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In Antwort auf #94135]
Hallo Mattihas,
ein wirklich hervorragendes Buch zum Thema Holzschindeln ist: "Holzschindeln:
Geschichte, Herstellung, Anwendung". Es ist im ökobuch-Verlag erschienen.
Hier findest Du alle nötigen Angaben die Du für die fachgerechte Deckung eines Schindeldaches brauchst. Außerdem wird genau auf die Herstellung von Schindeln eingeangen ( Du glaubst nicht, wieviel verschiedene Arten von Schindeln es gibt). Desweiteren findest Du in dem Buch Anleitungen zum Bau von Werkzeug,
welches Du zur Schindelherstellung benötigst (z.B. Spalteisen, Schnitzbank usw.). Ein wirklich ganz tolles Buch.
Ich würde Dir auch dazu raten, gespaltene Schindeln zu bevorzugen. Das Holz sollte möglichst feinjährig sein. Such´ Dir den Stamm genau aus und achte darauf, das er nicht verdreht gewachsen bzw. astig ist, sonst erzeugst Du beim Spalten nur Brennholz. Aus einem verdrehten, astigen Stamm lassen sich keine ebenen Schindeln spalten. Das mit den stehenden Jahrringen ergibt sich mit dem Spalten von selbst.
Bei der Holzart würde ich Dir zu Eiche raten, weil Sie einfach am haltbarsten ist (nur Kernholz verwenden). Kiefer bzw. Lärche tun´s auch. Diese Holzarten sind billiger und haben zudem noch den Vorteil, daß sie sich mit einer Zinkdachrinne vertragen. Die durch Regen ausgewaschene Gerbsäure der Eiche macht eigentlich eine Edelstahl-Rinne erforderlich.
Kiefer und Lärche sind meines erachtens gleich haltbar. Bei beiden Holzarten
ebenfalls NUR das Kernholz verwenden!!! Der einzige Vorteil der Lärche ist, daß
sie (im Durchschnitt) einen etwas höheren Kernholzanteil besitzt. Von Fichte/Tanne würde ich Dir für die Dachdeckung abraten, für eine Wandverkleidung taugt´s aber ganz gut. Die fertigen Schindeln chemisch behandeln
ist überflüssig weil : -giftig
-teuer
-muß an einer so exponierten Lage wie dem Dach ständig
(praktisch jährlich) erneuert werden
-die gespaltene Oberfläche nimmt eh nicht viel HS-Mittel
auf bzw. läßt sich schlecht imprägnieren; (dieser Punkt
kommt durch die Verwendung von Kernholz noch stärker
zum tragen, weil es auch im gesägten Zustand weniger
Flüssigkeit aufnimmt als Splintholz)
Hoffe, ich konnte Dir etwas helfen und viel Spaß beim Spalten ! ;-)