzustellen, so würde ich dies tun.
Dieters Erfahrungen mit der oft zu schmalen Hobelbank kann ich nur bestätigen. Deshalb habe ich mir überlegt, meine Hobelbankplatte vielleicht 2500 mm x 900/1000 mm zu gestalten. Zugänglich von beiden Seiten, auf jeder Seite eine Vorderzange, insgesamt eine Hinterzange, runde Veritas Bankhaken.

Das sind jetzt nur ein paar wirre Gedanken, die mir mal durch den Kopf gegangen sind, aber vielleicht kann ja jemand was damit anfangen.

Die Beilade als Mülleimer - naja, das stimmt sicher in einem gewissen Rahmen, gerade deshalb möchte ich nicht auf sie verzichten;-)

Herzliche Grüße

Christian


Re: Hobelbank oft zu schmal

Verfasst: Fr 4. Apr 2003, 17:19
von Christof Hartge
[In Antwort auf #94706]
Hallo Dieter,
einen Teil deiner Idee hat(te) Ulmia doch in ihrem Modell 4 verwirklicht. Jedenfalls in der Ausführung in der ich sie besitze. Die Platte ist volle 60 cm breit ohne Lade. Ich habe sie in der Tat noch nicht vermißt, hast du recht.

Viele Grüße, Christof.


Re: Hobelbank oft zu schmal

Verfasst: Fr 4. Apr 2003, 22:22
von Friedrich Kollenrott
[In Antwort auf #94706]
Also, das mit der zu schmalen Hobelbank sehe ich nicht ganz so. Ich habe auch eine Ulmia Modell 4 wie Christof. Sicher eine schöne Bank. Aber arbeiten tut man doch nur auf den vorderen 20 cm. Es ist schon eine gewisse Verschwendung, die Platte in ganzer Breite 65 mm dick zu machen. Eine schmale, aber dicke Platte (im Grunde eine verbreiterte Bankhakenleiste), nach hinten verbreitert mit einer Muliplex- Platte oder Ähnlichem, das wäre sicher gut. Ich würde vor allem darauf achten, das die Bankhalkenleiste mit beiden Enden direkt auf dem Gestell aufliegt, damit sie vor allem beim Stemmen steif abgestützt ist. Ist sie bei der Ulmia Modell 4 nicht- man hat der Bank konstruktiv das Rückgrat durchgeschnitten. Das ist eben alles durch einen enormen Aufwand an Holz (die Bank wiegt 130 kg) kompensiert,und darum ist die Bank auch angenehm zu benutzen. Aber intelligent ist das nicht.

Friedrich


Re: Hobelbank oft zu schmal

Verfasst: Fr 4. Apr 2003, 23:06
von Christian Aufreiter

Hallo Friedrich,

ich finde auch, dass es übertrieben ist, die gesamte Platte 65 mm stark zu fertigen, eine umlaufende stärkere Schicht (im Bereich der Bankhaken) ist vermutlich ausreichend. Überhaupt sehe ich keine Notwendigkeit, die gesamte Platte aus Massivholz zu fertigen, 40 mm Mutliplex, MDF oder Ähnliches wären aus meiner Sicht mindestens genauso gut geeignet.

Im Badger Pond hat mal jemand Bild einer Werkbank "gepostet", deren Platte ausschließlich aus Restholzstücken zusammengeleimt war.

Etwas mehr Breite (+ Zugänglichkeit von allen Seiten) würde ich mir aber schon manchmal wünschen. Erstens habe ich, wenn ich werke, immer eine Menge (Werk-)Zeug herumliegen, da ist die Platte gleich so belagert, dass für Material wenig Platz bleibt bzw. müsste jemand (Wer könnte das wohl sein?) zwischendurch die Platte ein wenig abräumen.
Zweitens arbeitet man, ob man will oder nicht, doch gelgentlich mit Plattenmaterial und in solchen Fällen ist eine große Auflagefläche schon recht praktisch.

Übrigens habe ich mir für meine Hobelbank einen kleinen Aufsatz gebaut, damit erreiche ich ein größere Arbeitshöhe, was bei feinen Arbeiten oder beim Zeichnen manchmal sehr nützlich ist. Der Aufsatz wird einfach zwischen Bankhaken und Hinterzange gespannt und kann, wenn er nicht benötigt wird, in "irgendeinen Winkel" der Werkstatt gestellt werden.

Herzliche Grüße

Christian


Re: Alternative zur Hobelbank

Verfasst: Sa 5. Apr 2003, 18:21
von Berthold Cremer
[In Antwort auf #94700]
Die Spannvorrichtung von Zyllis hat Reinhold eigentlich schon ganz gut beschrieben. Leider habe ich kein Foto mehr davon. Ich war eigentlich sehr zufrieden damit. Habe das Teil auch hauptsächlich als "Hinterzange" eingesetzt. Auch heute benutze ich bei meiner Hobelbank am liebsten die Hinterzange. Ich glaube 85% der Handarbeit erledige ich mit der Hinterzange. (Meine Vorderzange ist auch nicht so toll.)

Auch auf die Beilade möchte ich nicht verzichten. Ich benutze sie wirklich als Ablage für die Werkzeuge, die ich im Moment nicht brauche, aber bald wieder verwenden möchte.

Beim Spannen in der Hinterzange kann man das Holz natürlich auch verbiegen. Wenn man das Werkstück aber behutsam mit der Hinterzang festhält, kann eigentlich nichts passieren. Manchmal kann man den Effekt des Verbiegens aber auch bewußt einsetzen. Wenn man zwei Leisten für eine Verleimung fügen möchte, ist es ganz gut, wenn man sie in der Mitte ganz ganz leicht hohl hobelt. Das geht, wenn man mit der Hinterzange das Holz leicht "verbiegt". Dann kann man mit einer Zwinge in der Mitte der Fuge eine gute Verleimung erreichen.

Berthold



Re: Alternative zur Hobelbank

Verfasst: Sa 5. Apr 2003, 19:15
von Christian Otto

Hallo Berthold!

Ohne einen Vergleich unseres handwerklichen Könnens anstreben zu wollen: Du sprichst mir aus dem Herzen. Aber hast Du wirklich nie irgenetwas unnützes in der Ablage liegen, dass einfach nur seit Monaten da liegt? Ich schon,

demütig,

Christian



Re: Alternative zur Hobelbank

Verfasst: Sa 5. Apr 2003, 22:42
von Berthold Cremer

Hallo Christian!
Also ehrlich, ich versuche mit dem Verlassen der Werkstatt eine Hobelbank zu hinterlassen, auf der vielleicht noch die zu verleimenden Werkstücke in der Zwinge liegen. Spätestens nach jedem Arbeitsabschnitt möchte ich die Hobelbank komplett frei zu räumen. Und meistens gelingt es mir auch. Es klappt nicht immer, aber immer öfter ...

Gruß
Berthold